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„Werden pulverisiert“Merkel mit düsterer Prognose – Altkanzlerin warnt vor Trump und Putin

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Angela Merkel erhält bei einem Treffen aus dem 2021 einen Blumenstrauß von Wladimir Putin.

Angela Merkel erhält bei einem Treffen einen Blumenstrauß von Wladimir Putin. (Archivfoto von 2021)

Nach langer Zeit hat sich die ehemalige Bundeskanzlerin wieder zu Wort gemeldet. Über das Abschneiden der AfD ist sie nicht begeistert.

Angela Merkel ist sehr besorgt über die aktuelle Weltlage. Die ehemalige Bundeskanzlerin fordert Europa angesichts aktueller politischer Herausforderungen dringend zum Zusammenhalt auf. „Es geht wirklich um Deutschland und Europa in diesen Tagen“, sagte die CDU-Politikerin im Gespräch mit dem Chefredakteur der „Rheinischen Post“, Moritz Döbler, in Düsseldorf.

Jeder in Europa spüre, dass man – wenn man nicht zusammenhalte – „pulverisiert“ werde. Daher halte sie die von Union und SPD geplanten Erhöhungen der Verteidigungsausgaben für richtig. Zum Thema Migration sagte die 70-Jährige: „Das bleibt eine europäische Aufgabe, die nur in Absprache mit den Nachbarländern angegangen werden kann.“

Angela Merkel hätte sich ein schwächeres Abschneiden der AfD bei der Bundestagswahl gewünscht

Angela Merkel nahm auch Stellung zum Ausgang der Bundestagswahl am 23. Februar. „Ich freue mich natürlich, dass meine Partei gewonnen hat.“ Nur das Abschneiden der AfD hat ihr nicht so geschmeckt: „Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass die AfD nicht so stark ist, wie sie ist.“

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Die politische Mitte sei geschwächt worden, „das muss jeden besorgen und mich besorgt das auch“, sagte die ehemalige Bundeskanzlerin. Auch deswegen drücke sie die Daumen für die aktuellen Verhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung. Die Ampel-Regierung habe in den vergangenen Jahren durch die Außendarstellung für viel Verdruss in der Bevölkerung gesorgt.

Angela Merkel warnt vor Donald Trump und Wladimir Putin

Angela Merkel äußerte sich auch zu US-Präsident Donald Trump und verliert kein gutes Wort über der Milliardär. Sie glaube, für ihn sei die Art und Weise, mit der Russlands Präsident Wladimir Putin als Einzelperson durchregieren könne, durchaus verlockend. Und fügte noch an: „Der amerikanische Präsident weiß unterm Strich sehr genau, was ihm wichtig ist.“ Die ehemalige CDU-Politikerin erkenne in Donald Trump einen typischen Immobilienunternehmer.

Wenn es um den russischen Diktator geht, nimmt Angela Merkel inzwischen auch kein Blatt mehr vor den Mund. „Er hat ein souveränes Land, die Ukraine, überfallen.“ Damit habe Wladimir Putin nicht nur das Völkerrecht verletzt, sondern auch die europäische Nachkriegsordnung zerstört. Dennoch wirbt Angela Merkel vehement für eine diplomatische Lösung des Ukraine-Kriegs.

Angela Merkel war von 2005 bis 2021 die erste Bundeskanzlerin der deutschen Geschichte. Im Dezember 2021 wurde sie von Olaf Scholz (SPD) abgelöst, der sich nur drei Jahre an der Macht hielt. Seitdem genießt sie ihren Ruhestand, mit einer üppigen Rente. Laut dem Bund der Steuerzahler erhält Angela Merkel rund 15.000 Euro brutto monatlich. (mbr/dpa)