Die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg wird nach Protesten am Tagebau Garzweiler II in Gewahrsam genommen. Die Polizei dementiert eine Festnahme.
Von Abbruchkante getragenGreta Thunberg nach Protest in Gewahrsam – Polizei Aachen äußert sich
Die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg ist nach Protesten am Tagebau Garzweiler II von der Polizei in Gewahrsam genommen worden. Die zuständige Polizei Aachen bestätigte am Dienstagabend (17. Januar), dass mehrere Personen nach einem Zwischenfall an der Abbruchkante kurzzeitig festgehalten wurde.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge befand sich unter den festgehaltenen Klimaschutzaktivisten auch Greta Thunberg. Bilder von der Protest-Aktion in Garzweiler zeigen, wie die 20-Jährige von mehreren Polizisten von der Abbruchkante weggetragen wird. Auch in den sozialen Medien verbreiteten sich entsprechende Videos zur Polizei-Aktion.
Proteste gegen Lützerath-Abriss: Greta Thunberg kurzzeitig in Polizei-Gewahrsam
Dort hatten auch mehrere Klimaschutzaktivisten und -aktivistinnen zuvor vermeldet, dass Thunberg während der Proteste festgenommen wurde. Die Polizei widersprach diesen Angaben, von den festgehaltenen Personen seien lediglich die Personalien aufgenommen worden. Dass Thunberg Teil dieser Gruppe war, bestätigte die Polizei direkt nicht.
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Bei einer angemeldeten Demonstration zwischen Keyenberg und Holzweiler hätten sich in „Spontanaktionen“ mehrere Gruppen aus dem Demonstrationszug gelöst. Einige Aktivisten hätten eine Landstraße blockiert, andere seien wiederum zur Abbruchkante gelaufen. Dabei sei ein Teilnehmer der Demonstration in den Braunkohletagebau gesprungen, er wurde wenig später gerettet.
Die festgehaltenen Personen seien nach Aufnahme der Personalien wieder entlassen worden, bestätigte die Polizei Aachen am späten Dienstagabend. „Die Einsatzkräfte brachten die Beteiligten aus dem Gefahrenbereich und entließen alle Personen vor Ort“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung.
Lützerath: Gruppe um Greta Thunberg rennt zur Abbruchkante im Tagebau Garzweiler II
Christian Wernicke, Journalist der „Süddeutschen Zeitung“, berichtet auf Twitter davon, dass die Polizei Thunbergs Personalien nicht explizit aufgenommen habe. „Wir wissen ja, wer sie ist“, sollen die Beamten gesagt haben.
Am Dienstag hatte es an mehreren Stellen Proteste gegen den Abriss des Braunkohledorfs Lützerath gewesen. Laut Polizeiangaben hatten zunächst 20 Aktivisten einen Braunkohlebagger im Tagebau Inden besetzt, 127 Demonstranten besetzten wenig später die Gleise zwischen dem Tagebau Garzweiler II und dem nahegelegenen Kraftwerk.
Einige Personen verließen die Demonstrationsorte freiwillig, andere ließen sich von der Polizei wegtragen. RWE hat laut Polizei Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruch und gefährlichen Eingriffs in den Schienen- und Bahnverkehr gestellt. (shh/das)