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Tödlicher A3-Unfall bei EmmerichNiederländische Porsche-Fahrer sterben bei Frühlingstour in NRW

Lesezeit 3 Minuten
Ein Porsche ist in die Böschung gerutscht: Auf der A3 bei Emmerich sind am Sonntag vier Menschen gestorben.

Ein Porsche ist in die Böschung gerutscht: Auf der A3 bei Emmerich sind am Sonntag vier Menschen gestorben.

Am Sonntag starben vier Menschen auf der A3 bei Emmerich. Inzwischen ist mehr über die Hintergründe bekannt.

In der Nähe der niederländischen Grenze hat sich am Sonntag (26. März) ein schwerer Unfall ereignet. Vier Menschen starben auf der A3 bei Emmerich, drei Porsche aus den Niederlanden waren in den Unfall verwickelt.

Auf regennasser Fahrbahn ereigneten sich innerhalb kurzer Zeit zwei aufeinanderfolgende Unfälle. Zunächst kam ein 42 Jahre alter Autofahrer von der Straße ab und landete in einem Graben. Der Fahrer und seine 37-jährige Beifahrerin konnten sich selbst aus dem Unfallwagen befreien. Der 39-jährige Fahrer eines ebenfalls in Richtung Köln fahrenden Autos hielt an, um den Insassen zu helfen.

A3-Unfall bei Emmerich: Unfallopfer waren auf Frühlingstour eines niederländischen „Businessclubs“

Als die Insassen des Unfallwagens und der Ersthelfer auf dem Seitenstreifen standen, wurden alle drei von einem herannahenden Auto erfasst. Dessen 56-jähriger Fahrer hatte an derselben Stelle die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Danach schleuderte das Auto noch weiter in eine Leitplanke. Sowohl der Fahrer des dritten Autos als auch die drei anderen Menschen starben. Bei ihnen handelt es sich den Angaben zufolge um Niederländer. Der Beifahrer im dritten Auto erlitt leichte Verletzungen.

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Ein demolierter Porsche steht auf der A3 bei Emmerich

Ein demolierter Porsche steht auf der A3 bei Emmerich.

Inzwischen ist klar, dass die Unfallbeteiligten im Rahmen der Frühlingstour eines niederländischen „Businessclubs“ unterwegs waren. Auf der Website von „9Miles“ ist auf schwarzem Hintergrund ein Statement zu lesen. Worte könnten nicht beschreiben, was Organisation und Teilnehmende gerade empfänden. Alle hätten am Sonntag einen rabenschwarzen Tag erlebt. „Während unseres SpringDrive sind vier Teilnehmer unserer Fahrt bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen“, steht dort. Man könne noch nicht wirklich begreifen, was geschehen sei.

Der „SpringDrive“ zum Preis von 169 Euro war als Ausflug mit Essen und einem Ausflug auf deutsche Autobahnen beworben worden. In der Broschüre sind ausnahmslos Porsche und Ferrari zu sehen. „Die Reifen können aufgewärmt werden“, heißt es auf der Website. Start der Tour war mit Kaffee und Kuchen in Doetinchem. In Deutschland wollte man später „die Motoren gut durchspülen und sie auf die Saison vorbereiten“. Später sollte es, zurück in den Niederlanden, ein gemeinsames Lunch zum Abschluss geben.

Unfall auf A3 bei Emmerich: Niederländer dürften in ihrem Land nur 100 km/h fahren

Auf niederländischen Autobahnen darf bei weitem nicht so schnell wie in Deutschland gefahren werden. Hier gilt in der Zeit zwischen 6 Uhr morgens und 19 Uhr abends ein Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde. Das hatte die Regierung in Den Haag als Maßnahme für mehr Klimaschutz 2020 beschlossen. Nachts darf prinzipiell schneller gefahren werden, bis 130 km/h. Auf vielen Abschnitten ist dies aber sowieso nicht möglich, denn hier gelten generelle Höchstgeschwindigkeiten von 100 km/h.

Dass Autofahrer aus dem Nachbarland es genießen, auf deutschen Autobahnen deutlich stärker aufs Gas zu drücken als in ihrer Heimat, ist nicht neu. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen stellte schon vor Jahren fest, dass es Niederländer, aber auch Belgier und Briten zum Rasen über die Grenze zieht. Besonders im Frühjahr, rund um den „Car-Freitag“ ist dieses Phänomen anzutreffen. Ein Problem für die deutsche Polizei: Die Bußgelder hierzulande sind so niedrig, dass sie keine abschreckende Wirkung entfalten.

Ob auch die verunglückten Autofahrer aus den Niederlanden mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren, ist aber völlig unklar. Laut niederländischen Medien, die mit Bekannten der Unfallopfer sprachen, soll es sich um verantwortungsvolle Autofahrer gehandelt haben. Möglich ist, dass die Bereifung der Sportwagen ungeeignet für starke Regenfälle war und die Fahrer nicht entsprechend vorsichtig unterwegs waren. Ein illegales Rennen schloss die deutsche Polizei aus. (mit dpa)