Der Trump-Mitarbeiter und Milliardär steht erneut nach einer Wortmeldung auf X in der Kritik. Es ist nicht der erste Eklat.
„Beunruhigend und unverantwortlich“Elon Musk sorgt mit Beitrag über Hitler, Stalin und Mao für Entsetzen

Mit seinem Hitlergruß auf offener Bühne bei den Feierlichkeiten nach Donald Trumps Amtseinführung hat Elon Musk im Januar für weltweites Entsetzen gesorgt. (Archivbild)
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Elon Musk, Tech-Milliardär und „besonderer Regierungsmitarbeiter“ von US-Präsident Donald Trump, hat erneut mit einer Äußerung auf seiner Plattform X für Empörung gesorgt. Am Freitag teilte der Tesla- und SpaceX-Chef auf der Plattform den Beitrag eines anderen Nutzer – und löschte ihn kurz darauf wieder, zuvor war scharfe Kritik an Musk laut geworden.
In dem Beitrag, den Musk weiterverbreitet hatte, wurden Falschbehauptungen über Joseph Stalin, Adolf Hitler und Mao Zedong verbreitet. Alle drei seien eigentlich gar nicht für den Tod von Millionen von Menschen verantwortlich gewesen, hieß es in dem Beitrag. Stattdessen, so hieß es, seien ihre Angestellten im öffentlichen Dienst für die massenweisen Morde verantwortlich gewesen.
Elon Musk verbreitet Fake-News über Hitler, Stalin und Mao
Musk wurde von Trump beauftragt, mit seinem „Doge“-Gremium die Ausgaben der US-Regierung radikal zu senken, dafür hat der Milliardär bei mehreren Behörden tausende Mitarbeiter entlassen, andere Behörden wie die Entwicklungsbehörde USAID wurden unter Musks Regie nahezu gänzlich geschlossen.
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Die Maßnahmen des Milliardärs treffen also genau jene „Angestellte im öffentlichen Dienst“, denen Musk nun indirekt die Verantwortung für die Millionen Todesopfer zugesprochen hat, die es unter Stalin, Hitler und Mao gegeben hat.
Tesla-Chef rudert nach Kritik schnell zurück
Musk machte seinen „Retweet“ für den Beitrag schnell wieder rückgängig – zuvor war scharfe Kritik an dem Milliardär laut geworden. Die Verantwortlichkeit von Hitler, Stalin und Mao für die Millionen von Toten unter ihrer Herrschaft gilt unter Historikern als vollkommen unumstritten und gut belegt.
Musk hat unterdessen zuletzt immer wieder mit Beiträgen auf X oder Aktionen in der Öffentlichkeit für Empörung gesorgt. So hatte der Milliardär im Jahr 2023 einen antisemitischen Beitrag als die „tatsächliche Wahrheit“ über das Verhalten jüdischer Menschen bezeichnet. Daraufhin verließen zahlreiche Werbekunden seine Plattform X.
Elon Musk: Immer wieder Entgleisungen bei X
Nach dem Attentatsversuch auf Donald Trump im letzten Jahr erklärte Musk dann schließlich, es sei „merkwürdig“, dass niemand versuche, den ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden oder Trumps Wahlgegnerin Kamala Harris zu töten. Auch diesen Beitrag löschte Musk kurz darauf wieder.

US-Präsident Donald Trump bei einer Tesla-Verkaufsshow zu Gunsten von Elon Musk vor dem Weißen Haus in dieser Woche.
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Auch abseits von X hat der Milliardär zuletzt immer wieder für Empörung gesorgt. Bei den Feierlichkeiten nach Trumps Wahlsieg zeigte der Milliardär auf offener Bühne einen Hitlergruß. Die Bilder gingen um die Welt und sorgten international für Entsetzen. Seitdem befindet sich insbesondere die Aktie von Musks Elektroautounternehmen Tesla im Sturzflug. In Europa sind die Verkäufe des Autobauers massiv eingesprochen.
Scharfe Kritik an Elon Musk in den USA
„Es ist zutiefst beunruhigend und unverantwortlich, dass jemand mit einer großen öffentlichen Plattform eine Rhetorik verwendet, die dazu dient, die Ernsthaftigkeit dieser Probleme zu untergraben“, kommentierte die amerikanische Interessengruppe „Anti-Defamation League“ in einer Erklärung die erneute Entgleisung des Milliardärs.
Auch mehrere Gewerkschaften protestierten gegen den Beitrag des Regierungsmitarbeiters. Musk selbst reagierte unterdessen nicht auf die Anfragen amerikanischer Medien.
Elon Musk bringt Kritiker mit Nationalsozialismus in Verbindung
Auf X veröffentlichte der Milliardär am Freitag jedoch weitere Beiträge, in denen er sich gegen Antisemitismusvorwürfe verteidigte. Nicht er stehe mit dem Nationalsozialismus in Verbindung, sondern jene, die ihn kritisieren würden, erklärte der Tesla-Chef etwa. „Sehen Sie sich an, was sie mit Präsident Donald Trump gemacht haben“, schrieb Musk in einem der Beiträge, berichtete die „New York Times“.
„Er war bei den Demokraten beliebt, bis er für das Präsidentenamt kandidierte. Jetzt nennen sie ihn Hitler, Mussolini, Stalin usw. und versuchen, ihn umzubringen“, behauptete der Milliardär und bezog sich mit dem italienischen Faschisten Benito Mussolini auf einen weiteren Diktator der Weltgeschichte.