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Kritik an Corona-TestsWarum Wien täglich doppelt so viel testet wie Deutschland

Lesezeit 2 Minuten
PCR Probe DPA 190122

In einem Labor werden Proben auf das Coronavirus untersucht.

Wien – Die Kritik am deutschen Testverfahren gegen das Coronavirus reißt nicht ab. Und die Stadt Wien zeigt nun, wie man es besser macht: Alleine die offiziellen Teststellen der Stadt sind in der Lage, mehr als 800.000 Tests pro Tag auszuwerten – und damit doppelt so viele wie ganz Deutschland in 24 Stunden.

Seit dem 14. Januar könne man dank einer Kooperation mit dem italienischen Labor „Lifelab“ deutlich mehr Tests am Tag auswerten und durchführen, teilte die Stadt Wien auf Twitter mit. Außerdem seien zwei weitere Testzentren eröffnet worden, um die Kapazitäten in den kommenden Wochen weiter nach oben zu fahren.

Deutschland: Maximale Corona-Test-Kapazität bei 2,6 Millionen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt die maximale Kapazität für die zweite Januar-Woche dagegen mit knapp 2,6 Millionen ausgewerteten Tests an. Runtergerechnet auf den einzelnen Tag sind das gerade mal etwas mehr als 370.000 Auswertungen am Tag. Derzeit müssen zudem viele Getestete deutlich länger als 24 Stunden auf ihr Ergebnis warten.

Hinzu kommt: Ein freiwilliger PCR-Test kostet in Wien gerade einmal sechs Euro, in Deutschland liegen die Kosten oft bei 60 Euro oder mehr. Das in Wien aufgebaute Testsystem verwendet einen sogenannten Open-Source-Code. An diesem können sich auch neue Teststationen bedienen und so leichter in das System eingegliedert werden.

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In Deutschland wird dieses System überwiegend nicht angewendet, zudem fehlt es in vielen Städten und Kommunen vereinzelt an Teststationen, vor allem am Wochenende. Das RKI hofft, in den kommenden Wochen die Testkapazitäten erhöhen zu können.

Corona: Kommt die Priorisierung bei PCR-Tests?

In Deutschland dagegen läuft aufgrund der überlasteten Labore die Diskussion, ob es zu einer Priorisierung bei PCR-Tests kommen soll. Dann würden zunächst Corona-Tests ausgewertet, die aufgrund eines Infektionsverdachts eingesandt wurden. Freiwillige PCR-Tests würden nachrangig behandelt, sodass Getestete länger auf ihr Ergebnis warten müssten.

Durch die aktuelle Überlastung bei der Auswertung der Corona-Tests müssen auch Schülerinnen und Schüler mehr als 48 Stunden auf ihr Testergebnis warten. Sollten sie positiv sein, könnte dies das Infektionsgeschehen beispielsweise enorm beeinflussen. (shh)