Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben Raketen abgefeuert, deren Fluglinie in den Norden und damit in Richtung Israel verlief.
Marschflugkörper und DrohnenIsrael als Ziel? US-Zerstörer fängt Raketen aus dem Jemen ab
Ein Zerstörer der US-Marine im nördlichen Roten Meer hat am Donnerstag drei Marschflugkörper und mehrere Drohnen abgeschossen, die nach US-Angaben von Huthi-Rebellen im Jemen gestartet worden sein sollen.
„Wir können nicht mit Sicherheit sagen, worauf diese Raketen und Drohnen abzielten, aber sie wurden vom Jemen aus in Richtung Norden über das Rote Meer abgeschossen, möglicherweise auf Ziele in Israel“, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Patrick Ryder, am Donnerstag in Washington. Auf US-Seite sei niemand getötet oder verletzt worden, soweit bekannt gebe es auch keine zivilen Opfer.
„USS Carney“: Raketen und Drohnen von Huthi-Rebellen flogen in Richtung Israel
Der US-Sender „ABC“ merkte an, dass es sich um einen seltenen Eingriff des Zerstörers im Nahen Osten handelte. Üblicherweise fange die „USS Carney“ Raketen und Drohnen ab, die direkt auf das Schiff gerichtet sind. Ryder sagte, das Vorgehen der Besatzung der „USS Carney“ habe die Verteidigungsfähigkeiten der USA im Nahen Osten demonstriert.
Washington ist in erhöhter Alarmbereitschaft wegen Aktivitäten von Gruppen, die vom Iran unterstützt werden. Die USA haben in der vergangenen Woche eine beträchtliche Menge an Seestreitkräften in den Nahen Osten entsandt, darunter zwei Flugzeugträger, ihre Begleitschiffe und etwa 2.000 Marinesoldaten. Sie dienen in erster Linie der Abschreckung und sollen nur in Notfällen eingreifen.
Sorgen um Mehrfrontangriff auf Israel durch Iran
Die USA seien bereit, so Ryder weiter, die Verteidigungsfähigkeiten der USA bei Bedarf einzusetzen, um ihre Partner und Interessen in der Region zu schützen. Weiterhin gelte es, eine regionale Eskalation und eine Ausweitung des Konflikts, der am 7. Oktober mit dem Großangriff der islamistischen Hamas auf israelische Zivilisten begonnen habe, zu verhindern. Ryder bestätigte, dass es in den vergangenen Tagen Drohnenangriffe oder versuchte Angriffe auf US-Militärstützpunkte in Syrien und im Irak gegeben habe.
Seitdem blickt die ganze Welt auf die Region in Nahost, wo die Sorge vor einer noch größeren Eskalation mit unabsehbaren Folgen steigt. International gibt es bereits Befürchtungen um einen vom Iran ausgelösten Mehrfrontangriff auf Israel. Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah, die vom Iran unterstützt wird, könnte verstärkt in den Konflikt eingreifen und Israel eine nördliche Front aufzwingen. Die Hisbollah unterhält enge Verbindungen zur Hamas.
Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen hatten 2014 weite Teile des Jemens förmlich überrannt und kontrollieren heute große Gebiete im Norden samt der Hauptstadt Sanaa. (mcl mit dpa)