Finnland bleibt das glücklichste Land, während Deutschland auf Platz 22 liegt – der Weltglücksbericht 2025 zeigt die globalen Trends.
WeltglücksberichtFinnland bleibt das glücklichste Land der Welt – Deutschland steigt auf

Im aktuellen Weltglücksbericht bleibt Finnland auch im achten Jahr in Folge das glücklichste Land der Erde. (Archivbild)
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Glück ist mehr als ein flüchtiges Gefühl – es ist das persönliche Empfinden von Zufriedenheit, Harmonie und Wohlbefinden. Wissenschaftlich betrachtet hängt es von Faktoren wie Beziehungen, Gesundheit und Vertrauen ab, die das Leben prägen und die Lebensqualität bestimmen. So kann jeder von uns etwas zum Glück beisteuern.
Finnland führt und Deutschland kämpft sich nach vorne
Im aktuellen Weltglücksbericht, der jährlich zum Weltglückstag am 20. März veröffentlicht wird, bleibt Finnland auch im achten Jahr in Folge das glücklichste Land der Erde. Die Nordländer dominieren die Spitzenplätze: Dänemark, Island und Schweden folgen auf den Plätzen zwei bis vier. Ob die hohe Platzierung der Skandinavier auch auf die Ausschüttung von Glückshormonen beim Eisbaden oder das gemütliche Beisammensein in der warmen Sauna zurückzuführen ist?
Deutschland hat sich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze verbessert und belegt nun Rang 22. Auch im Drei-Jahres-Durchschnitt hat sich die Lebensqualität der Deutschen leicht gesteigert. In Bezug auf das Glück belegt Deutschland damit eine vordere Position innerhalb Europas, vor Großbritannien, Polen, Frankreich, Spanien und Italien.
Die Schweiz bleibt das glücklichste deutschsprachige Land, fällt jedoch von Platz 9 auf Rang 13 zurück – vor drei Jahren war sie noch auf Platz 4. Auch Österreich rutscht im Vergleich zum Vorjahr um drei Plätze auf Rang 17 ab.
Der Glücksbericht unterstreicht, dass Deutschland trotz allgemeiner Pessimismuswahrnehmung im Land eine positive Entwicklung in Bezug auf Lebenszufriedenheit zeigt.
Zufriedenheit und Vertrauen sind die Glücksformel
Der Weltglücksbericht betont, dass Glück nicht nur durch materiellen Wohlstand oder Wirtschaftswachstum bestimmt wird, sondern vor allem durch soziale Faktoren wie Vertrauen und Verbundenheit innerhalb der Gesellschaft. Besonders auffällig ist, dass das Vertrauen in die Freundlichkeit von Mitmenschen ein entscheidender Faktor für das persönliche Glück ist.
Menschliches Glück wird von unseren Beziehungen mit anderen angetrieben
Nach Ansicht der Kölner und Kölnerinnen müsste die Stadt dementsprechend in einem deutschen Glücksbericht weit oben platziert sein. Eine Studie aus 2024 bestätigt dies: Die Region rund um Köln wird als Glücksregion bezeichnet, und auch Nordrhein-Westfalen gilt als „Overperformer“.
Die Studie aus 2024 zeigt eindrucksvoll, wie sehr „objektive Fakten“ und subjektives Wohlbefinden auseinanderklaffen können. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen, regionaler Ungleichheiten und sozialer Probleme sind die Menschen überraschend glücklich, sogar deutlich mehr, als es die objektiven Lebensumstände vermuten lassen. Glück, so betonen die Studienautoren, hängt eben nicht nur von Einkommen oder Arbeitslosenquoten ab, sondern ist auch eine Frage der Mentalität.
Das Experiment, bei dem untersucht wurde, wie wahrscheinlich es ist, dass jemand ein gefundenes Portemonnaie zurückgibt, zeigt, dass Menschen in vielen Ländern, auch in Deutschland, viel positiver über die Hilfsbereitschaft ihrer Mitmenschen denken, als sie ursprünglich vermuten würden.
USA unter Trump auf dem absteigenden Ast
Die USA, die in den letzten Jahren konstant hoch in den Glücksrankings platziert waren, erfahren einen deutlichen Abwärtstrend. Mit dem 24. Platz im aktuellen Bericht erreichen die USA ihre bislang schlechteste Platzierung. Dieser Rückgang wird vor allem durch die Unzufriedenheit der jüngeren Generationen erklärt, die zu den am wenigsten glücklichen Gruppen gehören. Auch das schwindende soziale Vertrauen und die politische Polarisierung in den USA spielen eine zentrale Rolle in diesem Trend.
Die unglücklichsten Länder
An der anderen Seite der Rangliste steht Afghanistan, das den letzten Platz belegt. Mit einem Glückswert von 1,36 ist das Land eines der unglücklichsten der Welt, besonders die Lebenszufriedenheit der Frauen ist dramatisch niedrig. Viele afrikanische Staaten wie Sierra Leone, Malawi und Simbabwe sowie der Libanon und der Jemen zählen ebenfalls zu den unglücklichsten Ländern.
Jeder kann zum Glücklichsein beitragen
Der diesjährige Weltglücksbericht zeigt, dass das Verständnis von Glück sich zunehmend von materiellen Aspekten entfernt und stärker auf zwischenmenschliche Beziehungen, Vertrauen und die soziale Unterstützung innerhalb der Gemeinschaft fokussiert. Auch in Ländern mit einer insgesamt hohen Lebensqualität wie Deutschland und den USA wird deutlich, dass diese sozialen Faktoren entscheidend für das individuelle Glück sind.
Jeder von uns kann also die Welt ein Stück glücklicher machen, indem er kleine, aber bedeutende Taten im Alltag vollbringt. Ein freundliches Lächeln, eine helfende Hand oder ein ehrliches Kompliment können den Tag eines anderen erhellen und das Vertrauen in die Freundlichkeit der Menschen stärken.
Es sind die kleinen Gesten, die das Miteinander positiv beeinflussen, sei es durch Zuhören, hilfsbereites Handeln oder einfach das Teilen eines Moment des Verständnisses. Indem wir täglich Verantwortung für unsere Beziehungen übernehmen, können wir etwas zum allgemeinen Wohlbefinden in unserem Land beitragen.