Olaf Scholz' Verhalten gegenüber König Charles III. befremdet Teile der britischen Presse. Die Reaktion des Kanzleramts lässt Fragen offen.
Vorwürfe gegen BundeskanzlerBritische Zeitung verärgert wegen Scholz’ Verhalten gegenüber König Charles
Das Staatsbankett für König Charles III. in Deutschland schlägt hohe Wellen in der britischen Presse. Vor allem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sorgt mit seinem Nichterscheinen bei der Veranstaltung im Schloss Bellevue für Verwunderung in der britischen Presse. Die Zeitung „The Times“ zeigt sich verärgert sich über Scholz’ Verhalten.
Bereits im Vorfeld des Staatsbanketts hatte Scholz über das Kanzleramt mitteilen lassen, dass er im Schloss Bellevue nicht dabei sein wird. Stattdessen waren unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) geladen und erwiesen dem neuen britischen König Charles III. ihre Ehre.
Staatsbankett für König Charles III.: Britische Presse verärgert über Verhalten von Olaf Scholz
Das Kanzleramt teilte auf Anfrage gegenüber dem „Spiegel“ mit, dass es ohnehin unüblich sei, dass Scholz an solchen Banketts teilnehme. Aber: die Antwort ist durchaus merkwürdig, denn festgeschrieben ist es nicht. 2015 nahm etwa Angela Merkel am Staatsbankett mit Queen Elizabeth II. teil, die Altkanzlerin war auch am Mittwochabend zur Veranstaltung im Schloss Bellevue eingeladen.
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Die britische Zeitung „The Times“ spekuliert, dass es sich bei Scholz’ Nichterscheinen um einen Kompromiss mit den anderen Mitgliedern der Ampelkoalition handele. „Es ist eine stillschweigende Geste des Kompromisses, um Frieden in der zerrissenen Regierungskoalition zu waren, sodass jede der drei Parteien ihren Teil im Rampenlicht erhält“, schreibt die „Times“. So sei es Absicht gewesen, dass Lindner und Habeck, aber nicht Scholz, beim Staatsbankett aufgetaucht seien.
King Charles III.: Treffen mit Olaf Scholz in Berlin - Rede im Bundestag
Die „Times“ zeigt sich dennoch ein wenig verärgert von Scholz’ Verhalten, schreibt in einem Bericht vom Mittwoch weiter. „Olaf Scholz wird das Bankett wahrscheinlich verpassen, obwohl sein öffentlicher Terminkalender leer ist.“ Tatsächlich hatte Scholz für Mittwoch keinerlei öffentliche Termine geplant, am Vormittag hatte der Bundeskanzler noch im Bundestag über die Beschlüsse des Koalitionsausschusses gesprochen.
Scholz und König Charles III. haben für Donnerstag ein persönliches Treffen vereinbart, am Mittag hielt der Nachfolger von Queen Elizabeth II. eine Rede im Deutschen Bundestag. Es ist Charles’ erster Besuch in Deutschland als König. (shh)