Der Rheinpegel in Köln sinkt langsam wieder. Am Dienstag drohen aber erneut Unwetter und Starkregen.
Rheinpegel sinkt wiederUnwetterfront erreicht Köln und Region – DWD warnt vor schweren Gewittern
Eine neue Unwetterfront mit Starkregen hat am Dienstag (21. Mai) Köln und die Region erreicht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt ab Dienstagnachmittag bis in die Nacht zu Mittwoch um 2 Uhr vor schweren Gewittern, heißt es in einer aktuellen Vorabinformation des DWD. Damit einhergehen Starkregen mit Mengen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter in kürzester Zeit. Die Meteorologen waren zunächst davon ausgegangen, dass die Unwetter im Laufe des Montags über die Region ziehen würden.
Vereinzelt werden auch unwetterartige Gewitter mit deutlich größeren Regenmengen möglich sein, heißt es weiter. Kleinkörniger Hagel und Sturmböen bis 75 km/h drohen ebenfalls. Zudem können an manchen Orten „kleinräumig“ bis zu 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen. „Es besteht die Gefahr von Überschwemmungen, Erdrutschen sowie vollgelaufenen Kellern“, so der DWD.
Der Hinweis gilt für einen weiten Bereich vom Westen Deutschlands, der sich hinunter bis in den Südosten zieht. Wo genau es zu den Gewittern mit Starkregen kommen wird, lässt sich am Dienstagmorgen noch nicht genau lokalisieren. Bürgerinnen und Bürger sollten auf konkrete Warnungen des DWD achten und auch Warnapps wie NINA und Katwarn nutzen.
Rheinpegel in Köln fällt allmählich
Der Rheinpegel in Köln war durch die Unwetter über Deutschland in der Nacht zu Montag nochmal stark angestiegen. Zwischenzeitlich knackte er am langen Pfingstwochenende die 7-Meter-Marke. Am Dienstagmorgen liegt er mit 6,73 Metern (Stand: 6 Uhr) zwar noch deutlich über der ersten Hochwassermarke, fällt aber inzwischen wieder.
Der Informationsservice der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes ELWIS hatte bereits am Samstag prognostiziert, dass der Rheinpegel im Laufe des Sonntags und Montags weiter ansteigen würde. Alleine seit Sonntagmorgen bis Montag stieg er um mehr als 1,20 Meter. Bis Freitag soll sich der Pegel dann aber weiter entspannen.
Unwetterfront erreicht Köln und Region – schwere Regenfälle mit bis zu 40 Litern Regen in NRW erwartet
Der Rheinpegel war so schnell gestiegen, da im Südwesten Deutschlands am Freitag heftige Unwetter niedergegangen waren. Insbesondere das Saarland hatte es heftig erwischt, hier kam es zu Überflutungen und Erdrutschen. Durch die hohen Regenmengen waren die Zuläufe des Rheins, auch die Mosel, heftig angeschwollen. Dies machte sich ab Samstag in Köln bemerkbar.
Durch die für Dienstag und die Nacht zu Mittwoch erwarteten erneuten Unwetter steigt die Hochwassergefahr in Köln und der Region wieder. Schon am Sonntag hatten die Stadtwerke Bonn (SWB) den Bahnverkehr der Linie 66 zwischen Königswinter und Bad Honnef bis auf Weiteres aufgrund des Rheinhochwassers eingestellt. In Köln müssen Schiffe ihr Tempo aufgrund des Hochwassers deutlich reduzieren.
Hochwasser in Deutschland: Wetterstation misst mehr als 140 Liter Regen pro Quadratmeter im Saarland
Schwere Unwetter hatten seit Freitag vor allem den Süden Deutschlands schwer getroffen, im Saarland war eine Frau im Rahmen eines Rettungseinsatzes gestorben. Durch die neue Unwetterfront am Dienstag befürchtet der DWD erneut starke Überschwemmungen und Hochwasser in den eh schon gebeutelten Regionen.
Im Saarland fielen örtlich in nicht mal 24 Stunden mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter, an der Messstation am Flughafen in Saarbrücken wurden in drei Tagen mehr als 140 Liter Regen gemessen. Zahlreiche Ortslagen waren schwer überflutet, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) besuchte am Wochenende spontan das Hochwassergebiet.
Unwetter erschüttern Köln und Region – Ahrtal erklärt Vorstufe zu Katastrophenalarm
Erst Anfang Mai hatten schwere Unwetter Köln und die Region getroffen. In einer Stunde fielen im Kreis Euskirchen teils mehr als 60 Liter Regen pro Quadratmeter, die Feuerwehr rückte wegen des Starkregens zu Dutzenden Einsätzen aus. Die Kölner Autobahnpolizei musste zeitweise die erlaubte Geschwindigkeit auf den Straßen deutlich reduzieren.
Im Ahrtal kam Sorge vor ähnlichen Ereignissen wie bei der Flutkatastrophe 2021 hoch, die Kreisverwaltung in Ahrweiler rief eine Vorstufe zum Katastrophenalarm aus und war in erhöhter Alarmbereitschaft. (shh, cme)