Das Robert Koch-Institut hat das Corona-Risiko von hoch auf moderat herabgestuft, weil es inzwischen eine breite Bevölkerungsimmunität gibt.
Corona-PandemieRKI sieht nur noch moderates Risiko durch Covid-19
Im Fernzug muss man keine Maske tragen. Einige Bundesländer haben die Isolationspflicht aufgehoben, in anderen ist es geplant. Bei der Corona-Risikobewertung handelt auch das Robert Koch-Institut.
Weniger Ansteckungen, mildere Verläufe und breite Bevölkerungsimmunität: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat das Corona-Risiko von hoch auf moderat herabgestuft. „Die derzeitige Gefährdung durch Covid-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland wird insgesamt als moderat eingeschätzt“, heißt es vom RKI.
Zuvor hatte es längere Zeit von hohem Risiko gesprochen. Eine Wiederhochstufung bei Verschlechterung der Lage sei aber nicht ausgeschlossen, schreibt das RKI auf seiner Webseite zur Risikobewertung.
Alles zum Thema Robert-Koch-Institut
- Diabetes Mythen entlarvt Was wirklich hinter den fünf größten Irrtümern steckt
- Zeckenstiche FSME-Fälle in diesem Jahr deutlich gestiegen
- In Blutspenden nachgewiesen Zahl der bekannten Infektionen mit West-Nil-Virus steigt
- Blick in die Kulissen Am Klinikum Oberberg sind Hygienefachkräfte im Dauereinsatz gegen Erreger
- Auch für Menschen gefährlich Bornavirus bei Igeln in Bayern festgestellt
- RKI nennt Details Nachweis in Köln: 33-jähriger Mpox-Patient hatte Sex in Ruanda
- Mpox-Fall in Köln Das wissen wir über die Mpox-Variante – so kann man sich schützen
Weiterhin ist Vorsicht geboten – auch vor anderen Atemwegserregern
Das RKI rät auch weiterhin, Empfehlungen zum Schutz vor Ansteckungen einzuhalten. Man solle zum Beispiel zu Hause bleiben, wenn man krank ist. In Innenräumen empfiehlt es sich, eine Maske zu tragen. Auch häufiges Lüften kann den Schutz vor Ansteckung erhöhen.
Hintergrund sind auch andere Atemwegserreger, bei denen in den kommenden Wochen mit stärkerer Verbreitung gerechnet wird. Ältere Menschen mit Vorerkrankungen oder mangelndem Immunschutz haben laut RKI das größte Risiko für schwere Verläufe. Jüngere Menschen könnten weiterhin Langzeitfolgen entwickeln. Damit sei das Vermeiden einer Corona-Infektion „grundsätzlich sinnvoll“, hieß es.
Deutlich weniger Covid-19-Patienten auf der Intensivstation
Zur Entwicklung der im Labor bestätigten und ans RKI gemeldeten Corona-Fälle berichtet das RKI für die vergangene Woche von einem leichten Anstieg auf niedrigem Niveau. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sei im Vergleich zur Woche zuvor um 16 Prozent gestiegen, heißt es im Wochenbericht.
Bei der Zahl der Menschen, die mit schwerer akuter Atemwegsinfektion und Covid-19-Diagnose im Krankenhaus behandelt wurden, habe sich der länger anhaltende Rückgang etwas abgeschwächt. Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten sank laut Bericht weiter deutlich.
Virusvarianten aus dem Ausland steigen auch in Deutschland teilweise an
Mehrere Virusvarianten weisen in stichprobenartigen Untersuchungen steigende Anteile auf, berichtet das RKI weiter. Die die in den USA dominierende Mischvariante XBB.1.5 zum Beispiel kommt nach aktuellsten Daten von vorvergangener Woche hierzulande auf sechs Prozent. Auch für bestimmte Sublinien von BA.2.75 geht das RKI von einer weiteren Zunahme aus.
Eine Mischform aus Omikron- und Delta-Variante mit der Bezeichnung XAY ist laut Bericht kürzlich von der Europäischen Seuchenschutzbehörde ECDC unter Beobachtung gestellt worden. Sie sei bisher selten in Deutschland nachgewiesen worden und verbreite sich nur langsam, hieß es. Insgesamt habe es seit der zweiten Novemberwoche 36 XAY-Nachweise gegeben. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Mischvariante aus Omikron und Delta entdeckt wird. (dpa)