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Tod auf der Silvesterparty - „Tatort” aus Köln

Lesezeit 3 Minuten

Köln – Eine rauschende Silvesterparty wird zum Schauplatz eines Mordes: Am Ende liegt einer der prominenten Gäste tot im Swimmingpool der Villa.

Der Gastgeber der Party, der Schauspieler Moritz Seitz (Thomas Heinze), wird für die Tat verurteilt. Doch vier Jahre später bekommen die Kölner Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) plötzlich Besuch von Ole Stark (Martin Feifel): Er behauptet, der wahre Mörder zu sein. Das Erste zeigt die „Tatort”-Folge „Vier Jahre” am Sonntag um 20.15 Uhr.

Stark wandert wegen seines Geständnisses ins Gefängnis, während Seitz auf freien Fuß kommt. Doch Ballauf und Schenk haben Zweifel und wollen herausfinden, was damals auf der Party wirklich passiert ist. Die Staatsanwältin, gespielt von Renan Demirkan, gibt ihnen dafür eine Woche Zeit.

Stark, Seitz und das Opfer, der Theaterstar Thore Bärwald (Max Hopp), kannten sich bereits von der Schauspielschule. Bärwald kreuzte uneingeladen auf der Silvesterfeier auf - und ging mit seiner aufdringlichen Art gleich allen kräftig auf die Nerven. Dem erfolglosen Stark warf er lautstark Versagen vor. Mit Seitz verband ihn ohnehin schon eine lange Feindschaft - auf der Party machte sich Bärwald nun auch noch an Seitz' Tochter ran.

Nun befragen Ballauf und Schenk noch einmal die Verdächtigen und ihr Umfeld. Starks Frau Betti (Franziska Arndt) arbeitet jetzt in einem Kiosk - ihr Mann hat wegen seiner Trinkerei keine Rollen mehr bekommen. Seitz stellt nach seiner Haftentlassung fest, dass niemand mehr etwas mit ihm zu tun haben will. Auch zu Hause ist er nicht mehr willkommen - seine Frau Carolin (Nina Kronjäger) hat sich auf ein Leben ohne ihn eingerichtet. Nach und nach stoßen Ballauf und Schenk auf immer mehr Merkwürdigkeiten.

Regisseur Torsten C. Fischer gelingt es, die beiden Zeitebenen in „Vier Jahre” geschickt miteinander zu verweben. Die Geschehnisse von „jetzt” und „damals” fließen zunehmend ineinander, ohne aber die Zuschauer zu verwirren.

Spannend auch, dass prominente Schauspieler - Feifel, Heinze, Hopp und Kronjäger - Schauspieler spielen. Durch diese Besetzung könne auch weiter mit der jeweiligen Rolle gespielt werden, erläutert Regisseur Fischer. „Was ist gespielt, was ist Rolleninterpretation, was ist vielleicht sogar privaterer Natur – um die Figuren auch weniger einordbar zu machen.”

Zugunsten der Protagonisten treten die altgedienten Stars des Kölner „Tatort”-Krimis, Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär, in dieser Folge an den Rand. Die Kommissare Ballauf und Schenk sind fast nur Statisten und stehen staunend in der glitzernden Schauspiel-Welt. „Sie waren doch Schauspieler, Sie spielen uns doch hier was vor”, wirft Ballauf dem geständigen Stark einmal vor.

Was ist gespielt und was ist echt? Dank großartiger Darsteller hält die Folge dauerhaft die Spannung - bis zur unvorhersehbaren Auflösung.

© dpa-infocom, dpa:220202-99-943144/3 (dpa)