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Habeck soll ins TV-Duell mit Weidel - Grüne sauer auf ARD und ZDF

Lesezeit 2 Minuten
Beim großen Duell der Kanzlerkandidaten Merz und Scholz ist Robert Habeck nach den Plänen von ARD und ZDF außen vor. (Bild: 2024 Getty Images/Thomas Lohnes)

Beim großen Duell der Kanzlerkandidaten Merz und Scholz ist Robert Habeck nach den Plänen von ARD und ZDF außen vor. (Bild: 2024 Getty Images/Thomas Lohnes)

Olaf Scholz (SPD) und Friedrich Merz (CDU) bekommen bei ARD und ZDF die große Duell-Bühne vor der Bundestagswahl. Das hat zu Empörung bei den Grünen geführt. Deren Kanzlerkandidat Robert Habeck soll nach den Plänen der Sender ein weiteres Duell mit der AfD-Spitzenkandidatin bestreiten.

Drei Spitzenkandidaten und eine -kandidatin haben vor der vorgezogenen Bundestagswahl ihre Kanzlerkandidatur verkündet. Das macht die Planung der obligatorischen TV-Debatten nicht einfacher. Nur ein klassisches TV-Duell, wie lange Jahre üblich, reicht nicht. Auch ein Triell wie vor drei Jahren ist diesmal offenbar keine Option. ARD und ZDF haben sich nun entschieden, gemeinsam zwei TV-Duelle auszustrahlen - und damit für große Verärgerung bei den Grünen gesorgt.

Der Grund: Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck soll nach den Plänen der öffentlich-rechtlichen Anstalten ins Duell mit AfD-Chefin Alice Weidel. Gelegenheit, sich mit Unions-Kandidat Friedrich Merz und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu messen, bekommt er nicht.

Britte Haßelmann: „Das bildet unser Land nicht ab“

„Sagt mal, ARD und ZDF, ist das wirklich ernst gemeint? Nur SPD & CDU einzuladen?“, echauffiert sich die Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge beim Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter): „Mit freundlicher Unterstützung zurück zur GroKo? Oder was für ein Land soll das abbilden?“ Adressiert an die Accounts der Chefredakteure Bettina Schausten (ZDF) und Oliver Köhr (ARD) schreibt sie weiter: „Wir hätten Fragen.“

Auch die Co-Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann protestiert gegen die Entscheidung bei X: „In einem extrem kurzen Wahlkampf auf diese Art Setzungen vornehmen zu wollen, ist inakzeptabel. Es geht nicht allein nur um Olaf Scholz & Friedrich Merz.“ In einem weiteren Post schreibt Haßelmann: „Die Zeiten der beiden großen Volksparteien sind vorbei. Das wissen alle. Der Öffentlich-Rechtliche noch nicht? Hatten wir 2021 noch ganz selbstverständlich mehrere TV-Trielle-schwenkt man jetzt auf SPD:CDU. Das bildet unser Land nicht ab.“

Auch RTL kündigt Duell Scholz gegen Merz an

ARD und ZDF hatten die Debattensendung am Montag als „Duell des amtierenden Bundeskanzlers, Olaf Scholz (SPD), und seines aussichtsreichsten Herausforderers Friedrich Merz (CDU)“ angekündigt. Die Union, heißt es in der Mitteilung, liege „laut Umfragewerten deutlich vor allen anderen Parteien“. Das Duell „Scholz gegen Merz“ werde am Sonntag, 9. Februar 2025, 20.15 Uhr, live aus Berlin-Adlershof zeitgleich bei ARD und das ZDF übertragen und von Sandra Maischberger und Maybrit Illner moderiert. Für ein weiteres Duell habe man Vizekanzler Robert Habeck und AfD-Chefin Alice Weidel „angefragt“.

Unterdessen hat auch RTL bekannt gegeben, Olaf Scholz und Friedrich Merz in ein TV-Duell zu schicken. Moderiert werden soll es am Sonntag, 16. Februar 2025, von Günther Jauch und Pinar Atalay. Bereits im November hatte der Sender einen „TV-Duelle-Abend“ live ab 20.15 Uhr angekündigt. In aufeinanderfolgenden Runden sollen sich „jeweils zwei Kanzlerkandidaten beziehungsweise Spitzenkandidaten der SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, AfD sowie des BSW den Fragen stellen, die das Land bewegen“. (tsch)