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Ex-Präsident lange verbanntMusk befragt Twitter-Nutzer zu Trump-Rückkehr

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Bild-Kombo aus Elon Musk (l.) und Donald Trump

Elon Musk (l.) und Donald Trump

Der neue Twitter-Chef Elon Musk hat nach eigenen Angaben drei gesperrte Konten wieder zugelassen - das Profil des von Twitter verbannten Ex-Präsidenten Donald Trump gehört aber nicht dazu.

Twitter-Besitzer Elon Musk lässt Nutzer des Online-Dienstes in einer Umfrage darüber abstimmen, ob der Account von Ex-Präsident Donald Trump wiederhergestellt werden sollte. Der Tech-Milliardär startete die auf 24 Stunden angesetzte Umfrage in der Nacht zum Samstag in einem Tweet. „Vox populi, vox dei“ (Volkes Stimme (ist) Gottes Stimme), schrieb Musk danach in einem Tweet.

Trump ist bei Twitter seit Januar 2021 verbannt. Er hatte am 6. Januar Sympathie für seine Anhänger bekundet, die das Kapitol in Washington erstürmt hatten. Dort sollte der Wahlsieg von Joe Biden offiziell besiegelt werden - was wegen des Angriffs erst Stunden später erfolgt. Trump nährte bei seinen Anhängern falsche Erwartungen, dass Vizepräsident Mike Pence an dem Tag die Bestätigung des Wahlergebnisses verweigern könnte.

Noch während des Angriffs twitterte Trump, dass Pence nicht den Mut gehabt habe, das Richtige zu tun. Danach riefen Leute in der Menge: „Hängt Mike Pence!“ Twitter wertete Trumps Verhalten an dem Tag als Aufruf zur Gewalt und sperrte seinen Account dauerhaft, da es nicht der erste Verstoß war. Bis zur Übernahme durch Musk hatten Twitter-Manager stets gesagt, dass kein Weg zur Rückkehr des Ex-Präsidenten vorgesehen sei.

Elon Musk: Bei Twitter soll es keine lebenslangen Sperren geben

Musk, der sich zuletzt zu politischen Positionen von Trumps Republikanern bekannte, sagte dagegen schon vor Monaten, dass es bei dem Dienst aus seiner Sicht keine lebenslangen Sperren geben sollte. Er erwähnte dabei ausdrücklich auch Trump. Danach kündigte Musk allerdings an, dass vor der Wiederherstellung bedeutender Accounts ein Rat zum Umgang mit kontroversen Inhalten gebildet werden solle. Unklar ist, ob er nun das Umfrageergebnis zum Anlass nimmt, Trump schneller eine Rückkehr anzubieten.

Der Ex-Präsident selbst hatte wiederholt gesagt, er wolle gar nicht zu Twitter zurückkehren. Ihm gefalle es bei seiner hauseigenen Twitter-Kopie Truth Social viel besser. Allerdings hatte Trump auf Twitter einst mehr als 80 Millionen Follower - bei Truth Social sind es nur einige wenige Millionen. Und der Ex-Präsident gab gerade erst bekannt, dass er ins Rennen um die Kandidatur der Republikaner bei der Präsidentenwahl 2024 geht. Facebook, wo Trump ebenfalls seit Januar 2021 gesperrt ist, will im kommenden Januar entscheiden, ob dem Ex-Präsidenten die Rückkehr angeboten werden könnte. (dpa)