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„Komplett lost!“Greta Thunberg solidarisiert sich in umstrittenem Social-Media-Post mit Palästina

Lesezeit 3 Minuten
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg.

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg erntet viel Kritik für ihre Aussagen zum Nahost-Konflikt.

Es ist die erste öffentliche Stellungnahme der Klimaaktivistin zur aktuellen Eskalation des Nahostkonflikts.

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat sich am Freitagmorgen in den sozialen Netzwerken Instagram und X (ehemals Twitter) solidarisch mit den Menschen in Palästina gezeigt. „Heute streiken wir in Solidarität mit Palästina und Gaza“, verkündete die Aktivistin von Fridays for Future. Hintergrund des Beitrags ist die Eskalation des Nahostkonflikts nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas auf Israel, sowie den israelischen Gegenschlägen auf den Gazastreifen.

Greta Thunberg fordert Freiheit für Palästina

„Die Welt muss sich für einen sofortigen Waffenstillstand, Gerechtigkeit und Freiheit für die Palästinenser und alle betroffenen Zivilisten aussprechen“, so die Schwedin. Der Post löste heftige Kritik an Thunberg aus, einige User warfen ihr Antisemitismus vor. Am Freitagmittag trendete „Greta Thunberg“ auf X in Deutschland.

Ein Foto zeigt Thunberg, wie sie ein Schild mit der Aufschrift „Stand with Gaza“ (deutsch: „Stehe mit Gaza“) in der Hand hält. Den Post versah sie mit Hashtags wie #FreePalestine (deutsch: „Befreit Palästina“). Auf Israel bezog sich die Schwedin bisher in keinem ihrer Social-Media-Beiträge. Im weiteren Verlauf verwies sie auf X-Accounts mit „mehr Informationen“. Nutzer wiesen darauf hin, dass einige der Accounts am Tag der Hamas-Terrorangriffe in eigenen oder geteilten Beträgen zum Feiern aufriefen.

Greta Thunberg als Antisemitin bezeichnet

In den sozialen Medien erntete Thunberg für ihre Aussage unmittelbar nach Veröffentlichung viel Kritik. Danyal Bayaz, Finanzminister in Baden-Württemberg (Bündnis 90/Die Grünen), wies darauf hin, dass Teile der Klimabewegung gerade dabei seien, ihre „wichtigsten Verdienste zum Klimaschutz vollständig in die Tonne zu treten“. Greta Thunberg stehe diesmal auf der falschen Seite der Geschichte. „Komplett lost!“, so der Grünen-Politiker.

Es ist die erste öffentliche Stellungnahme der Klimaaktivistin zur aktuellen Eskalation des Nahostkonflikts. Zuvor hatte sie am Donnerstagabend in ihrer Instagram-Story einen Beitrag der Gruppe „Palästina Spricht“ geteilt.

„Palästina Spricht“ ruft zu Demonstration mit zivilem Ungehorsam auf

Darin wird für Freitag (20. Oktober) zu einem weltweiten Streik für die „palästinensische Solidaritätsbewegung“ aufgerufen. Es soll ein Zeichen gegen den „repressiven Staatsterror“ gegen die Palästinenser gesetzt werden, auch zu zivilem Ungehorsam wird aufgerufen.

„Palästina Spricht“ ist eine deutsche Gruppierung, die sich selbst als „politische, demokratische und anti-rassistische Bewegung“ bezeichnet. Ziel ist unter anderem die Beendigung der „illegalen Besatzung Palästinas durch den Staat Israel sowie dessen Apartheid-System“.

Der Gruppe wird vorgeworfen, die Vernichtung Israels zu fordern. „Vom Fluss bis zum Meer wird Palästina frei sein“, heißt es in einem Instagram-Post. Gemeint ist damit, dass sich Palästina vom Jordan bis zum Mittelmeer erstrecken soll. Israel wird damit das Existenzrecht abgesprochen.

Thunberg hatte die Klimaschutzbewegung Fridays for Future vor über fünf Jahren initiiert. Seitdem protestiert sie immer freitags für das Klima. Den 270. Protestfreitag setzte sie unter das Motto Solidarität für Palästina.