Zwei ukrainische Basketballer sind tot, im Verdacht stehen vier Jugendliche, gegen die bereits vor der Tat mehrfach ermittelt wurde.
„Integration nicht gelungen“Verdächtige im Fall des tödlichen Messerangriffs in Oberhausen waren Intensivtäter
Gegen die Tatverdächtigen im Fall des tödlichen Messerangriffs auf zwei ukrainische Basketballer am 10. Februar in Oberhausen hat es schon Dutzende Ermittlungsverfahren gegeben. Dies zeigen nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ die kriminalpolizeilichen Einträge der vier inhaftierten Tatverdächtigen.
Bei dem mutmaßlichen 15-jährigen Messerstecher sind demnach zehn Raubüberfälle, zwei Diebstähle, zwei Drogendelikte und ein Fall von sexueller Belästigung aktenkundig. Alle Taten geschahen, als er mit 14 bereits strafmündig war. Er wurde einmal zu einer Jugendstrafe mit 100 Arbeitsstunden und zu wenigen Wochen Jugendarrest verurteilt. Das Urteil war zum Zeitpunkt der tödlichen Attacke auf die Ukrainer noch nicht rechtskräftig.
Bei seinem 14-jährigen syrischen Mitverdächtigen sind 13 Raubstraftaten, zwei Diebstähle, drei Fälle sexueller Belästigung sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vermerkt. Er wurde bei der Messerattacke des Deutsch-Türken auf die Basketballer auch schwer verletzt. Ein weiterer syrischer Beschuldigter soll neun Raubtaten und zwei einfache Körperverletzungen begangen haben.
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Polizei hatte die vier Beschuldigten als Intensivtäter eingestuft
Bei dem mutmaßlich beteiligten 14-jährigen Deutsch-Griechen sind vier Raube und zwei gefährliche Körperverletzungen vor dem Überfall aktenkundig.
Bereits vor der Tat hatte die Polizei die vier Beschuldigten als Intensivtäter eingestuft. Zwei von ihnen hatten die Strafverfolger angeboten, am NRW-Präventivprogramm „Kurve kriegen“ teilzunehmen, einem Projekt für Mehrfachtäter im Kinder- und Jugendalter. Doch die beiden Jugendlichen lehnten ab.
Reul: Integration nicht gelungen
Wie diese Zeitung weiter erfuhr, waren Jugend- und Ausländeramt über die kriminelle Karriere der vier Tatverdächtigen im Bilde. Es ist aber unklar, was mit den Jugendlichen geschah. Dasselbe gilt für die Justiz. Im Rechtsausschuss des Landtags äußerte sich Landesjustizminister Benjamin Limbach (Grüne) nur rudimentär. Der Persönlichkeitsschutz bei Teenagern wiegt besonders schwer. NRW-Innenminister Herbert Reul sprach von einem typischen Beispiel, dass „die Integration nicht gelungen ist“.