Die Grünen-Abgeordnete Emilia Fester hat nach ihrer Rede zur Impfpflicht im Deutschen Bundestag Morddrohungen erhalten. Das sagte die 23-Jährige, die die jüngste Abgeordnete im aktuell gewählten Parlament ist, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Das waren nicht die ersten Morddrohungen, die ich bekommen habe“, so Fester.
Fester hatte in ihrer ersten Rede im Bundestag eine allgemeine Impfpflicht befürwortet, am Montag war diese im Parlament endgültig gescheitert. „Ich war nicht in der Uni, ich war nicht im Ausland, ich habe kein Museum und auch kein Festival besucht. Ich habe nicht mal eine Person, die ich noch nicht kannte, geküsst oder meinen Geburtstag gefeiert. Ich war, verdammt nochmal, nicht mal in einem Club“, hatte Fester in einem emotionalen Beitrag Ungeimpfte und Corona-Leugner kritisiert.
AfD-Abgeordnete brüllen Emilia Fester an
Bereits während ihrer Rede hatte Fester heftigen Gegenwind aus der AfD-Fraktion bekommen, unter anderem wurde sie von der Abgeordneten Beatrix von Storch angebrüllt. In den sozialen Medien schlug Festers Rede hohe Wellen, auf Twitter bildete sich in der rechtspopulistischen und konservativen Ecke ein Shitstorm gegen sie.
Emilia Fester zieht 2021 erstmals in den Bundestag ein
Sie fühle sich darin bestärkt, dass die Jugend im Bundestag eine Stimme brauche. Die vergangenen zwei Wochen seien sehr arbeitsintensiv gewesen, aber hätten sich gelohnt. „Wir konnten eine Welle lostreten, einen Teil zur Debatte beitragen und die Perspektive junger Menschen laut machen. Weiter geht's“, schrieb Fester.
Emilia Fester zog über die Landesliste ihrer Partei in Hamburg 2021 erstmals in den Bundestag ein. Sie trat in keinem Wahlkreis für ein Direktmandat an. (shh)