Ein Autofahrer ist auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt in eine Menschenmenge gefahren. Es gibt zahlreiche Verletzte. Fünf Todesopfer sind bestätigt. Unser Live-Blog
Angriff in MagdeburgFünf Tote, über 200 Verletzte – Mutmaßlicher Täter nutzte Rettungsweg
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitag (20. Dezember) ein Autofahrer in eine Menschenmenge gefahren. Er wurde daraufhin von der Polizei festgenommen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erklärte, dass der Mann aus Saudi-Arabien stammt. Bestätigt ist auch, dass es sich um einen 50-jährigen Arzt handelt, der seit 2006 in Deutschland lebt.
Mutmaßlicher Täter von Magedeburg nutzte Rettungsweg
Bei der Attacke soll der mutmaßliche Täter über den Flucht- und Rettungsweg auf den zentralen Platz gelangt sein. Die Fahrt habe rund drei Minuten bis zur Festnahme gedauert, sagte Tom-Oliver Langhans, Direktor der Polizeiinspektion Magdeburg.
Mit dem Auto war er laut Polizei „mindestens 400 Meter“ über den Weihnachtsmarkt gerast. Wie auf einer Aufnahme auf X zu sehen ist, fuhr der mutmaßliche Täter mit einer sehr hohen Geschwindigkeit über einen vollen Weihnachtsmarkt-Gang. (Hinweis der Redaktion: Aufgrund der schockierenden Bilder haben wir uns dagegen entschieden, das Video zu zeigen.)
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat eine umfassende Aufklärung des Angriffs angemahnt. Es sei wichtig, „dass das mit aller Präzision und Genauigkeit geschieht“, sagte Scholz nach dem Besuch des Tatortes am Samstag. „Es darf nichts ununtersucht bleiben.“ Scholz sprach von einer „furchtbaren, wahnsinnigen Tat“, die „zutiefst zu Herzen“. gehe. Er sicherte Stadt, Opfern und Angehörigen „die Solidarität des ganzen Landes“ zu und würdigte den Einsatz der Rettungskräfte.
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Auf der Plattform X waren am Abend Videos zu sehen, in denen zahlreiche Einsatzfahrzeuge zu sehen sind. Auch der Anschlag selbst soll in einem Video, das derzeit häufig geteilt wird, zu sehen sein. Bestätigt ist das aber nicht.
Uniklinik Magdeburg bereitet sich auf viele Verletzte vor
Nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt werden die ersten Verletzten im Universitätsklinikum Magdeburg behandelt. Die ersten zehn bis 20 Patienten würden aktuell versorgt, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Man stelle sich jedoch auf deutlich mehr Verletzte ein. „Wir rüsten gerade auf“, sagte der Sprecher der Uniklinik. „Intensivbetten stehen bereit.“
Magdeburg: Kleinkind unter den Opfern
Es gebe „60 bis 80 Verletzte“, teilte die Leitstelle des Rettungsdienstes in Magdeburg mit. Mehrere von ihnen erlitten demnach schwere Verletzungen. MDR Sachsen-Anhalt berichtet neben Verletzten auch, dass es mindestens einen Toten geben soll. Andere Medien berichten von deutlich mehr. Unter den Toten soll auch ein Kleinkind sein.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich betroffen von dem mutmaßlichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg gezeigt. „Die Meldungen aus Magdeburg lassen Schlimmes erahnen“, schrieb Scholz am Freitagabend im Online-Dienst X. Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen, sein Dank gelte „den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden“.
Der Magdeburger Weihnachtsmarkt befindet sich auf dem Alten Markt, direkt am Magdeburger Rathaus in der Nähe der Elbe. In der Nähe des Weihnachtsmarkts liegt ein großes Einkaufszentrum. (oke/dpa)