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Gregor Gysi„Ich hoffe, dass bei Putin noch Reste seines Verstandes vorhanden sind“

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Gregor Gysi hält nicht alle Sanktionen gegen Russland für richtig. 

Der außenpolitische Sprecher der Linksfraktion Gregor Gysi kritisiert Russlands Kriegserklärung an die Ukraine in der aktuellen Folge des „Wochentester“-Podcast des „Kölner Stadt-Anzeiger“ scharf: „Ich hoffe, dass bei Putin noch Reste seines Verstandes vorhanden sind. Das ist ein schwarzer Tag für Europa und die Welt.“ Gysi sagt im Gespräch weiter: „Putin hatte natürlich Sicherheitsbedürfnisse geltend gemacht, auf die der Westen nicht eingegangen ist. Aber das rechtfertigt sein jetziges Vorgehen überhaupt nicht.“

Gysi wurde zum letzten SED-Vorsitzenden gewählt und war nach der Wende der erste Vorsitzende der Nachfolgepartei PDS. Er hatte sich zuletzt stets darum bemüht, auch die russische Perspektive zu verstehen. Dazu sagt er heute: „Ich bin bitter enttäuscht über diesen Schritt von Putin. Alle Drücke hin, alle Drücke her. Alles, was ich immer gesagt habe, ist an dem Tag gestorben, an dem ein völkerrechtswidriger Krieg beginnt.“

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Gysi warnt im Gespräch mit den „Wochentestern“ Wolfgang Bosbach und Christian Rach: „Wenn Putin ernsthaft meint, die gesamte Ukraine besetzen zu müssen, wird er einen Widerstand der Bevölkerung erleben, der unvergleichlich sein wird.“ Der langjährige Außenpolitiker sieht nur eine Perspektive für den Frieden: „Der Weg zurück zu Diplomatie, Interessenausgleich und Völkerrecht kennt keine Alternative. Es sei denn, wir kommen wirklich zu einem Weltkrieg. Aber das ist nun wirklich das Allerallerletzte“.

Von den wirtschaftlichen Sanktionen gegen Putin erhofft sich der Linken-Politiker wenig: „Die Sanktionen hat Putin auf jeden Fall einkalkuliert. Damit ist ja täglich gedroht worden.“ Manche Sanktionen seien auch falsch, so Gysi: „Die Absage an NordStream 2 finde ich falsch – da versuchen die Grünen ihr altes politisches Schild durchzusetzen und die USA versuchen, ihr ökonomisches Interesse daran durchzusetzen.“

Zweiter Gast ist Podcast ist Mark Schieritz, Autor des Buchs „Olaf Scholz. Wer ist unser Kanzler?“. Mit ihm sprechen Wolfgang Bosbach und Christian Rach über seine Eigenart, Fragen auszuweichen. Schieritz: „Scholz ist egal, was gefragt wird. Er sagt nur das, was er sagen will – und sagt im Zweifel lieber gar nichts.“

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