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Zahl der Opfer steigt weiterMehr als 100 Tote durch Hurrikan „Helene“ in den USA

Lesezeit 3 Minuten
28.09.2024, USA, Madeira Beach: Ein Fahrzeug steht nach der Sturmflut des Hurrikans Helene in Madeira Beach, Florida, vor seiner Garage.

Ein Fahrzeug steht nach der Sturmflut des Hurrikans Helene in Madeira Beach, Florida, vor seiner Garage. Die Zahl der Todesopfer ist mittlerweile auf über 90 gestiegen.

Der Sturm hinterließ in mehreren Bundesstaaten eine Schneise der Verwüstung, Millionen Haushalte waren weiter von der Stromversorgung abgeschnitten.

Im Südosten der USA ist die Zahl der Todesopfer durch den Sturm „Helene“ auf mindestens 100 gestiegen. Allein im besonders stark betroffenen Bundesstaat North Carolina wurden 39 Todesopfer registriert, wie die Behörden am Montag mitteilten. US-Präsident Joe Biden, Vizepräsidentin Kamala Harris sowie auch der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump kündigten Besuche in den Katastrophengebieten an, von denen einige in für die Präsidentschaftswahl im November entscheidenden Schlüsselstaaten liegen.

Neben den 39 Toten in North Carolina gab es laut einer auf Behördendaten beruhenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP 25 weitere Todesopfer des Sturms in South Carolina, 17 in Georgia, 14 in Florida, vier in Tennessee und eines in Virginia.

„Helene“ war am späten Donnerstagabend mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Stundenkilometern und damit als „extrem gefährlicher“ Hurrikan der Stufe vier südlich von Tallahassee in Florida auf Land getroffen. Anschließend schwächte er sich zwar ab, zog aber weiter massive Verwüstungen nach sich.

Häuser und ganze Straßen durch Sturm Helene komplett zerstört

Wohnhäuser, Geschäftsgebäude und Straßen wurden im Gefolge des Sturms beschädigt oder komplett zerstört, mehr als 2,2 Millionen Haushalte waren am Sonntag immer noch ohne Strom. Tausende von Menschen harrten auch am Sonntag weiter in Notunterkünften aus.

Die Behörden arbeiteten zwar unermüdlich daran, die Stromversorgung wiederherzustellen, sagte ein Vertreter des Energieministeriums. Er wies jedoch darauf hin, dass diese „komplexen“ Arbeiten noch „mehrere Tage“ dauern könnten.

„Wir hören von erheblichen Infrastrukturschäden an der Wasserversorgung, an der Kommunikation, an Straßen und kritischen Transportwegen sowie von mehreren Häusern, die durch die Katastrophe zerstört wurden“, sagte die Chefin der Katastrophenschutzbehörde Fema, Deanne Criswell. Niemand habe auf dieses Ausmaß der Überschwemmungen und Erdrutsche vorbereitet sein können, sagte Criswell im Sender CBS - insbesondere mit Blick auf die besonders schweren Schäden in North Carolina. Weitere Such- und Rettungsteams seien mobilisiert worden, fügte sie hinzu.

Gefahr von Dammbrüchen in North Carolina

North Carolinas Gouverneur Roy Cooper erklärte, dass die Rettungskräfte in einigen Gebieten aufgrund beschädigter oder überfluteter Straßen gezwungen seien, Hilfsgüter per Flugzeug zu transportieren.

Laut Nationalem Wetterdienst blieben wegen der Gefahr von Dammbrüchen in einigen westlichen Regionen von North Carolina weiterhin Sturzflutwarnungen in Kraft. Wetterdienstleiter Ken Graham erwartet jedoch, dass sich die Lage in den betroffenen Gebieten bis Dienstag etwas beruhigt. William Ray, der Direktor der staatlichen Katastrophenschutzbehörde, warnte jedoch vor einer immer noch extrem gefährlichen Lage.

Laut Verkehrsministerium waren weiterhin vier wichtige Autobahnen in North Carolina und Tennessee gesperrt. Mehrere Brücken wurden demnach fortgespült. In der Stadt Valdosta im US-Bundesstaat Georgia riss der Sturm die Dächer von den Häusern und hinterließ an Straßenkreuzungen ein Chaos aus umgestürzten Strommasten und Bäumen.

Biden und Trump wollen Katastrophengebiete besuchen

Die Reaktionen auf den Sturm erhielten zunehmend auch eine politische Färbung, nachdem sowohl Präsident Joe Biden als auch Ex-Präsident Donald Trump Besuche in den am stärksten betroffenen Gebieten angekündigt hatten. Einige dieser Gebiete liegen in den wahlentscheidenden Schlüsselstaaten für die Präsidentschaftswahl am 5. November.

Biden werde noch in dieser Woche in die am stärksten betroffenen Gebiete reisen, „sobald dies die Notfallmaßnahmen nicht beeinträchtigt“ erklärte das Weiße Haus. Für Montag war zudem eine Ansprache Bidens zu den Hilfsmaßnahmen der Regierung geplant.

Auch die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris erwähnte die von dem Sturm betroffenen Regionen bei einem Wahlkampfauftritt. „Wir werden diesen Gemeinden so lange zur Seite stehen, wie es nötig ist, um ihren Wiederaufbau sicherzustellen“, sagte Harris am Sonntagabend bei einer Wahlkampfveranstaltung in Las Vegas. Ihr Rivale, Ex-Präsident Trump, wird nach Angaben seines Wahlkampfteams am Montag Valdosta besuchen, um sich vor Ort ein Bild von den Zerstörungen zu machen. (afp)