Angela Merkel, bekannt für ihre ruhige und sachliche Art, überraschte während und vor ihrer Amtszeit immer wieder mit humorvollen und skurrilen Momenten. In ihrem soeben erschienenen Buch „Freiheit. Erinnerungen 1954-2021“ ist dafür leider nicht ganz so viel Platz, in unserem Text dafür umso mehr.

Angela Merkel reagiert mit Augenrollen auf Wladimir Putin

Es war nur eine Sekunde, aber sie hatte es in sich. Beim G20-Gipfel 2017 in Hamburg sorgte Angela Merkel für einen viralen Moment, als sie im Gespräch mit Wladimir Putin genervt die Augen verdrehte. Die Szene wurde von Kameras eingefangen und innerhalb kürzester Zeit millionenfach angeklickt. Und der vielleicht bekannteste Merkel-Meme.

Angela Merkel und das Tête-à-Tête mit den Papageien

Bei einem Besuch im Vogelpark Marlow 2021 wurde Angela Merkel von neugierigen Papageien überrascht. Einer der australischen Loris biss ihr beim Füttern leicht in die Hand, woraufhin Merkel kurz zusammenzuckte und lachte. Die Bilder mit den Vögeln ging um die Welt. Ähnliche Schnappschüsse entstanden auch mit der damaligen Bundeskanzlerin beim Heringessen („Matjes-Merkel“), mehrfach an Döner-Drehspießen oder mit riesigen Bierhumpen bei politischen Zusammenkünften.

Angela Merkel und die „Bierdusche“

Beim politischen Aschermittwoch 2012 in Demmin, Mecklenburg-Vorpommern, wurde Angela Merkel unfreiwillig „geduscht“, als ein Kellner ihr versehentlich mehrere Biergläser über den Nacken schüttete. Merkel reagierte überraschend cool und nahm den Vorfall mit Humor. Der Kellner Martin Doege erhielt eine Einladung zu Günther Jauchs „SternTV“, machte sogar in den USA Schlagzeilen und geriet später erneut in die Medien, als er im Mai 2020 während des „Lockdown“ Merkels Corona-Maßnahmen mit einem Plakat kritisierte und dabei ins Visier der Polizei geriet.

„Can you hear me now?“ – Angela Merkel und die technischen Probleme

Es gab viele Momente von Angela Merkel, in denen sie die Tücken der Technik erlebt hat. Mit Hightech-Robotern auf Messen, die ihr nicht die Hand geben wollten, komplizierten 360-Grad-Kameras oder eben Facetime. Bei einer Videokonferenz zum Petersberger Klimadialog im April 2020 hatte Merkel technische Probleme und ging mit fragendem Gesicht ganz nah an die Kamera heran. „Can you hear me now?“, fragte sie.

Ältere Dame verwechselt Angela Merkel mit der Ehefrau von Emmanuel Macron

Am Jahrestag des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg wurde Angela Merkel am 11. November 2018 von einer 101-jährigen Französin gefragt, ob sie Brigitte Macron sei – und das gleich zweimal. Merkel versuchte es auf Deutsch, dann mit etwas unbeholfenen französischen Vokabeln, erntete aber nur fragende Blicke.

Donald Trump ignoriert Handschlag-Aufforderung von Angela Merkel

Beim ersten Treffen von Angela Merkel und Donald Trump 2017 im Weißen Haus sorgte ein verweigerter Handschlag für Schlagzeilen. Trotz wiederholter Aufforderungen der Fotografen ignorierte Trump die Bitte Merkels, was von den Medien später als frostiges Zeichen ihrer Beziehung gewertet wurde. Merkel reagierte mit einem Lächeln und einem fragenden Gesicht.

Nina Hagen brüllt Angela Merkel an

Manchmal brachte sie auch andere Promis auf die Palme: 1992 trafen Angela Merkel, damals Bundesministerin für Frauen und Jugend, Punk-Ikone Nina Hagen und einige andere Gäste in der Talkshow „Talk im Turm“ aufeinander, um über Drogenpolitik zu diskutieren. Die hitzige Debatte eskalierte, als Hagen vehement Therapien für Heroinabhängige forderte und unter anderem Merkel vorwarf, keine klaren Antworten zu geben. Aus Protest verließ Hagen laut brüllend die Sendung.

„So, jetzt ist vorbei“: Angela Merkel und das Schweizer Interview

Angela Merkel hatte oft ein feines Gespür dafür, wann es genug ist. So auch nach einem Interview 2011 für die fünfteilige, nicht ganz ernst gemeinten SRF-Sendung „Grüezi Deutschland“ mit Moderator Frank Baumann. Merkel hatte irgendwann genug von der Atmosphäre der eigenwilligen Interviewführung und beendete den abschließenden, nicht abgesprochenen Fotomoment abrupt mit den Worten „So, jetzt ist vorbei“. Irgendwie „cringe“.

US-Präsident George Bush überrascht Angela Merkel von hinten

Während des G8-Gipfels 2006 in St. Petersburg sorgte der damalige US-Präsident George W. Bush für Aufsehen, als er Angela Merkel überraschend von hinten an den Schultern massierte. Ihr sichtbarer Ausdruck von Überraschung wurde zu einem viralen Moment, als das Internet für die damalige Kanzlerin noch „Neuland“ war.

Angela Merkel erklärt das Internet zum „Neuland“

Apropos „Neuland“. Obwohl das World Wide Web bereits seit Ende der 1990er Jahre in der Mitte der Gesellschaft angekommen war, bezeichnete Angela Merkel noch 2013 auf einer Pressekonferenz mit Barack Obama das Internet als „Neuland“ für viele Menschen und löste damit eine Welle von Memes und Diskussionen aus. Der Begriff wurde zum Running Gag der Netzkultur, was den Fernsehsender Arte zu einer satirischen Mini-Doku animierte.

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Von

Jan Gebauer

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Angela Merkel und die „Elefantenrunde“ mit Gerhard Schröder

Auch die legendäre „Elefantenrunde“ 2005 am Abend der Bundestagswahl ging in die deutsche Fernseh- und Politikgeschichte ein: Hier zeigte sich der damalige Bundeskanzler Schröder von der SPD zunächst nicht bereit, seine klare Niederlage einzugestehen. Gegenüber der späteren Wahlsiegerin Angela Merkel äußerte er in überheblichem Ton die Befürchtung, dass seine Partei niemals als Koalitionspartner ins Kanzleramt einziehen werde. Merkel blieb ruhig, doch ihr Gesichtsausdruck und ihr Blick sprachen Bände.