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TropensturmZyklon „Alfred“ steuert auf Australiens Osten zu

Lesezeit 3 Minuten
Wellen treffen auf die Küste.

Schon vor der Ankunft von „Alfred“ türmten sich vor der Küste Monsterwellen auf.

Gestrichene Flüge, geschlossene Supermärkte und Tausende ohne Strom: Erste Ausläufer des Zyklons „Alfred“ haben Australiens Ostküste erreicht.

An der Ostküste Australiens haben erste Ausläufer des heftigen Zyklons „Alfred“ die dicht besiedelte Küste erreicht und Strommasten umgerissen. Tausende Menschen im Süden von Queensland und im Norden von New South Wales seien bereits ohne Strom, berichtete der australische Sender ABC. Das „zerstörerische Zentrum“ des Tropensturms wird nach neuesten Berechnungen des Bureau of Meteorology (BoM) voraussichtlich am späten Freitagabend oder Samstagmorgen (Ortszeit) nahe Brisbane auf Land treffen.

Erster Zyklon seit 50 Jahren, der auf Land zusteuert: Schulen und Supermärkte geschlossen

Zyklone erreichen in dieser Region nur sehr selten die Küste: „Alfred“ ist der erste Zyklon seit 50 Jahren, der dort auf Land zusteuert. Seit Tagen laufen Vorbereitungen, um Anwohner in Sicherheit zu bringen und Häuser zu sichern. In den Medien ist „Alfred“ absolutes Top-Thema, Reporter berichten rund um die Uhr aus dem Sturmgebiet.

Ein umgestürzter Baum liegt auf der Straße.

Umgestürzte Bäume und Strommasten: Tausende Anwohner sind bereits ohne Strom.

Die meisten Schulen bleiben in den nächsten Tagen geschlossen. Auch der Flugverkehr in der Region soll eingestellt werden, hunderte Supermärkte haben dichtgemacht. Mehrere wichtige Sport-Events wurden verschoben. Die Einsatzkräfte forderten Bewohner mehrerer Ortschaften auf, bis zum Abend ihre Häuser zu verlassen. „Sie müssen sich vor diesem Zeitpunkt in Sicherheit bringen, da durch die prognostizierten starken Regenfälle die Evakuierungsrouten unpassierbar werden“, teilte die Katastrophenhilfe mit.

Alles zum Thema Hochwasser, Überschwemmung und Flut

Zyklon Alfred: Surfer sind begeistert von Monsterwellen

Die Behörden erwarten Böen von rund 150 Kilometern pro Stunde, Starkregen, Sturzfluten, Überschwemmungen und Monsterwellen. Viele Strände in der beliebten Touristenregion zwischen der Sunshine Coast nördlich von Brisbane und dem Surfer-Hotspot Byron Bay knapp 300 Kilometer weiter südlich sind bereits überflutet.

„Ich glaube nicht, dass ich hier jemals einen so großen ‚Swell‘ gesehen habe, und ich glaube, er wird noch viel größer werden“, sagte der professionelle Surfer Daniel Wills, der schon die höchsten Wellen der Welt geritten hat, dem Sender ABC. Mit „Swell“ bezeichnen Surfer ankommende Wellen, die durch einen noch weit entfernten Sturm entstanden sind. Am Mittag (Ortszeit) befand sich der Zyklon etwa 280 Kilometer östlich von Brisbane und bewegte sich langsam vorwärts.

Surfer surft auf einer Monsterwelle.

Surfer waren begeistert von den Monsterwellen, die schon vor der Ankunft von „Alfred“ auf die Küsten zurollten.

Premierminister Anthony Albanese sprach immer wieder zur Bevölkerung über die Maßnahmen der Regierung. Unter anderem standen Rettungshubschrauber bereit, um Betroffene bei Bedarf nach dem Abflauen des Sturms möglichst schnell retten zu können.

Namensgebung: Zyklon sollte ursprünglich „Anthony“ heißen

Tropische Wirbelstürme bekommen Namen, weil so die Kommunikation zwischen Meteorologen, Behörden und der Bevölkerung bezüglich Prognosen und Warnungen erleichtert wird. Denn manchmal sind mehrere Stürme gleichzeitig in einer Region unterwegs. Durch die Namensgebung sollen Verwechslungen vermieden werden. Die Wahl treffen meist die Wetterdienste. 

In Australien übernimmt dies das Bureau of Meteorology. Die Namensgebung folgt einer alphabetischen Reihenfolge. „Alfred“ sollte zunächst „Anthony“ heißen. Das hätte aber für Konfusion sorgen können, weil dies auch der Vorname von Premierminister Albanese ist – und der will bei der bevorstehenden Parlamentswahl um eine zweite Amtszeit kämpfen. (dpa)