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Extremwetter in Europa und Asien Seit Tagen unter 50 Grad – China meldet neuen Frostrekord

Lesezeit 3 Minuten
Ein Verkehrspolizist leitet den Verkehr in Mohe City, dem „Nordpol Chinas“, während Eisnebel in den Straßen hängt. (Archivbild)

Ein Verkehrspolizist leitet den Verkehr in Mohe City, dem „Nordpol Chinas“, während Eisnebel in den Straßen hängt. (Archivbild)

Minus 53 Grad sind es in der Stadt Mohe – niedrige Temperaturen wurden in China nie gemessen. Auch Europa leidet unter extremer Kälte.

Mit minus 53 Grad ist am Sonntag in der nordchinesischen Stadt Mohe die niedrigste jemals in China gemessene Temperatur erreicht worden.

Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag berichtete, wurde am Sonntag in der nördlichsten Stadt der Volksrepublik an der Grenze zu Russland der Rekord von minus 52,3 Grad aus dem Jahr 1969 gebrochen. Drei Tage in Folge seien die Temperaturen dort schon auf mehr als minus 50 Grad gefallen.

Extreme Kälte in China: So kalt es war dort noch nie

Extreme Kälte habe die Provinz Heilongjiang heimgesucht, sodass mehrere Gegenden im Großen Hinggan-Gebirge die extrem tiefen Temperaturen aushalten müssten.

In der Stadt Mohe herrschten acht Monate im Jahr Schnee und Eis mit einer jährlichen Durchschnittstemperatur um minus drei Grad, berichtete Xinhua.

Tiefsttemperatur in Deutschland: minus 37,8 Grad

Die tiefsten Temperaturen im vergangenen Jahr in Deutschland wurden in Bayern gemessen. Mitte Dezember fielen die Temperaturen im südlichsten deutschen Bundesland auf minus 19,3 Grad. Die niedrigste, jemals in Deutschland gemessene, Temperatur liegt jedoch noch um einiges tiefer, bei minus 37,8 Grad (gemessen 1929 in Bayern), weltweit liegt der Kälterekord bei Minus 98,6 Grad (gemessen 2004 an der russischen Antarktisstation Vostok).

Auf die Minustemperaturen Mitte Dezember folgte zum Jahreswechsel dann allerdings wieder fast Sommerwetter in Deutschland. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) verzeichnete den wärmsten Silvestertag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. An vier Stationen in Deutschland stieg die Temperatur sogar über 20 Grad.

Extreme Wetterlagen nehmen auch in Europa zu

Laut dem europäischen Erdbeobachtunsprogramm Copernicus war das Wetter im vergangenen Jahr häufig extrem, wie die ARD-Tagesschau berichtet. Die Temperaturen stiegen demnach, sodass die vergangenen acht Jahre die wärmsten überhaupt waren. Besonders alarmierend: Europa ist laut den Daten der sich am schnellste erwärmende Kontinent.

Der Trend zu extremen Wetterverhältnissen hat sich für 2022 insgesamt verstärkt und ist im Moment auch in Europa spürbar. Derzeit ächzt Italien unter Kälte, Schnee, Regen und Unwettern. Eine Schlechtwetterfront sorgt in dem Mittelmeerland zum Wochenstart für teils heftige Schneefälle bis in die südlichsten Regionen Apulien und Basilikata.

Schnee, Kälte, Unwetter: Behörden in Italien warnen

Dort blieben in vielen Städten und Orten zunächst aus Sicherheitsgründen die Schulen am Montag geschlossen. Sogar in der sizilianischen Provinz Siracusa, wo im Sommer noch ein Hitzerekord von 48,8 Grad gemessen worden war, fiel über Nacht in geringen Mengen Schnee.

In Senigallia sind Feuerwehrleuten im Einsatz, um den Pegel des Flusses Misa zu überwachen. Italien ächzt unter Kälte, Schnee, Regen und Unwettern. Die Bewohner wurden aufgefordert, höhere Stockwerke aufzusuchen.

In Senigallia sind Feuerwehrleuten im Einsatz, um den Pegel des Flusses Misa zu überwachen. Italien ächzt unter Kälte, Schnee, Regen und Unwettern. Die Bewohner wurden aufgefordert, höhere Stockwerke aufzusuchen.

Der Zivilschutz sprach wegen der Niederschläge für einige Regionen in Mittelitalien die zweithöchste Warnstufe aus. An der dortigen Adriaküste beobachten die Behörden starke Regenfälle und Überschwemmungen. In der Gegend um Senigallia, wo erst im Herbst 2022 bei Unwettern zwölf Menschen gestorben sind, wurden die Bewohner aufgefordert, höhere Stockwerke aufzusuchen. Auf der Insel Ischia, wo Ende November bei Erdrutschen ebenfalls zwölf Menschen ums Leben gekommen sind, mussten rund 400 Bewohner schon vor Tagen ihre Häuser verlassen. Eine Rückkehr verzögert sich zunächst weiter.

In vielen Städten und Dörfern in Mittelitalien legte der Neuschnee den Verkehr lahm und sorgte für Chaos. Im Valmarecchia-Tal in der Provinz von Rimini erreichten die Schneemassen am Montagmorgen eine Höhe von teils bis zu zwei Metern, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete. Die Behörden warnten zudem vor Lawinenabgängen. Auch in der norditalienischen Urlaubsregion Südtirol wurden am Montag weitere teils heftige Schneefälle erwartet. (mit dpa)