San Juan/Miami – Der Hurrikan „Fiona” hat nach seinem Auftreffen in Puerto Rico starken Regen und Überschwemmungen in weiten Teilen der Karibikinsel ausgelöst sowie schwere Schäden verursacht.
„Hurrikan Fiona hat in ganz Puerto Rico eine Katastrophe angerichtet”, schrieb die puerto-ricanische Zeitung „El Nuevo Día” am Montag. Eine lange Erholung werde nötig sein.
Auf Fotos in sozialen Netzwerken waren unter anderem umgestürzte Bäume und Masten, Häuser im Wasser und Rettungsaktionen zu sehen. Aufgrund über die Ufer tretender Flüsse wurden Hunderte Menschen in verschiedenen Städten von lokalen Behörden und der Nationalgarde in Sicherheit gebracht. In der Gemeinde Utuado an der Nordküste von Puerto Rico waren Familien wegen eines Brückeneinsturzes von der Außenwelt abgeschnitten.
Dominikanische Republik bereitet sich vor
Die „lebensbedrohlichen und katastrophalen Überschwemmungen” hielten dem US-Hurrikanzentrum in Miami im Bundesstaat Florida zufolge aufgrund des starken Regens am Montag an. Unterdessen bereitete sich die Dominikanische Republik auf „Fiona” vor, wo der Hurrikan am Montag in der Nähe von Boca de Yuma im Osten des Inselstaates mit Windgeschwindigkeiten von bis zu mehr als 140 Kilometern pro Stunde auf Land traf.
„Fiona” erreichte die Südwestküste Puerto Ricos in der Nähe von Punta Tocón am Sonntag mit ähnlichen Windgeschwindigkeiten. Der Wirbelsturm hatte über dem Atlantik an Kraft gewonnen und war auf dem Weg nach Puerto Rico zu einem Hurrikan hochgestuft worden.
Womöglich mehrere Tage keinen Strom
„Fiona” hatte zuvor bereits zu einem kompletten Stromausfall auf der Karibikinsel geführt. „Das Stromnetz ist aufgrund der Auswirkungen des Hurrikans derzeit außer Betrieb”, schrieb Gouverneur Pedro Pierluisi in sozialen Netzwerken. Nach Angaben des Stromanbieters Luma Energy könnte die Wiederherstellung der Stromversorgung mehrere Tage dauern. Zehntausende Kunden bekamen demnach am Montag wieder Strom.
Schon vor dem Sturm war in Puerto Rico der Strom immer wieder ausgefallen, was auch zu Demonstrationen führte. Unzuverlässige Stromversorgung ist seit langem ein Problem in dem US-Außengebiet. Der internationale Musikstar Bad Bunny, der von der Karibikinsel stammt, macht dies auch in seinem vor wenigen Tagen erschienenen Videoclip „El Apagón” (Der Stromausfall) zum Thema.
Puerto Rico, eine Insel mit gut drei Millionen Einwohnern, ist während der Hurrikan-Saison oft Stürmen ausgesetzt. Besonders der Hurrikan „Maria” beschädigte im September 2017 die Insel schwer, worunter diese bis heute leidet. Rund 3000 Menschen kamen ums Leben. „Wir verstehen, dass viele das Trauma der Hurrikans Maria und Irma fünf Jahre später wieder erleben”, hieß es in einem Tweet der US-Katastrophenschutzbehörde Fema. Die Hurrikan-Saison im Atlantik dauert von Juni bis November.
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