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RekordwetterSchon im März leidet Griechenland unter Hitzewelle – Nun soll es schneien

Lesezeit 3 Minuten
ARCHIV - 19.12.2009, Griechenland, Derveni: Wellen schlagen gegen die Küste des Dorfes Derveni im Golf von Korinth in Griechenland. (zu dpa: «Gletscherschwund ist «Frage des Überlebens» für die Menschheit») Foto: Orestis Panagiotou/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Wellen schlagen gegen die Küste des Dorfes Derveni im Golf von Korinth in Griechenland. Nach großer Hitze wird es nun sehr kalt. (Archivbild)

Bereits im März ist es in weiten Teilen Griechenlands rekordverdächtig heiß gewesen. Dies ändert sich nun schlagartig.

Griechenland wird derzeit von ungewöhnlichem Wetter heimgesucht – vor allem von extremen Schwankungen. Während es am Wochenende (15. und 16. März) für die Jahreszeit extrem heiß war, ist nun ein Umschwung in Sicht, der sogar in einigen Landesteilen Schnee mit sich bringen kann.

Am Wochenende wurde ein neues Rekordhoch für März gemessen. In Lasithi auf der Insel Kreta erreichten die Temperaturen am Sonntag 33,7 Grad Celsius, der höchste jemals für März gemessene Wert, wie das Nationale Observatorium in Athen auf der Website Meteo.gr mitteilte.

Am Samstag waren in der zentralgriechischen Stadt Livadia 31,4 Grad Celsius gemessen worden. Im gesamten Land herrschten am Wochenende Temperaturen, die eher typisch für den Monat Mai sind als für den März.

Auch in der Türkei und auf Zypern wurde die 30-Grad-Marke bereits im März geknackt. Der ungewöhnliche Temperaturanstieg wurde in Griechenland auf heiße Winde aus Nordafrika und Saharastaub in der Luft zurückgeführt. „Solche Temperaturen so früh im März, das hat es noch nie gegeben!“, sagte der Meteorologe Panagiotis Giannopoulos dem Fernsehsender ERT. Dies sei in diesem Jahr beispiellos.

Wetterumschwung bedroht Griechenland

Nun müssen sich die Griechen jedoch auf sinkende Temperaturen einstellen. „Eine Kaltluftmasse wird am Dienstag im ganzen Land für Schauer und Schnee sorgen“, sagte Giannopoulos. „In Athen, wo wir heute 27 Grad haben, wird die Höchsttemperatur bei 11 Grad liegen. Das ist eine Achterbahnfahrt“, fügte er hinzu. Besonders der östliche Teil Griechenlands müsse in höheren Lagen mit Schneefall rechnen.

Die abrupt sinkenden Temperaturen sind eine Gefahr für die Landwirtschaft, besonders in Nordmazedonien. Dort könnte der Frost nach den Höchsttemperaturen von 27 Grad am Wochenende blühende Obstbäume zerstören. Das würde weite Teile der Ernte bedrohen.

Griechenland leidet stark unter dem Klimawandel. Nach Angaben von Meteo.gr hatte das Land im vergangenen Jahr den heißesten Sommer und den wärmsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die hohen Temperaturen und die damit einhergehende Dürre begünstigen immer wieder auch verheerende Waldbrände.

Aktuell ist die Brandgefahr laut ORF sehr hoch: Eine so lang andauernde Trockenheit wie aktuell habe es in den vergangenen 75 Jahren selten gegeben. Wegen hoher Temperaturen, starker Winde und lang anhaltender Trockenheit waren offene Feuer wie das Verbrennen von Gartenabfällen und Ernteresten bis zumindest Montag im gesamten Staatsgebiet verboten.

Griechenland leidet unter Extremwetter

Auch im vergangenen Jahr war es in Griechenland und auch in der Türkei früh im Jahr ungewöhnlich heiß geworden. Im Juni kletterten dort die Temperaturen teilweise auf 45 Grad. Die Behörden mussten die Bevölkerung warnen und Verhaltenstipps für extreme Hitze ausgeben.  

Im September 2023 wurde das Land von sintflutartigem Regen heimgesucht. Das Tief „Daniel“ brachte Starkregen nach Griechenland und weitere Teile Südosteuropas, die Auswirkungen waren katastrophal. Tausende Menschen mussten gerettet werden, es gab Todesopfer.

Solche Extremwetter-Ereignisse wie auch im Herbst 2024 in Nordspanien stehen mit dem Klimawandel im Zusammenhang: Besonders die Meere werden immer wärmer, allen voran das Mittelmeer. Die höheren Wassertemperaturen bedeuten mehr Verdunstung in der Region, in der sich die typischen Mittelmeer-Tiefdruckgebiete bilden. Wenn diese abregnen, kommt es zu Unwettern mit Überschwemmungen. (afp/cme)