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Christian Lindner„Gefahr einer sehr ernstzunehmenden Wirtschaftskrise“

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Christian Linder

Russland dreht dem Westen allmählich den Gashahn zu, und die Bundesregierung erwägt Medieninformationen zufolge bereits, die Alarmstufe des Notfallplans Gas auszurufen. Die Lage bei der Energieversorgung ist mit besonderem Blick auf den Winter also ernst. Bis dahin müssen die Speicher wieder gefüllt werden.

Wie ernst die Lage ist, lässt sich anhand von Aussagen des Bundesfinanzministers erkennen. Christian Lindner wurde am Dienstagabend im „heute journal“ des ZDF interviewt. „Es besteht die Gefahr einer sehr ernstzunehmenden Wirtschaftskrise aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise, aufgrund der Lieferkettenprobleme, aufgrund auch der Inflation“, so Lindners erster Satz. Es gehe um drei bis vier, vielleicht fünf Jahre der Knappheit. Viele Menschen hätten „Sorgen, ob sie das Leben bezahlen können“.

Lindner spricht von „besorgniserregender Situation“

Man sei jedoch nicht „in Putins Hand“, obwohl die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine enorm seien. Man könne Alternativen bei der Energieversorgung nutzen. Die erneuerbaren Energien müssten weiter ausgebaut werden, und auch eine stärkere Versorgung mit Flüssiggas sei geplant. Auch über eine Verlängerung der Atomkraft müsse nachgedacht werden. Es dürfe keine „Denktabus“ geben, denn: „Meine Sorge ist, dass wir in einigen Wochen eine sehr besorgniserregende Situation haben könnten“, so Lindner.

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Der Koalitionsausschuss von SPD, Grünen und FDP tagt am Mittwoch. Beraten wird über mögliche Maßnahmen im Kampf gegen Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln in den kommenden Wochen.

Lindner gibt zu, dass es in der Ampelkoalition unterschiedliche Ansichten über die Energiepolitik gibt. So war eine Rückbesinnung auf die Atomkraft von Wirtschaftsminister Robert Habeck immer wieder als nicht sinnvoll abgelehnt worden. (red)