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AltkanzlerinDieser Spitzname stört Angela Merkel besonders

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Kohl Merkel dpa Angie

Helmut Kohl (l.) mit Wolfgang Schäuble (M) und der damaligen Generalsekretärin Angela Merkel auf einer Pressekonferenz. (Archivfoto von 1999)

München/Köln – Unter dem Schutzmantel von Helmut Kohl fand Angela Merkel nach der Wende den Weg an die Spitze der deutschen Politik. In den Medien erhielt die frühere Bundeskanzlerin daher den Spitznamen „Kohls Mädchen“.

Jahrzente später gab die Altkanzlerin zu, dass sie sich mit der Bezeichnung als „Kohls Mädchen“ zu Beginn ihrer politischen Karriere gar nicht wohl fühlte. „Es war für mich kaum möglich, als eigenständige Person wahrgenommen zu werden“, sagte Merkel am Donnerstagabend bei einem Festakt zum 77-jährigen Bestehen der „Süddeutschen Zeitung“ in München.

Angela Merkel über „Kohls Mädchen“: „Das empfand ich als ziemlich deprimierend“

Dabei habe sie damals nach 35 Jahren in der DDR endlich ihrer eigenen Meinung Gehör verschaffen wollen. „Das empfand ich als ziemlich deprimierend.“ Merkel war zu Beginn ihrer Karriere Bundesministerin für Frauen und Jugend im Kabinett des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl (CDU) und wurde medial lange als „Kohls Mädchen“ bezeichnet.

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Merkel Mü+nchen dpa

Angela Merkel in München.

Einer der ersten Artikel, der in den 1990er Jahren in der „Süddeutschen Zeitung“ über sie erschienen sei, habe den Titel getragen: „Warum kennen wir Angela Merkel nicht?“ Darin habe es geheißen: „Sie ist die jüngste Ministerin, die Deutschland je hatte - vielleicht auch die netteste“, zitierte Merkel. „Wobei ich schnell merken sollte, dass es mit der Nettigkeit in der Politik so eine Sache ist.“ Nach Angaben von „SZ“-Chefredakteur Wolfgang Krach finden sich inzwischen 40.000 Artikel über Merkel im Archiv seiner Zeitung - 2000 mehr als über Kohl und über 10.000 mehr als über ihren direkten Vorgänger Gerhard Schröder (SPD).

Helmut Kohl protegierte Angela Merkel

Helmut Kohl war von 1982 bis 1998 im Amt des Bundeskanzlers an der Regierungsspitze – so lange wie keiner vor ihm. Merkel kam dem Rekord des Langzeitkanzlers sehr nahe, der insgesamt 5870 Tage lang Regierungschef war – 16 Jahre und vier Wochen. Merkel verfehlt den Rekord um gerade einmal zehn Tage.

Angela Merkel warnt vor Atomdrohungen von Wladimir Putin

Merkel warnte zudem davor, Drohungen im russischen Krieg gegen die Ukraine als Bluff abzutun. Der Angriff auf die Ukraine sei eine „tiefgreifende Zäsur“ gewesen, sagte Merkel am Donnerstagabend bei den Feierlichkeiten in der bayrischen Landeshauptstadt. Und zwar eine, „bei der wir alle gut beraten sind, Worte ernst zu nehmen und sich ernsthaft mit ihnen auseinanderzusetzen und sie nicht von vornherein als Bluff einzustufen“.

Merkel betonte erneut, dass ein dauerhafter Friede in Europa „nur unter Einbeziehung Russlands“ erfolgen könne. „So lange wir das nicht wirklich geschafft haben, ist auch der Kalte Krieg nicht wirklich zu Ende“, sagte sie. (mbr/dpa)