Max Giermann, der lange in Köln gelebt hat und bekannt ist für „Switch“ oder „LOL“, ist Teil des 95. Falls der Kölner „Tatort“-Ermittler.
Setbesuch in BocklemündNeuer Kölner „Tatort“ in der Mache – Komiker Giermann im „ernsten Fach“
Ein bisschen absurd findet Max Giermann das Ganze ja schon: „Da ziehe ich im Januar von Köln wieder in die Nähe meiner Heimatstadt Freiburg – und drehe jetzt in diesem Jahr schon zum zweiten Mal wieder hier in Köln.“ Giermann, der lange Jahre in Köln gelebt hat und bekannt für seine „Switch“-Parodien oder auch für seine Auftritte im Bully-Herbig-Format „LOL“ ist, steht aktuell für den „Tatort“ an der Seite von Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär vor der Kamera.
Max Giermann mit Rundbürsten-Beton-Frisur
Giermann, mit Rundbürsten-Beton-Frisur und roten Kniestrümpfen, spielt in der Episode, die den Arbeitstitel „Alles Anders“ trägt, Fernsehmacher Frank Anders, der mit seiner Frau Caro (Silvina Buchbauer) die Kult-Kinder-TV-Show „Sachen und Lachen“ moderiert. Als ein Kameramann tot im Kofferraum seines ausgebrannten Wagens gefunden wird, übernehmen Max Ballauf (Behrendt) und Freddy Schenk (Bär) die Ermittlungen. Und schnell ist klar: Ganz so harmonisch, wie man es sich bei einer Kindersendung vorstellt und wie es für die kleinen Zuschauer rüberkommen soll, ist die Stimmung hinter den Kulissen dann doch nicht.
Es ist der 95. Fall der Kölner Ermittler, der noch bis Mitte Dezember produziert wird; Ballauf und Schenk sind seit 1997 zusammen in Köln im Dienst – länger dabei im „Tatort“-Geschäft sind nur Ulrike Folkerts als Lena Odenthal in Ludwigshafen (seit 1989, 80 ausgestrahlte Fälle) und Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl in München (seit 1991 und noch bis 2025, bislang 95 ausgestrahlte Fälle, 100 sollen es werden). „Gegen Ulrike sind wir sowas wie Youngsters“, sagt Dietmar Bär an diesem Dezembermittag im WDR-Studio in Bocklemünd. „Ganz am Anfang habe ich mal zu ihr gesagt: Mensch, wenn du mal einen Assistenten brauchst, meld dich...“, erzählt Bär. Es kam anders.
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Kölner Kommissare seit 27 Jahren im Dienst
27 Jahre lang sind Behrendt und Bär im „Tatort“ quasi zu Hause, das Format an sich gibt es schon seit 1970. Behrendt denkt laut darüber nach, was den Erfolg ausmacht: „Der Sendeplatz, am Ende eines Wochenendes und kurz vor Start der neuen Woche, ist natürlich hervorragend. Beim Tatort findet außerdem jedes Ermittler-Team sein Publikum, seine Nische.“ Was ihn immer wieder reizt am TV-Kommissars-Leben, sind unter anderem die oft neuen Kollegen und Kolleginnen und die immer neuen Geschichten, die in Köln – in der letzten Episode ging es um die Geschichten von Sexarbeiterinnen – häufig sozialkritisch sind.
Neue Kollegen wie Giermann, der zwar schon einmal Teil eines „Tatorts“ war – er hatte 2020 eine kleine Rolle in der Ludwigshafener Episode „Unter Wölfen“ – „aber eben noch nie in der Stadt, in der ich so lange gelebt habe“, sagt Giermann, dessen absoluter Herzensort in Köln die Zündorfer Groov ist.
Auch nach rund 20 Jahren im Geschäft empfindet Giermann noch „Dankbarkeit, ein bisschen Demut und Ehrfurcht, wenn ich beispielsweise mit dem Kölner Bastian Pastewka drehen darf“ – oder jetzt eben zur Abwechslung einmal im „ernsten Fach“ mit Behrendt und Bär. „Ich finde es super, hier dabei sein zu dürfen, und ich würde sagen: Dieser Tatort wird ein ganz spannender Genre-Mix: Ein bisschen schräg – und sehr überraschend.“
Die nächsten „Tatort“-Episoden mit den Kölner Ermittlern Ballauf und Schenk werden voraussichtlich im Januar, März und im Dezember 2025 ausgestrahlt. „Alles Anders“ soll dann Anfang 2026 in der ARD gezeigt werden.