„Die müssen ja nicht an die Front“Thomas Gottschalk will Wehrpflicht auch für Frauen

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Thomas Gottschalk ist auch für seine Provokationen bekannt. (Archivfoto)

Thomas Gottschalk ist auch für seine Provokationen bekannt. (Archivfoto)

Der ehemalige ZDF-Moderator hält es für angemessen, dass auch Frauen „sich mal ein bisschen mit einbringen“.

Jüngst ließ Verteidigungsminister Boris Pistorius verlauten, ein neues Wehrpflichtmodell für die Bundeswehr zu planen. Demnach sollen jährlich alle Männer, die die Volljährigkeit erreichen, verpflichtend einen Fragebogen über ihre Bereitschaft und Fähigkeit zum Wehrdienst ausfüllen. Ein Befürworter des Vorstoßes ist Entertainer Thomas Gottschalk.

In der aktuellen Ausgabe seines Podcasts „Die Supernasen“ sagte der 74-Jährige zu seinem Co-Moderator Mike Krüger: „Mike, du hast im Gegensatz zu mir die Bundeswehr durchgemacht. Wir sind uns alle einig, dass das nicht das Schlechteste ist, was man im Leben an Erfahrungen mitnimmt.“ Für junge Menschen sei es gut, „wenn man sich in einer Gemeinschaft wiederfindet, wo es nicht darum geht, nur verzärtelt zu werden“, befand Gottschalk.

Thomas Gottschalk wünscht sich mehr Emanzipation bei der Bundeswehr

Heutzutage machten Eltern ihren Kindern das Leben „so leicht wie möglich“, monierte der TV-Star. Dies sei beim Militär nicht der Fall: „Bei der Bundeswehr macht man es einem eben nicht so leicht wie möglich. Und manchmal ist das auch eine ganz gute Erfahrung.“ Auch Krüger betonte, die sogenannte „freiwillige Wehrpflicht“ für eine „ganz gute Idee“ zu halten. „Ich kann nur jedem raten: Füllt diesen Fragebogen ruhig positiv aus, ein Jahr Bundeswehr kann nicht schaden.“

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Dies sah Gottschalk ähnlich. Zudem plädierte der ehemalige „Wetten, dass..?“-Gastgeber dafür, auch gezielt junge Frauen anzusprechen. „Es gibt ja die Diskussion, dass die Mädchen nicht müssen, die Herren sollen nach Möglichkeit das Ding ernst nehmen“, erklärte er. „Es ist natürlich im Zeichen von Emanzipation auch nicht schlecht, wenn Frauen sich da mal ein bisschen mit einbringen. Die müssen ja nicht an die Front.“

Mike Krüger: „Das würde ich Frauen nicht zumuten wollen“

Gottschalk stellte klar: „Es geht auch gar nicht darum, dass man an Krieg denkt. Es geht eher um das Gefühl, endlich auch mal von zu Hause wegzukommen. Es sitzen ja wahnsinnig viele in diesem Alter noch bei den Eltern zu Hause, die sich bei der Bundeswehr vielleicht ein bisschen freischwimmen könnten.“

Sein Podcast-Partner gab sich indes traditioneller. „Im Moment sagt Pistorius ja noch, dass das nur Männer machen sollten, wo ich eigentlich zustimme“, holte Krüger aus. „Wer schon mal mit dem Maschinengewehr durchs Gelände gerobbt ist bei der Grundausbildung, der weiß, was das bedeutet. Und das würde ich eigentlich Frauen trotz Gleichberechtigung nicht wirklich zumuten wollen.“ Der Komiker befürworte aus diesem Grund „eher die Idee, die Herr Pistorius hat, der sagt, Männer sollen sich erst mal zuerst bewerben“. (sch)

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