Bis 2030 ordnet die Bahn der milliardenschweren Sanierung des Streckennetzes alle anderen Ziele unter – und ist zum Erfolg verdammt.
Ausbau verschobenSanierungsprogramm für die Schiene? Diesmal muss die Bahn liefern
Mit schonungsloser Offenheit und bemerkenswerter Deutlichkeit bittet die Bahn ihre arg strapazierte Kundschaft um Geduld – und noch mehr Geduld. Das ist auch nötig angesichts des milliardenschweren Sanierungsprogramms, das mindestens bis 2029 noch zu vielen Einschränkungen und Streckensperrungen führen wird.
Die Führungsetage im Bahntower am Potsdamer Platz weiß sehr genau: Diesmal müssen wir liefern. Jetzt geht es zuallererst darum, das Bestandsnetz von Grund auf zu sanieren. Danach muss es so in Schuss gehalten werden, dass möglichst viele Baustellen vorab in den Fahrplan eingetaktet werden können. Endlich soll man dann vorausschauend planen können. Endlich die Bautrupps nicht ständig defekte Weichen, kaputte Signal und altersschwache Stellwerke notdürftig zusammenflicken, in der Hoffnung, sie mögen noch etwas länger durchhalten.
Zu alt, zu voll, zu kaputt
Zu alt, zu voll, zu kaputt. In einer solchen Situation ist es nur allzu verständlich, dass der Vorstand die Erwartungen der Politik dämpft, die Bahn könne schon jetzt Vorreiter für die Verkehrswende in Deutschland sein, gar zum Klimaretter aufsteigen.
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Das ist ungefähr so, als verlange man von einem Marathonläufer, der erst kürzlich am Herzen operiert wurde, eine persönliche Bestzeit zu laufen. Dazu ist viel Aufbautraining nötig. Deshalb bleibt der Bahnvorstand zurückhaltend.
Nach der Generalsanierung will man die gleiche Anzahl an Zugkilometern fahren wie vor der Bauzeit, sagt der Vorstand der DB InfraGo. Aber möglichst pünktlich. Mehr wird den Kunden nicht versprochen. Mit der Digitalisierung, mit dem Aus- und Neubau von Strecken könne man sich anschließend befassen. Die Bahn ist endlich in der Realität angekommen. Mit Verspätung. Aber immerhin.