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Reaktionen der PolitikerLaschet: „Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein!“

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Laschet Foto alt

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet

Berlin – CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet ging nicht direkt auf die erste Hochrechnung des Abends zur Bundestagswahl 2021 ein. Stattdessen dankte er Angela Merkel für 16 Jahre als Bundeskanzlerin und schob unmittelbar nach, es sei klar gewesen, dass es „ohne Amtsbonus ein offener, harter, enger Wahlkampf wird. Und so ist es auch gekommen.“ Es sei eine Ausnahmesituation.

Laschet verwies aber auch darauf, dass man noch keine gesicherten Endergebnisse haben. Dennoch: „Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein.“ Dennoch will der Unions-Kanzlerkandidat die nächste Regierung mit der Union anführen: „Eine Stimme für die Union ist eine Stimme gegen eine linksgeführte Bundesregierung. Deshalb werden wir alles daran setzen, eine Bundesregierung unter Führung der Union zu bilden.“

Söder will „Bündnis der Vernunft“

„Das tut weh, gar keine Frage“, sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak über die Prognose der Union für die Bundestagswahl 2021. In der ARD dankte er den Wählern und lobte noch einmal die große Mobilisierung von Wählern, die die Union vor Ort erreicht habe. Zwar sei die erste Prognose ein bitterer Verlust für die Partei, woran man nichts schönreden dürfe, dennoch müsse man schauen, was der Abend noch bringt.

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Der Frage, ob ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit einer Partei, die bei den Wählern scheinbar bereits abgeschrieben war, wich er eher aus. Man müsse sich nun auf die Koalitionsbildung konzentrieren.

CSU-Chef Markus Söder hat sich für ein „Bündnis der Vernunft“ unter Führung von Armin Laschet ausgesprochen. „Wir glauben fest an die Idee eines Jamaika-Bündnisses“, sagte Söder am Sonntagabend in Berlin. Das sei allerdings kein Selbstläufer – es brauche ein „Bündnis der Vernunft“ in diesen schweren Zeiten, das die großen Probleme dieser Zeit rasch und zügig angehen könne. Deshalb sei die CSU gemeinsam mit der CDU zu Gesprächen bereit. „Wir wollen gemeinsam in diese Gespräche gehen mit dem klaren Ziel, den Führungsauftrag für die Union zu definieren, dass Armin Laschet dann der Kanzler der Bundesrepublik Deutschland wird“, betonte der CSU-Vorsitzende.

Für ein Jamaika-Bündnis mit Grünen und FDP müssten alle „raus aus ihrer Komfortzone“. „Es kann keine lupenreine Parteipolitik gemacht werden.“ Es dürfe keine Selbstblockade und keine „parteitaktischen Isolierungen“ und keine endlosen Sondierungsgespräche geben.

Scholz sieht Regierungsauftrag bei der SPD

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat sich hocherfreut über das Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl geäußert. „Natürlich freue ich mich über das Wahlergebnis“, sagte Scholz am Sonntagabend in Berlin. „Das ist ein großer Erfolg.“ Viele Wählerinnen und Wähler hätten deutlich gemacht, dass sie einen „Wechsel in der Regierung“ wollten und dass der nächste Kanzler Olaf Scholz heißen solle.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte, für die Partei sei es ein „großer Erfolg“, dass sie so stark aufholen konnte: „Vor einem Jahr haben wir noch 20 Prozent hinter der CDU gelegen". Die vielen Stimmen seien ein Vertrauensbeweis für SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Besonders Wohnungs- und Klimathemen hätten die Wähler dabei überzeugt.

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil geht gar von einem klaren Regierungsauftrag für die Partei aus: „Wir liegen vorne, wir haben es auf Platz Nummer eins gebracht“, sagte Klingbeil am Sonntagabend wenige Minuten nach Schließung der Wahllokale im ZDF – die Prognose des Senders sah die SPD mit 26 Prozent zwei Prozentpunkte vor der CDU/CSU.

Grüne: Klimaschutz mit Gerechtigkeit verbinden

Bei den Grünen in der Columbiahalle in Berlin wurde über das gute Ergebnis gejubelt. Katrin Göring-Eckart, Fraktionsvorsitzende der Partei, freute sich über das historisch beste Ergebnis, auch wenn es sich noch um die Prognose handele. Man werde bei einer möglichen Regierungsbildung alles darauf setzen, die Themen Klimaschutz und Gerechtigkeit möglichst gut zu verbinden. Viele junge Menschen würden darauf hoffen.

Auch bei der FDP ist man zufrieden über das Abschneiden der Partei. „Heute Abend feiern wir zunächst einmal, weil das das erste Mal in der Geschichte unseres Landes ist, dass die FDP bei einer Bundestagswahl zwei Mal in Folge zweistellig wird“, sagte FDP-Vizepräsident Wolfgang Kubicki am Sonntagabend im ARD-Wahlstudio. „Wir freuen uns riesig.“ Was Koalitionsmöglichkeiten betreffe, müsse man jetzt erst einmal abwarten. Die FDP wolle mitregieren. „Rot-Grün-Rot wird wahrscheinlich nicht funktionieren.“

„Das ist in jeder Hinsicht beschissen.“

Enttäuschung hingegen herrschte bei den Linken. „Das ist ein schwerer Schlag für uns“, sagte die Parteivorsitzende Susanne Hennig-Wellsow am Sonntagabend. „Wir haben durchaus schwer verloren.“ Die Linke liegt bei nur 5 Prozent und könnte somit an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. „Wir haben viele Fehler gemacht“, gestand Hennig-Wellsow ein.

Deutlich äußerte sich Jan Korte, Parlamentarischer Geschäftsführer der Linken: „Das ist in jeder Hinsicht beschissen. Das ist ein katastrophales Ergebnis. Und dass es so schlecht wird, hätte auch ich nicht für möglich gehalten.“

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Alice Weidel, Co-Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag, bezeichnete das Abschneiden ihrer Partei als „sehr solide“. Die Partei habe zweistellig abgeschnitten und sei nicht aus dem Bundestag herausgewählt worden – „allen Unkenrufen zum Trotz“. (mit dpa)