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„Ist ein richtiger Nazi geworden“Elon Musk ändert Namen auf X – und verwendet rechtsextremes Meme

Lesezeit 3 Minuten
US-Milliardär und Trump-Berater: Elon Musk sorgt weiter für Wirbel. (Archivbild)

US-Milliardär und Trump-Berater: Elon Musk sorgt weiter für Wirbel. (Archivbild)

Nach einer Namensänderung auf X wird erneut scharfe Kritik an Elon Musk laut. AfD-Chefin Alice Weidel hofft derweil auf ein Treffen.

US-Milliardär Elon Musk hat auf der Plattform X seinen Nutzernamen auf „Kekius Maximus“ und sein Profilbild auf eine Darstellung eines in rechten Kreisen beliebten Memes namens „Pepe the Frog“ geändert – und damit neue Kritik auf sich gezogen. Auch in der Welt der Kryptowährungen hat der Schritt für Aufsehen gesorgt und den Wert einer gleichnamigen Memecoin – einer von Internet-Memes inspirierten digitalen Währung – in die Höhe getrieben.

Der Name scheint unterdessen Bezug auf „kek“ zu nehmen, was zunächst unter Gamern des Spiels „World of Warcraft“ bekannt wurde und eine Variante der Internet-Abkürzung „lol“ darstellt. Das Wort kommt aus dem Koreanischen und bedeutet so wie auch „lol“ so viel wie „laut lachen“. Mittlerweile wird der Begriff jedoch vor allem von der „Alt-Right“-Bewegung verwendet, ebenso wie „Pepe the Frog“.

US-Milliardär Elon Musk ändert Bild und Namen auf Plattform X

Auch eine altägyptische Gottheit trägt den Namen „Kek“ – und wird oftmals mit dem Kopf eines Frosches dargestellt. Der Frosch auf Musks Profilbild trägt eine römische Militäruniform und hält ein Gamepad in den Händen – laut der BBC könnte das für eine Anspielung auf die Heldenfigur Maximus Decimus Meridius aus dem Film „Gladiator“ hindeuten.

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Die Änderungen auf Musks Profil sorgten schnell für neue Kritik an einem der wichtigsten Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Kurz vor Beginn der Trump-Präsidentschaft habe Musk seinen Avatar in „ein Hasssymbol für weiße Suprematisten und seinen Bildschirmnamen in einen von Neonazis bevorzugten Slogan“ geändert, kommentierte der amerikanische Professor und Autor Seth Abramson die Änderungen auf Musks Profil bei X.

Scharfe Kritik: Elon Musk nutzt Symbole der rechten Szene bei X

„Sind das auch Gamer-Symbole? Ja. Weiß er, dass sie viel mehr als das sind? Ja – und ob“, fügte Abramson an und verwies auf die sogenannte „Kekistan“-Flagge, die optisch der Reichskriegsflagge der Nazis ähnelt und von Mitgliedern eines in der rechten Szene beliebten Forums als Flagge des fiktiven Königreichs „Kekistan“ entworfen worden war.

„Nur wenige Stunden nachdem er allen gesagt hat, sie sollen netter sein, ist Elon ein richtiger Nazi geworden – ganz offen und stolz“, sparte Abramson, dem Hunderttausende bei X folgen, nicht mit Kritik an Musk.

AfD-Chefin Alice Weidel hofft auf Aufeinandertreffen mit Elon Musk

Der US-Milliardär beherrscht ohnehin bereits seit Tagen die Schlagzeilen – insbesondere auch in Deutschland. Musk hatte zunächst Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als „unfähigen Narr“ bezeichnet, dann in einem Gastbeitrag für die „Welt“ zur Wahl der AfD aufgerufen und schließlich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als „Tyrann“ beschimpft.

Zwischen Musk und AfD-Chefin Alice Weidel laufen nun nach den viel beachteten Äußerungen nach Angaben ihres Sprechers konkrete Planungen für ein Aufeinandertreffen in einer Art Talkshow. „Über einen X-Space zwischen den beiden sind wir bereits im Austausch“, sagte Sprecher Daniel Tapp dem „Spiegel“ und der Deutschen Presse-Agentur. Ein X-Space ist eine Live-Übertragung von Gesprächen auf Musks Plattform X.

Trump-Berater Elon Musk macht Wahlwerbung für die AfD

Musk hatte die Idee selbst ins Spiel gebracht, nachdem sein Gastbeitrag in der „Welt am Sonntag“ breite Diskussionen und Kritik ausgelöst hatte. „Warte bis Alice und ich ein X-Spaces-Gespräch führen. Dann verlieren sie ihren Verstand“, schrieb er einer AfD-nahen Influencerin, die sich ebenfalls zu der Debatte geäußert hatte. Weidel selbst teilte diesen Kommentar Musks bei X. Sie hatte sich schon vor Tagen in einem „Lieber Elon“-Video für sein Eintreten für die AfD bedankt.

Das Team Weidel sei in regelmäßigem Austausch mit dem Team Musk, sagte Tapp. Der Tesla-Chef habe sich bereits vor einigen Monaten für das AfD-Programm interessiert. Ein persönliches Telefonat oder Treffen zwischen Weidel und ihm habe es bislang nicht gegeben. „Das wird sich aber sicher bald ändern“, sagte der Sprecher. (mit dpa)