Die Klima-Gruppe zeigte sich angesichts der Hamas-Angriffe erschüttert, sie wolle zum Schutz der Juden in Deutschland keine Polizekräfte binden.
Zum Schutz von Juden in Deutschland„Wollen keine Polizeikräfte binden“ – Letzte Generation setzt Proteste aus
Wegen befürchteter Gewaltakte gegen Juden in Deutschland wollen die Klimaaktivisten der Letzten Generation an diesem Freitag ihre Proteste aussetzen. Auf der Plattform X teilten sie am Donnerstagabend mit: „Tief bestürzt über die Aufrufe, morgen weltweit Angriffe auf Jüd:innen zu verüben, wollen wir keine Polizeikräfte binden, die erwartbar gebraucht werden, um Leben zu schützen. Wir haben die Polizei darüber informiert.“
Letzte Generation setzt alle Protest aus: Polizei soll Juden in Deutschland schützen
Der Zentralrat der Juden hatte mitgeteilt, seit Mittwoch kursierten in sozialen Netzwerken Aufforderungen zu Gewalttaten gegen jüdische Einrichtungen am Freitag. Die Drohungen seien nicht verifiziert, doch könnte es Trittbrettfahrer oder Einzeltäter geben. „Es besteht eine abstrakt erhöhte Gefährdungslage“, erklärte der Zentralrat. „Wir sind im ständigen Austausch mit den Sicherheitsbehörden, die die Sicherheitslage für Juden in Deutschland sehr ernst nehmen.“
Hintergrund sind der Terrorangriff der Islamistenorganisation Hamas auf Israel und die militärische Reaktion des attackierten Landes, insbesondere die Luftangriffe auf den von Palästinensern besiedelten Gazastreifen. Einige pro-palästinensische Demonstranten in Deutschland hatten den Hamas-Angriff bejubelt. Für diesen Freitag hat die Hamas Muslime weltweit zu Unterstützungsaktionen aufgerufen.
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Der Zentralrat erklärte: „Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland ist stark, ist standhaft und wehrhaft. Wir lassen uns nicht unterkriegen. Und wir stehen zusammen.“
Klima-Proteste: Letzte Generation auch vielfach in Köln und Region aktiv
Die Letzte Generation war auch in den vergangenen Monaten und Jahren in Köln und Region aktiv: Nach diversen Klebe-Protesten auf Straßen in Köln, protestierte die Klima-Gruppe am Mittwoch bei der Konferenz der Verkehrsminister von Bund und Ländern in Köln.
Aufsehen erregte die Letzte Generation auch zum Semesterstart am vergangenen Montag (9. Oktober), als Aktivisten das Albertus-Magnus-Denkmal an der Kölner Uni beschmierten und ein Banner hielten. Die Farbe wurde entfernt, die Aktivisten erwartet Strafanzeigen. (mab/dpa)