Die Enkelin musste die Ermordung der eigenen Großmutter im Internet mit ansehen. Die Hamas dokumentierten die Tat über den Kanal der Oma.
Terroristen streamten Tat liveIsraelisches Mädchen berichtet unter Tränen, wie Hamas ihre Oma töteten
Nach dem brutalen Angriff der Hamas-Terrororganisation sorgt das Video einer israelischen Teenagerin in den sozialen Medien für große Aufmerksamkeit. Die junge Frau schildert darin ihre Erlebnisse vom Samstag, dem Tag, an dem die militanten Palästinenser Israel überfallen haben.
In einem Fernsehinterview gibt das israelische Mädchen, bei der es sich um Mor Bayder handelt, unter Tränen an, wie sie von der Ermordung ihrer Großmutter erfahren habe. Ihre Tante habe ihre Mutter angerufen und sie aufgefordert, die Social-Media-Plattform Facebook zu öffnen. Da die Mutter dazu nicht in der Lage gewesen sei, habe sie sich auf ihrem Smartphone eingeloggt und dort „das Schlimmste, was man sich vorstellen kann“, gesehen.
Israelische Enkelin spricht über Ermordung von Großmutter durch Hamas
Sie erzählt sichtlich berührt, dass die Angreifer das Telefon ihrer Großmutter offenbar an sich genommen und den Mord der alten und wehrlosen Frau in ihrem Haus in Nir Oz live gestreamt und auf der Facebook-Seite der Großmutter veröffentlicht hätten. Alles sei voller Blut gewesen, die Leiche ihrer Oma hätte mittendrin gelegen, schildert die Israelin schockierende Szenen. „So haben wir es erfahren“, sagt die junge Frau unter Schluchzen. Angesichts der Dokumentation der Gräueltat hätte sie geschrien.
Alles zum Thema Nahostkonflikt
- 21-jähriger Omer Neutra Israel bestätigt Tod von weiterer Geisel – Leiche noch im Gazastreifen
- Nahost-Newsblog Israel wird im Kampf gegen Hisbollah nicht nachlassen
- Angst vor dem Untergang in der SPD Olaf Scholz und das Ampel-Aus – Ein Kanzler ohne Macht
- Kölner USA-Experte Thomas Jäger „Trumps Wille ist künftig der Maßstab für Politik“
- In Berliner Bar Antisemitische Attacke auf Fan von israelischem Fußballverein
- „Die Brücke nach Haifa“ Ein Plädoyer für Empathie und Verständigung in Leverkusen
- „frank&frei“ zu jüdischer Identität Natan Sznaider und Navid Kermani diskutieren Nahost-Konflikt
Die Szenen könne sie nie mehr aus ihrem Gedächtnis löschen. Zu sehen sind während des Interviews mehrere Bilder von der jungen Frau als Kind und Erwachsene, gemeinsam mit dem mutmaßlichen Opfer.
Eine israelische Enkelin sagt, ihr Herz sei „in Stücke gebrochen“. „Meine Großmutter, meine ganze Welt, das Licht in meinem Leben. Die Säule meines Lebens, im Leben meiner Familie“, schreibt Bayder in einem Facebook-Beitrag am Montag, wo sie auch Fotos mit ihrer Großmutter veröffentlicht. Und weiter: „Wie soll es ohne dich weitergehen? Wer bin ich ohne dich? [...] Es ist ein Alptraum meines Lebens.“
Interview von Mor Bayder in den sozialen Medien millionenfach gesehen
Der Clip ist angesichts des großen Leids der jungen Frau nur schwer zu ertragen und ging in den sozialen Medien viral. Allein auf X, vormals Twitter, sahen auf verschiedenen Kanälen innerhalb eines Tages knapp 4,5 Millionen Menschen die Aufnahme.
Mehrere US-Medien und auch die israelische Botschaft in Berlin haben inzwischen auf den erschütternden Fall aufmerksam gemacht. Über den offiziellen X-Kanal teilte die Botschaft bereits am Montag ein Bild von der Israelin mit ihrer Großmutter und schrieb dazu: „Die Großmutter dieser jungen Frau wurde von Hamas-Terroristen ermordet. Sie erfuhr es über Facebook, nachdem die Hamas ein Video der Hinrichtung veröffentlicht hatte.“
Israelische Botschaft teilt schockierende Geschichte von Mor Bayder
Der israelische Schriftsteller Hen Mazzig, der unter anderem in der Los Angeles Times, bei NBC News und dem Jewish Chronicle publiziert hat, veröffentlichte das Video zuerst. Auch die New York Post veröffentlichte am Montag einen umfassenden Bericht.
Der TV-Sender CNN berichtete inzwischen im nationalen Fernsehen von der Ermordung der Großmutter, zeigte Bilder vom von den Hamas niedergebrannten Haus der getöteten Frau und sprach auch mit dem in Kanada lebenden Cousin von Mor Bayder. „Sie haben sie erschossen, ihr Telefon genommen und ihr Sterben auf Facebook gezeigt“, erzählt der junge Mann. Seine Familienmitglieder hätten ihn auf das im Netz kursierende Video aufmerksam gemacht.
Noch vor zwei Wochen sei er selbst in Israel zu Besuch bei seiner Familie nahe dem Gazastreifen gewesen, berichtet Yoav Shimoni.
Nach und nach werden die verheerenden Taten der Hamas während des überraschenden Angriffes auf Israel deutlich. Immer mehr Foto- und Videodokumente tauchen dabei auch in den sozialen Medien auf. Das Video einer jungen Deutschen mit klaffender Kopfverletzung, die leblos auf der Ladefläche eines Trucks liegt, umringt von bewaffneten Männern, sorgte in Deutschland für Entsetzen. Die Mutter in Bremen erkannte ihre Tochter auf dem verstörenden Hamas-Video, es soll sich um Shani Nicole Louk handeln, die bis heute vermisst ist.
Vier Tage nach dem brutalen Angriff der Terrororgruppe Hamas ist offenbar ein weiteres deutsches Opfer bekannt. Wie mehrere Medien berichten, soll eine 22-jährige Berlinerin von den Hamas getötet worden sein. Wie unter anderem die „Times of Israel“ und die „Jüdische Allgemeine“ berichten, handelt es sich dabei um Carolin B.
Israel reagiert auf das Massaker der Hamas mit Gegenangriffen. Hamas habe sich mit dem Angriff im Grenzgebiet „auf die Liste der mörderischsten und barbarischsten Organisationen in der Geschichte gesetzt“. Ziel Israels ist es nun, die Fähigkeiten der auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuften Gruppierung zu zerstören. (pst)