AboAbonnieren

Kölner Dombau-Expertin erklärtWiederaufbau von Notre-Dame kann Jahrzehnte dauern

Lesezeit 2 Minuten
Notre_Dame_Flammen

Bedeutende Teile von Notre-Dame standen in Flammen.

Köln – Der Wiederaufbau der bei einem Brand schwer beschädigten Kathedrale Notre-Dame in Paris kann nach Einschätzung der früheren Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner Jahrzehnte dauern. „Der Schaden ist gewaltig“, sagte die Koordinatorin für deutsche Hilfe beim Wiederaufbau von Notre-Dame am Samstag in einem Interview auf WDR 5.

Notre-Dame: Gewölbeteile könnten noch einstürzen

Nicht nur der Dachstuhl sei abgebrannt, sondern auch das Innere der Kathedrale sei verrußt. Das Gewölbe habe drei gewaltige Löcher, zwei Innenstützen seien in der Statik gefährdet. „Bis die Gesamtsanierung abgeschlossen ist, das wird noch dauern“, sagte Schock-Werner.

Das könnte Sie auch interessieren:

Alles zum Thema Barbara Schock-Werner

Es kämen immer noch Steine aus den Gewölben, und tonnenschwere verbrannte Balken lägen auf den Mauern. Bis jetzt dürfe man „weder unter noch auf die Gewölbe“, sagte Schock-Werner. Es sei auch nicht auszuschließen, dass weitere Gewölbeteile einstürzten.

Mauern müssen zehn Jahre trocknen

Hinzu kommen nach Angaben der Kunsthistorikerin weitere „Detailprobleme“. So sei die Kathedrale mit dem verschmutzten Wasser aus der Seine zwar effektiv gelöscht worden. „Aber der ganze Dreck aus der Seine sitzt jetzt im Mauerwerk“, sagte sie. Man nehme an, dass es „zehn Jahre dauern“ werde, bis die Mauern trocken seien.

Geld für den Wiederaufbau sei dank der vielen Spenden kein Problem, sagte Schock-Werner. Sie ging von Kosten in Höhe von etwa 500 Millionen Euro aus. Die Pariser Kathedrale war Mitte April 2019 durch einen Brand stark beschädigt worden. (dpa)