Es dauerte nur wenige Sekunden, danach herrschte in Korschenbroich bei Mönchengladbach Verwüstung.
„Das war so krass“Verdacht auf Tornado in NRW – Innenstadt verwüstet
In Korschenbroich bei Mönchengladbach hat am Donnerstag möglicherweise ein Tornado ungefähr 20 Häuser beschädigt. Ein Hausdach sei vollständig abgedeckt worden, sagte ein Sprecher der Polizei Neuss am Freitagmorgen.
Verdacht auf Tornado in Korschenbroich: Heftige Schäden im Ortskern
Den Anwohnern bot sich nach nur wenigen Minuten, in denen am Donnerstagnachmittag der heftige Sturm über die Teile der Stadt zog, ein Bild der Verwüstung. Entwurzelte Bäume und herausgerissene Fassadenteile lagen teilweise auf Straßen oder Autos in der Innenstadt.
Laut der „Neuss Grevenbroicher Zeitung“ (NGZ) wurde eine Person leicht verletzt, ins Krankenhaus musste sie nicht. Die Zeitung zitiert eine Mitarbeiterin im Kulturamt, die aus nächster Nähe mitansah, wie heftige Böen auch das Rathaus beschädigten. „Das war so krass, das war richtig gruselig“, so die Mitarbeiterin.
Alles zum Thema Deutscher Wetterdienst
- Wetter in Köln und Region Milde Meeresluft bringt den Frühling zurück – 17 Grad am Sonntag
- Skifahren, Rodeln, Wandern In diese Wintersportgebiete in NRW lohnt sich schon jetzt ein Ausflug
- Wintereinbruch Polizei berichtet von 39 Unfällen auf schneeglatten Straßen in Oberberg
- Winter-Wetter in NRW Erster Schnee in der Region um Köln – Verschneites Siebengebirge am Löwenburger Hof
- Dauerregen in der Region Bäche und Flüsse laufen in NRW über – Rheinpegel in Köln steigt
- „Änderung der Großwetterlage“ Winterwetter erreicht Köln und die Region – Schnee möglich
- Talk in Zülpich Karsten Schwanke ärgert sich über Wetterdienst und findet Köln hässlich
Tornado in Korschenbroich? Experten noch unsicher
Einige Bereiche in der Innenstadt waren infolge des Sturms am Nachmittag zunächst abgesperrt – aus Angst, dass weitere Fassadenteile oder Äste herabstürzen. „Das Ganze hat keine 20 Sekunden gedauert“, sagte Marc Venten (CDU), Bürgermeister der Stadt Korschenbroich, bei einer Pressekonferenz am Donnerstagabend. „Wir hatten insgesamt viel Glück im Unglück.“
Der Verdacht, dass es sich bei dem Wetterphänomen um einen Tornado gehandelt habe, liege nahe, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Korschenbroich, der selbst Augenzeuge war. Bestätigen könne er dies aber nicht. Laut Kachelmannwetter sei auch ein „Downburst“ möglich. Dabei handelt es sich um starke Fallwinde, die sich aus kräftigen Schauern heraus entwickeln, und die auch sehr hohe Windgeschwindigkeiten in Orkanstärke erreichen können.
Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) konnte einen Tornado am Freitagmorgen nicht bestätigen. Expertinnen und Experten müssten etwa Bilder davon erst analysieren, sagte ein Sprecher. Auch zur Höhe des Sachschadens wurde am Freitagmorgen nichts bekannt. „Die Schadensermittlungen dauern an“, hieß es auf der Website der Stadt.
Korschenbroich gehört zum Rhein-Kreis Neuss und liegt zwischen den Ballungsräumen Mönchengladbach, Krefeld und Düsseldorf. (pst mit dpa)