Eine der beiden Personen hatte kurz zuvor in Ruanda in einem Krankenhaus gearbeitet, wo auch mit dem Virus infizierte Menschen behandelt wurden.
Krankheit mit hoher SterblichkeitVerdacht auf Marburg-Virus in Hamburg nicht bestätigt
Der Verdacht auf das Marburg-Virus bei zwei Menschen in Hamburg hat sich nicht bestätigt. Die Tests seien negativ ausgefallen, teilte die Sozialbehörde mit. Eine der beiden Personen hatte kurz zuvor in Ruanda in einem Krankenhaus gearbeitet, wo auch mit dem Virus infizierte Menschen behandelt wurden.
Der Medizinstudent mit Kontakt zu einer erkrankten Person wird laut den Behörden bis zum Ende der Inkubationszeit von bis zu 21 Tagen weiter beobachtet. Für die kommenden Tage ist ein isolierter Verbleib im Spezialbereich des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) geplant, im Anschluss eine häusliche Isolation unter Aufsicht des zuständigen Gesundheitsamtes. Auch die Begleitperson wird über das Wochenende im UKE beobachtet. Während der Rückreise von Ruanda über Frankfurt nach Hamburg bestand demnach zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Mitreisende in der Bahn und im Flugzeug.
Marburg-Virus nicht über Luft übertragbar
Das Marburg-Virus ist anders als etwa Corona- oder Grippeviren nicht über die Luft übertragbar. Menschen können sich nur anstecken, wenn sie engen Kontakt zu schwer erkrankten Personen oder Verstorbenen beziehungsweise deren Körperflüssigkeiten haben, wie es beim Robert Koch-Institut (RKI) heißt. Bei normalen Begegnungen mit Menschen im öffentlichen und privaten Raum bestehe kein Risiko. „Auch in Flugzeugen wurde eine Übertragung von Marburg- oder Ebolaviren noch nie dokumentiert.“
Alles zum Thema Robert-Koch-Institut
- Mpox-Virus Enger Austausch des Oberbergischen Kreises mit den Kollegen im Nachbarkreis
- „Grundsätzliches Dilemma“ Diphtherie, Masern, Polio – In Deutschland entstehen gefährliche Impflücken
- Erreger aus Schluckimpfung Polioviren in Abwasser weiterer deutscher Städte entdeckt
- Nach fünf Jahren „Covid ist immer noch keine normale Erkältung“ – Müssen wir uns Sorgen machen?
- Überall Krise! Wie wir unsere Psyche gut durch herausfordernde Zeiten navigieren
- Bisher keine Verdachtsfälle RKI weist Erreger der Kinderlähmung im Abwasser in Köln und Bonn nach
- Corona-Pandemie Lauterbach rechtfertigt Beibehalten von Risikostufe 2022
Das Marburg-Virus kann hohes Fieber und Symptome wie Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen auslösen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben bei bisherigen Ausbrüchen in Afrika rund 25 bis 90 Prozent der Erkrankten.
Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC gab es seit 1967 keinen Fall der Krankheit mehr in Deutschland. Der Erreger trägt den Namen der deutschen Stadt Marburg, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin nicht bekannten Virus bei Versuchsaffen infiziert hatten.
Symptome nach Aufenthalt in Ruanda
Die beiden in Hamburg behandelten Menschen waren in der Nacht zu Mittwoch laut Behörde mit einem Flugzeug von Ruanda nach Frankfurt geflogen und von dort mit einem Zug in die Hansestadt gefahren. Während der Reise nahm der Student Kontakt mit Ärzten auf, weil er Sorge hatte, sich in Ruanda mit einer tropischen Krankheit infiziert zu haben. Der Mann habe grippeähnliche Symptome gehabt, und ihm sei leicht übel gewesen, hatte ein Feuerwehrsprecher gesagt. Fieber habe er nicht gehabt. Fieber ist ein Hauptsymptom des Marburg-Fiebers. (dpa)