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Entscheidung gefallen„Ampel-Aus“ zum „Wort des Jahres“ gekürt

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Bildeten drei Jahre lang eine Regierung: Christian Lindner (l.) , Robert Habeck (r.) und Bundeskanzler Olaf Scholz (r.).

Bildeten drei Jahre lang eine Regierung: Christian Lindner (l.) , Robert Habeck (r.) und Bundeskanzler Olaf Scholz (r.). (Archivfoto)

Was haben „Krisenmodus“, „Teuro“ und „heiße Höschen“ gemeinsam? Alle drei Begriffe hat die Gesellschaft für deutsche Sprache schon zu „Wörtern des Jahres“ gekürt.

Seit mehr als einem halben Jahrhundert kürt die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) bereits die „Wörter des Jahres“ - und heute war es wieder so weit. In Wiesbaden machte „Ampel-Aus“ unter den zehn Begriffe und Wendungen, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben, das Rennen. 2023 lautete es „Krisenmodus“.

Die Begriffe waren von der Jury in diesem Jahr aus mehr als 2000 Belegen gewählt worden. Die Vorschläge stammen aus verschiedenen Medien, zudem kann jeder Begriffe einsenden.

„Ampel-Aus“ ist das „Wort des Jahres“

„Für die Auswahl der „Wörter des Jahres“ entscheidend ist dabei nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern vielmehr seine Signifikanz und Popularität“, erläuterte die GfdS im Vorfeld der Entscheidung. Die ausgewählten Wörter und Wendungen seien mit keiner Wertung oder Empfehlung verbunden.

2023 war „Krisenmodus“ auf Platz eins gelandet. Die GfdS verwies dabei etwa auf den Überfall Russlands auf die Ukraine, die Energiekrise, die Bildungsmisere und den Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel. Auf den beiden folgenden Plätzen der Wörter-Zehnerliste landeten 2023 „Antisemitismus“ und „leseunfähig“.

Das Wort „Ampel-Aus“ steht in bunten Buchstaben auf dem Display eines Laptops. Die Gesellschaft für Deutsche Sprache hat das Wort des Jahres 2024 bekanntgegeben.

Das Wort „Ampel-Aus“ steht in bunten Buchstaben auf dem Display eines Laptops. Die Gesellschaft für Deutsche Sprache hat das Wort des Jahres 2024 bekanntgegeben.

Die GfdS ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache mit Sitz in Wiesbaden. Die rund zehnköpfige Jury setzt sich aus Sprachwissenschaftlern, Medienexperten und dem Hauptvorstand der Gesellschaft zusammen. 

Das „Wort des Jahres“ wurde von der GfdS erstmals 1971 und seit 1977 regelmäßig gekürt. Die Liste soll nach ihren Angaben den sprachlichen Nerv eines bald endenden Jahres treffen und so einen besonderen Beitrag zur Zeitgeschichte liefern.

„Wort des Jahres“: „Heiße Höschen“ 1971

Das erste ausgewählte Schlüsselwort lautete vor 53 Jahren „aufmüpfig“. Schon damals war auch das Wort „Umweltschutz“, ebenso aber die Wendung „heiße Höschen“ auf der Liste vertreten. 

In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem „Rasterfahndung“ (1980), „Besserwessi“ (1991), „Teuro“ (2002), „Bundeskanzlerin“ (2005), „GroKo“ (2013) oder „Zeitenwende“ (2022) zum „Wort des Jahres“ bestimmt. (dpa)