Nach den Schüssen auf dem Trump-Golfplatz meldet sich Elon Musk zu Wort – und löscht seinen Beitrag wieder. Die Wut ist dennoch groß.
„Wir sollten ihn abschieben“Elon Musk sorgt nach Schüssen auf Trump-Golfplatz für Eklat
Trump-Unterstützer Elon Musk hat mit einem provokanten Beitrag auf das mutmaßliche versuchte Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten reagiert – den Post kurze Zeit später aber wieder gelöscht. Auf seiner Online-Plattform X schrieb er: „Und es versucht noch nicht mal jemand, Biden/Kamala zu ermorden.“ Hinter die Worte setzte er ein Emoticon mit einem nachdenklichen Gesicht. Der Beitrag war am Vormittag nicht mehr abzurufen.
Zuvor war der X-Post jedoch bereits mehr als 39 Millionen mal angezeigt worden. In dem sozialen Netzwerk kam es in der Folge zu einer Welle der Empörung. Viele Nutzerinnen und Nutzer verurteilten Musks Worte aufs Schärfste – und forderten mitunter die US-Behörden auf, gegen den Milliardär aktiv zu werden. „Das ist wirres Verhalten und sehr gefährlich“, schrieb ein Nutzer.
Schüsse auf Trump-Golfplatz: Elon Musk sorgt mit Spruch für Empörung
Ein anderer forderte noch radikalere Maßnahmen: „Wer hier ist sonst noch der Meinung, dass Elon Musk seine Sicherheitsfreigabe und die US-Staatsbürgerschaft entzogen und er dann in sein Heimatland Südafrika abgeschoben werden sollte?“, fragte der Nutzer bei X – und bekam Zustimmung von mehr als 79.000 Nutzern. Andere nahmen den Milliardär derweil in Schutz, er habe nur eine Tatsache benannt, befanden die Musk-Unterstützer.
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„Eine Lektion, die ich gelernt habe, ist, dass, nur weil ich etwas zu einer Gruppe sage und sie lachen, heißt das nicht, dass es als Post auf X genauso lustig sein wird“, schrieb Musk später in einem weiteren Beitrag. Anschließend ergänzte der Tech-Milliardär: „Es zeigt sich, dass Witze viel weniger lustig sind, wenn Menschen den Kontext nicht kennen“, und die Botschaft rein schriftlich sei.
Elon Musk unterstützt Donald Trump im US-Wahlkampf
Musk unterstützt den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump vor der Wahl im November. Auf X macht er Stimmung gegen dessen demokratische Kontrahentin Kamala Harris. US-Präsident Joe Biden tritt nicht noch einmal an.
Die Bundespolizei FBI geht nach den Schüssen in der Nähe Trumps am Sonntag von einem mutmaßlich geplanten Attentat auf den Ex-Präsidenten aus. Erst Mitte Juli war Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania von einer Kugel am rechten Ohr getroffen worden.
Elon Musk attackiert Taylor Swift und verbreitet Verschwörungstheorien
Musk sorgt unterdessen immer wieder für Wirbel – und wütende Reaktionen: Zuletzt hatte Musk mit einem geschmacklosen Beitrag auf ein Posting von US-Superstar Taylor Swift reagiert, in der sie ihre Entscheidung mitteilte, Harris zu unterstützen und davon geschrieben, der Sängerin „ein Kind machen“ zu wollen. Am Wochenende verbreitete Musk dann auf seinem Kanal Beiträge, in denen behauptet wurde, die Demokratin Harris könne die kommende US-Wahl am 5. November nur durch Betrug gewinnen.
Musk wird immer wieder vorgeworfen, die Nähe zu mitunter rechtsradikalen Influencern zu suchen und entsprechende Inhalte bis hin zu Verschwörungstheorien zu verbreiten. Zuletzt bekam der Tesla- und X-Chef für seinen populistischen Kurs nicht nur immer wieder Kritik von US-Medien und Demokraten, auch eine Tochter des Milliardärs kritisiert ihren Vater mittlerweile regelmäßig mit öffentlichen Wortmeldungen.
Harris und Trump liegen derweil in Umfragen in etwa gleichauf. Beide wollen vor allem unentschlossene Wählerinnen und Wähler für sich gewinnen. Harris, derzeit noch amtierende Vizepräsidentin der USA, hatte bereits am Sonntag auf den mutmaßlichen Attentatsversuch auf Trump reagiert. „Ich bin froh, dass er in Sicherheit ist“, schrieb Harris bei X. „Gewalt hat keinen Platz in Amerika.“ (mit dpa)