Der Learjet ist kurz nach dem Start abgestürzt, die Ursache ist noch unklar. Einen ähnlichen Vorfall gab es 2014 in Nordrhein-Westfalen.
Fliegerhorst HohnZwei Piloten sterben bei Flugzeugabsturz auf Bundeswehr-Stützpunkt

Ein Learjet der Gesellschaft für Flugzieldarstellung (GFD). Am Montagmittag ist ein ähnlicher Jet beim Fliegerhorst Hohn in Schleswig-Holstein abgestürzt, beide Piloten sind gestorben. (Symbolbild)
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Bei einem Flugunfall auf dem Gelände des Bundeswehr-Flugplatzes Hohn (Schleswig-Holstein) sind am Montag zwei Piloten ums Leben gekommen. Bei dem abgestürzten Flugzeug handelt es sich um einen Learjet einer Airbus-Tochter, die mit der Luftwaffe kooperiert. Ein Airbus-Sprecher bestätigte auf Anfrage dieser Zeitung, dass das Flugzeug gegen 12.45 Uhr beim Start abstürzte. Details zu dem Absturz sind noch unklar.
Flugzeugabsturz in Hohn: Airbus-Tochter kooperiert mit Luftwaffe für Kampfjet-Übungne
Das Flugzeug gehört zur Airbus-Tochter Gesellschaft für Flugzieldarstellung (GFD), die für Trainingsflüge und Übungen mit der Luftwaffe und der Bundeswehr kooperiert. „Die GFD kooperiert vollumfänglich mit den Behörden, um die Ursachen des Unfalls zu ermitteln“, teilte Airbus mit. Die Ermittlungen werden von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen in Braunschweig geleitet.
Das Flug-Unternehmen Airbus sprach den Familien, „die von diesem tragischen Unfall betroffen sind, sein tiefstes Beileid aus“. Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) reagierte am Rande des Übergabeappells des Territorialen Führungskommandos in Berlin bestürzt. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und Freunden der beiden Verstorbenen. Ihnen gilt in diesen schweren Stunden unser tief empfundenes Mitleid. Was den fürchterlichen Unfall und damit den Tod zweier Menschen verursacht hat, ist nun Gegenstand der Untersuchung.“
„Die Maschine war von Hohn aus zu einem Trainingseinsatz mit Fluglotsen der deutschen Luftwaffe in Norddeutschland unterwegs“, heißt es in einer ersten Stellungnahme seitens Airbus. Die Learjets der Flugzieldarstellung sind wichtig für die Übungen der Bundeswehr: „Wir können Flugzeuge vom Boden aus tracken, Kontakt halten mit unserem Tower-Personal oder zum Training mit Eurofighter-Alarmrotten einsetzen, etwa um unbekannte Flugzeug zu identifizieren“, erklärte ein Sprecher der Luftwaffe. Die Luftwaffe bestätigte den Absturz des Flugzeugs am Flugplatz Hohn, nannte aber zunächst keine Details.
Learjet-Unfall auch 2014 über NRW: Trainingsflugzeug kollidierte im Sauerland mit Eurofighter
Einen tödlichen Fall gab es im Juni 2014 in NRW: Bei einer Abfangübung kollidierte ein GFD-Learjet, der ebenfalls vom Flugplatz Hohn gestartet war, mit einem Eurofighter-Kampfjet des Flughorsts Nörvenich. Bei dem Absturz im Sauerland kamen die beiden Insassen des Trainingsflugzeugs ums Leben. Der Unfall ereignete sich am 23. Juni 2014 in Olsberg, rund 30 Kilometer Luftlinie entfernt von Arnsberg.

Ein Learjet zur Zieldarstellung der Airbus-Tochter GFD Aviation rollt auf dem Fliegerhorst Hohn zum Start. (Archivbild)
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Die Gesellschaft für Flugzieldarstellung hat mehrere Jet-Typen für die Militärübungen im Einsatz: So kommen die Learjet-Modelle 35A und 36A regelmäßig zum Einsatz, heißt es auf der Webseite des Unternehmens. Die Jets seien ausgerüstet mit „modernster, hochspezialisierter Technik“ – darunter auch Raketen-Attrappen –, mit ihnen wird „gezieltes, effektives Training durchgeführt“, so die Firma.
GFD-Learjets werden auch im Fliegerhorst Nörvenich bei Erftstadt stationiert: Vom 12. bis zum 23. Juni findet „Air Defender 2023“ statt, die größte Luftwaffen-Übung der Nato, seit Bestehen des Militärbündnisses. Bei der Militärübung, an der 24 Länder und rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten teilnehmen, wird auch der Fliegerhorst Nörvenich eine große Rolle spielen. Neben den 25 Tornado-Jets des Stützpunkts Büchel und Nörvenichs eigenen rund 30 Eurofightern, werden während der Übung auch bis zu vier fremde Helikopter und zwei GFD-Learjets für Trainingszwecke stationiert sein. (mit dpa)