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„Nicht jammern“Schäuble gibt Krisen-Tipps – „Dann zieht man halt einen Pullover an“

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Wolfgang Schäuble 

Berlin – Der frühere Bundestagspräsident und langjährige Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die Deutschen auf Entbehrungen eingestimmt und zugleich vor überzogenen Ansprüchen an den Staat gewarnt. Zu der Möglichkeit, dass im Winter wegen der hohen Energiepreise viele Bürger frieren werden, sagte er auf „Bild-TV“ (Montag): „Dann zieht man halt einen Pullover an. Oder vielleicht noch einen zweiten Pullover. Darüber muss man nicht jammern, sondern man muss erkennen: Vieles ist nicht selbstverständlich.“ Auch der Strom könne mal ausfallen: „Deshalb sollte man tatsächlich immer auch ein paar Kerzen, Streichhölzer und auch eine Taschenlampe zu Hause haben.“

Schäuble warnt vor Annahme, Staat könne Bürgern Belastungen abnehmen

Weiter warnte der 80-Jährige vor der Annahme, der Staat könne den Bürgern die enormen Belastungen wegen der hohen Inflation und der stark gestiegenen Energiepreise abnehmen: „Man muss daraufsetzen, dass man nur denen hilft, die es wirklich brauchen. Den anderen muss man auch mal sagen: Zur Not kannst Du dann eine Urlaubsreise mal nicht machen.“

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Er sehe die Gefahr, „dass wir glauben, der Staat sei etwas, der seinen Bürgern bloß immer mehr liefern müsse. So eine Art Supermarkt, wo die Bürger Schnäppchenjäger sind. Nein! Wenn wir den Menschen suggerieren, dass alles unbegrenzt ist, betreiben wir Raubbau. Dann entsteht bei den Menschen der Eindruck: Der Staat kann alles. Das ist nicht nachhaltig!“

Schäuble kritisiert: Viele Deutsche wollen gerade lieber weniger arbeiten

Ihm mache Sorgen, dass viele Deutsche gerade lieber weniger arbeiten wollten, zum Beispiel in Teilzeit und nie am Wochenende, so der Politiker, der seit 1972 Mitglied im Deutschen Bundestag war. „Das wird nicht funktionieren. Denn überall fehlen Arbeitskräfte“, so Schäuble. Seine Erfahrung sei: „Immer nur Spaß haben - das ist keine Lebenserfüllung.“ (kna)