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Ausladung bei MontagsdemoWagenknecht giftet angeblich gegen Parteikollegen Ramelow

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Wagenknecht 300822

Sahra Wagenknecht

Berlin – In der Linkspartei brodelt es offenbar: Wie der „Spiegel“ berichtet, habe die frühere Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht in einer parteiinternen SMS erbost auf ihre Ausladung bei der Leipziger Montagsdemo reagiert.

Hintergrund ist die von den Linken geplante Wiederbelebung der Montagsdemos aus DDR-Zeiten, um gegen die Energiepolitik der Bundesregierung auf die Straße zu gehen. Mitinitiator ist Sören Pellmann, Ostbeauftragter der Linksfraktion im Bundestag. An diesen Plänen hatte es Kritik auch innerhalb der Linkspartei gegeben, da man so der AfD in die Hände spiele und zudem die historische Tradition des Protestes gegen die SED-Diktatur konterkariere. Auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow zeigte sich nicht begeistert.

Sahra Wagenknecht sollte am Montag in Leipzig sprechen

Pellmann hatte offenbar Wagenknecht als Rednerin eingeladen. Diese ist in der eigenen Partei jedoch alles andere als unumstritten. Vor allem mit ihren Äußerungen über Russland und Wladimir Putin weicht sie von der offiziellen Linie ab. Sie wirft der Bundesregierung einen „Wirtschaftskrieg“ gegen Moskau vor, „der uns mehr schadet als Russland“.

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Bei dem Termin am 5. September wäre es aber bei einer Rede Wagenknechts zu einer Kollision mit Parteichef Martin Schirdewan und Gregor Gysi gekommen, die beide als innerparteiliche Kritiker Wagenknechts gelten. Daraufhin wurde Wagenknecht dem „Spiegel“ zufolge wieder ausgeladen.

Sahra Wagenknecht macht Bodo Ramelow Vorwürfe

Wagenknecht beschwerte sich daraufhin demnach in einer Nachricht an einen Partei-Verteiler besonders über Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, der Wagenknecht wegen ihrer Äußerungen öffentlich kritisiert hatte. Sie schreibt: „Es ist schon das zweite Mal, dass Ramelow Klaus und mich als Putin-Propagandisten bezeichnet und in einem Atemzug mit Höcke nennt“. Man solle sich nicht wundern, wenn sie mit der Partei nichts mehr zu tun haben wolle.

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Mit Klaus ist der Abgeordnete Klaus Ernst gemeint, der dafür plädiert, die von der Bundesregierung gestoppte Gasleitung Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland doch noch zu nutzen.

Ramelow wiederum sagte auf Nachfrage des „Spiegel“, er wisse nichts von einer Ausladung Wagenknechts und der SMS. (cme)