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Unwetter in EuropaGewitter-Superzellen verursachen Wasserhose in Venedig – Tornado in Slowenien

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Eine Gewitter-Superzelle zieht beeindruckend über den Ortsteil Mestre von Venedig hinweg. Die Wolken legen sich dunkel über den Ort, eine Wolkensäule ragt in den Himmel. (Archivbild)

Eine Gewitter-Superzelle über Venedig. Bereits seit mehreren Wochen wird die Region in Norditalien immer wieder von schweren Unwettern heimgesucht. In Slowenien hat sich durch die Superzelle ein Tornado gebildet. (Archivbild)

Schwere Unwetter suchen weiterhin große Teile Mitteleuropas heim. Ein Tornado zerreißt Stromleitungen und richtet schwere Schäden an.

Mehrere Gewitter-Superzellen über Mitteleuropa haben am Dienstag und Mittwoch starke Regenfälle und mehrere Wirbelstürme verursacht. In der Lagune vor der italienischen Stadt Venedig bildete sich eine gewaltige Wasserhose, die auch aus mehreren Kilometern Entfernung zu sehen war. In Slowenien deckte ein Tornado Dächer ab und durchtrennte Stromleitungen.

Ab dem frühen Dienstagabend hatten sich über Norditalien mehrere Gewitter-Superzellen gebildet, die teilweise über die Adria Richtung Osten zogen. Bereits in den vergangenen Tagen war Norditalien von schweren Regenfällen getroffen worden. Mehrere Orte in der beliebten Urlaubsregion Südtirol, sowie mehrere Gemeinden am Ufer des Gardasees, waren verwüstet worden.

Unwetter: Gewaltige Wasserhose bei Venedig entdeckt – Wetterstation misst 40 Liter Starkregen

Am Dienstagabend fielen laut Daten einiger Wetterstationen erneut gewaltige Mengen an Regen. Im Ort Cividale del Friuli an der Grenze zu Slowenien zeichnete eine Wetterstation 40 Liter Regen pro Quadratmeter in einer Stunde auf, im etwas weiter westlich gelegenen Pradamano waren es fast 37 Liter pro Quadratmeter. Neben Venedig wurde vor allem die Grenzregion zwischen Italien und Slowenien schwer getroffen.

Die Superzellen begünstigten zudem die Bildung von Wirbelstürmen. Bilder in den sozialen Medien zeigen eine Wasserhose, die sich in der Lagune vor Venedig gebildet hatte und aus mehreren Kilometern Entfernung zu sehen war. Durch mehrere Superzellen war die Tornado-Gefahr in der weltberühmten Stadt bereits in den vergangenen Wochen immer wieder hoch gewesen.

Unwetter in Europa: Tornado durchtrennt Stromleitungen – riesige Wolkensäule beobachtet

Einige Kilometer weiter östlich bildete sich in der slowenischen Stadt Ilirska Bistrica in der Region Primorska ein Tornado. Aufnahmen des staatlichen slowenischen Wetterdienstes „ARSO“ zeigen, wie der große Wirbelsturm Teile von Hausdächern mitreißt und Stromleitungen durchtrennt, die nahezu explodieren. Unmittelbar nach dem Durchtrennen der Leitungen sind zahlreiche Funken zu sehen.

Weitere Bilder zeigen, wie sich über dem Tornado eine riesige Wolkensäule gebildet hatte. Der Tornado löste sich weiter im Landesinneren auf. Die örtlichen Behörden meldeten zahlreiche Schäden, das Ausmaß war am Donnerstag noch unklar. Seit Wochen erschüttern schwere Regenfälle die Region. Am Mittwochmorgen zog das Unwetter weiter.

Unwetter in Europa: Handgroßes Hagelkorn in Italien – Orkanböen mit bis zu 140 km/h

In Italien waren erst in der vergangenen Woche durch Unwetter in Südtirol und in weiteren Regionen Norditaliens viele Orte verwüstet worden. Anwohner berichteten von mehreren Hagelstürmen, es wurden teils handgroße Hagelkörner entdeckt, die schwere Schäden an Häusern und Autos anrichteten. Mehrere Orte wurden überschwemmt.

Schwere Unwetter ziehen seit Wochen über Mitteleuropa hinweg, auch in Deutschland hatte es in den vergangenen Tagen mehrfach Starkregen gegeben. Vor allem in Süddeutschland warnte der Deutsche Wetterdienst teilweise vor schweren Unwettern und Orkanböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 140 km/h. (shh)