Skandal im Erzbistum KölnWesentlich mehr Täter und Missbrauchsopfer als angenommen
Köln – Vier Wochen vor der Vorlage eines Gutachtens zum Missbrauchsskandal im Erzbistum Köln werden erste Zahlen zu Tätern und Opfern bekannt, die um mehr als das Doppelte über den bisherigen Angaben des Erzbistums liegen.
Der Kölner Strafrechtler Björn Gercke bestätigte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass er auf rund 300 Missbrauchsopfer und 200 Beschuldigte zwischen 1975 und 2015 komme. Zuerst hatte dies das Magazin „Der Spiegel“ gemeldet. „Es dürften die abschließenden Zahlen sein“, sagte Gercke. Sein Gutachten soll am 18. März vorgestellt werden.
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Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, sollen die Befunde des von Kardinal Rainer Woelki unter Verschluss genommenen Münchner Gutachten ähnlich sein. Dort würden rund 230 Beschuldigte und mehr als 270 Opfer genannt. Die bloßen Zahlen sind ohne Erläuterungen nur bedingt aussagekräftig. Im Rahmen einer bundesweiten Studie kommunizierte das Erzbistum 2018 noch die Zahl von 135 Betroffenen und 87 beschuldigten Klerikern.
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Das Amtsgericht Köln meldete am Freitag die Überlastung seines Servers, nachdem die Behörde 500 weitere Online-Termine für einen Kirchenaustritt im März freigeschaltet hatte. „Eine sehr hohe, gleichzeitige Zugriffszahl“ habe zu dem Zusammenbruch geführt. Im Januar hatte das Gericht aufgrund des Andrangs von Austrittswilligen sein Angebot bereits auf 1000 Termine pro Monat erhöht.