Elon Musk stellt seit Wochen die Nähe zu Donald Trump zur Schau. Doch nun fuhr er dem US-Präsidenten in die Parade.
Erster Streit?Musk kritisiert Trumps Prestigeprojekt öffentlich – und wird zurechtgewiesen
Es ist Donald Trumps Prestigeprojekt, das der neue US-Präsident am zweiten Tag seiner Amtszeit öffentlichkeitswirksam verkündete: Mit Stargate soll die KI-Infrastruktur in den USA nach vorne gebracht werden. Insgesamt 500 Milliarden Dollar sollen investiert werden. 100 Milliarden werden laut Trump zunächst von mehreren Tech-Unternehmen kommen, in vier Jahren soll die volle Investitionssumme erreicht werden.
Deren Chefs wohnten der Pressekonferenz mit Trump bei und standen dabei eher wie Schuljungen neben dem US-Präsidenten, der das Projekt vollmundig verkündete. Neben dem ChatGPT-Entwickler OpenAI sind der Software-Riese Oracle und der japanische Technologie-Konzern Softbank mit an Bord.
Deren Chefs Sam Altman, Larry Ellison und Masayoshi Son hörten sich im Roosevelt Room des Weißen Hauses an, wie Trump erklärte, das Projekt solle 100.000 Jobs in den USA schaffen. Es würden „kolossale Datenzentren“ entstehen, um die Fortschritte bei der Weiterentwicklung von KI-Anwendungen voranzutreiben.
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Elon Musks KI-Unternehmen ist nicht an Trumps Stargate beteiligt
Ein wichtiger Tech-Unternehmer fehlte jedoch: Elon Musk war bei der Pressekonferenz nicht anwesend. Im Gegenteil, der enge Vertraute Trumps schürte sogar Zweifel an dem riesigen KI-Projekt „Die haben in Wirklichkeit das Geld nicht“, schrieb Musk auf seiner Online-Plattform X, ehemals Twitter, zu einem Beitrag von OpenAI.
Musk stänkerte auch in weiteren Posts gegen OpenAI-CEO Sam Altman und warf diesem Illoyalität Trump gegenüber vor. Auch über Softbank spottete Musk, er wisse aus sicherer Quelle, dass der japanische Konzern nur zehn Milliarden Dollar gesichert habe. Altman wiederum widersprach dieser Darstellung über Softbank.
Bei Musks Tiraden, mit denen er ganz offensichtlich sein Verhältnis zu Trump aufs Spiel setzt, dürfte es sich vor allem um eine persönliche Abrechnung handeln. Insbesondere auf Sam Altman ist Musk nicht gut zu sprechen. Musk und Altman stecken mitten in einem eskalierenden Konflikt. Musk war einst selbst unter den OpenAI-Gründern, scherte dann aber aus. Inzwischen zog er vor Gericht, um die Umwandlung von OpenAI in ein auf Profit ausgerichtetes Unternehmen zu stoppen.
Elon Musk wird vom Weißen Haus zurechtgewiesen
Altmans Firma wirft Musk im Gegenzug vor, er habe seinerzeit die Kontrolle über OpenAI an sich reißen wollen. Musk gründete inzwischen das Konkurrenz-Unternehmen xAI. Für dieses wird derzeit ein eigenes großes Rechenzentrum in Memphis, Tennessee, gebaut. Musk wirft OpenAI unfaire Konkurrenz vor. Musks xAI wurde laut „Forbes“ zuletzt in einer privaten Finanzierungsrunde mit 50 Milliarden Dollar bewertet, etwa ein Drittel der Bewertung von OpenAI von über 150 Milliarden Dollar.
Trump selber äußerte sich nicht zu Musks Stänkereien. Allerdings erteilte das Weiße Haus dem Tesla-Chef indirekt einen Rüffel. Beim Sender Fox News sagte Sprecherin Karoline Leavitt: „Das amerikanische Volk sollte Präsident Trump und diesen Unternehmenschefs glauben.“
Die Sprecherin erklärte weiter: „Präsident Trump ist sehr begeistert von dieser Infrastrukturankündigung im Bereich der künstlichen Intelligenz.“ Leavitt wich aus, als sie nach Trumps Reaktion speziell auf Musks Kommentare gefragt wurde. (mit dpa)