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Unwetter ab FreitagErster Schnee ist gefallen – Warnung vor Erdrutschen und Überschwemmungen

Lesezeit 3 Minuten
12.09.2024, Bayern, Garmisch-Partenkirchen: Eine Frau und ein Mann räumen den Neuschnee auf der Aufsichtsplattform der Zugspitze.



Auf der Zugspitze liegt bereits ganz schön viel Schnee. (zu dpa: «Erster Schnee») Foto: Peter Kneffel/dpa - Honorarfrei nur für Bezieher des Dienstes dpa-Nachrichten für Kinder +++ dpa-Nachrichten für Kinder +++

Garmisch-Partenkirchen: Neuschnee auf der Aufsichtsplattform der Zugspitze am Donnerstag (12. September)

In hohen Lagen sind die ersten Flocken gefallen. Meteorologen warnen vor heftigen Niederschlägen – sowohl als Regen als auch als Schnee.

In vielen Teilen Deutschlands ist der Wechsel vom Sommer zum Herbst abrupt erfolgt: Während es am vergangenen Wochenende noch richtig warm war, sind die Temperaturen bis zum Donnerstag rapide gesunken, Selbst in Köln und im Rheinland zeigte das Thermometer am Donnerstagmorgen einstellige Werte an. Auch in den kommenden Nächten bleibt es kühl, in Köln sind 7 Grad vorhergesagt. Tagsüber bleibt es im Rheinland unter der 20-Grad-Marke.

Das ist alles allerdings kein Vergleich zum Süden Deutschlands – denn hier fiel in der Nacht zu Donnerstag der erste Schnee der Saison. In höheren Lagen kamen mehrere Zentimeter vom Himmel, allen voran auf der Zugspitze. Hier war es am Morgen minus 6 Grad kalt. Aber auch unterhalb von 2.000 Metern Höhe schneite es, wie auf Webcam-Aufnahmen etwa vom Brauneck bei Lenggries zu sehen war.

In den sozialen Medien verbreiteten sich viele Schnee-Bilder. Auch im Pfaffenwinkel schneite es laut Angaben von Usern der Plattform x, ehemals Twitter.

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„Wetter Online“ veröffentlichte bei Facebook eine Zusammenstellung von Schnee-Bildern aus unterschiedlichen Regionen.

DWD sagt bis zu 50 Zentimeter Neuschnee voraus

Auch in Österreich fielen die ersten Flocken. Hier mussten sogar Straßen wegen des Wintereinbruchs gesperrt werden. Betroffen waren vor allem Tirol, Salzburg und die Steiermark. Der Sölkpass in der Steiermark und die Großglockner Hochalpenstraße zwischen Ferleiten und Heiligenblut am Großglockner waren unpassierbar, berichtete die „Kronen Zeitung“.

In den kommenden Tagen kann es auf über 1.500 Metern Höhe bis zu 50 Zentimeter Neuschnee im Süden und Osten Deutschlands geben, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert.

Große Regenmengen im Süden Deutschlands

Anderswo im äußersten Süden Deutschlands droht derweil Gefahr durch anhaltenden Regen: Im Berchtesgadener Land könnte es den Prognosen zufolge unwetterartigen Dauerregen geben, mit 80 bis 120 Liter pro Quadratmeter Niederschlag bis Sonntag. Überschwemmungen seien nicht ausgeschlossen.

Von der Lausitz über den Böhmerwald bis an den östlichen Alpenrand gibt es am Freitag „ergiebigen Dauerregen“, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach vorhersagt. Bis Sonntagfrüh erwartet DWD-Meteorologe Nico Bauer „teils unwetterartige Niederschlagsmengen“. Bis ins Riesengebirge und nach Südpolen sind Erdrutsche, Hochwasser und massive Überschwemmungen wahrscheinlich. In der polnischen Stadt Breslau (Wroclaw) rief der Bürgermeister den Krisenstab zusammen, weil ein Hochwasser der Oder erwartet wird. Zwei für das Wochenende geplante Festivals wurden vorsorglich verschoben.

Auch für Österreich wird vor enormen Regenmengen gewarnt. So könnten in Wien Überflutungen drohen, warnt der meteorologische Dienst Kachelmannwetter.

„Schneebombe“ in den Alpen erwartet

In den Alpen fällt der heftige Niederschlag allerdings als Schnee – hier könnte es also zu chaotischen Zuständen kommen. „Achtung Schneealarm“, warnt Meteorologe Jan Schenk von „The Weather Channel“. „Eine richtige Schneebombe kommt auf die Alpen zu“, erklärt er laut Bericht der „Frankfurter Rundschau“. Es könne bis zu einen Meter Schnee geben, von dem bis zu einem halben Meter liegen bleiben kann.

Auch Italien wird betroffen sein: Am Freitag muss mit erheblichem Schneefall in Südtirol gerechnet werden. Wer am Wochenende nach Italien reist oder zurück nach Deutschland oder Österreich muss, sollte mit erheblichen Verkehrsverhinderungen rechnen. Selbst der Brenner könnte nach Ansicht von Experten einschneien.

Experten warnen immer wieder vor extremen Wetterereignissen, die durch den Klimawandel immer häufiger auftreten. Durch die Erderwärmung enthält die Luft mehr Feuchtigkeit, daher gibt es häufiger Starkregen. Aktuell lenkt ein Tief Wärme aus dem Mittelmeerraum nach Norden, wie Meteorologe Özden Terli erklärt. Das Mittelmeer ist in diesem Jahr extrem warm. (mit dpa)