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„Sie sehen ihre Eltern nur spätnachts“Keine Freunde, dafür gepanzerte Züge – So sollen Putins geheime Söhne leben

Lesezeit 4 Minuten
Eines der wenigen Fotos, auf denen Kremlchef Wladimir Putin und Alina Kabajewa gemeinsam zu sehen sind. Laut Recherchen einer russischen Investigativplattform hat Putin zwei Kinder mit der ehemaligen Sportgymnastin. (Archivbild)

Eines der wenigen Fotos, auf denen Kremlchef Wladimir Putin und Alina Kabajewa gemeinsam zu sehen sind. Laut Recherchen einer russischen Investigativplattform hat Putin zwei Kinder mit der ehemaligen Sportgymnastin. (Archivbild)

Dass Putin eine Beziehung mit Alina Kabajewa hat, gilt als offenes Geheimnis. Nun kommen Details über seine Kinder ans Licht.

Über das Privatleben von Kremlchef Wladimir Putin gibt es nur wenige Informationen. Der russische Präsident bemüht sich, Details über seine Familie aus der Öffentlichkeit herauszuhalten, mitunter auch mit rabiaten Mitteln. Dennoch halten sich bereits lange hartnäckige Gerüchte über eine Beziehung zwischen Putin und der ehemaligen rhythmischen Sportgymnastin Alina Kabajewa.

Zwei Söhne soll das Paar demnach gemeinsam haben. Bisher ist jedoch kaum etwas über die Sprösslinge des per internationalem Haftbefehl gesuchten Kremlchefs bekannt geworden. Nun hat das russische Investigativportal „Dossier“ jedoch neue Einblicke in das Familienleben des Kremlchefs veröffentlicht.

Wladimir Putins geheime Söhne: „Sie müssen meist allein spielen“

Demnach verbringen die beiden Söhne Putins – der fünfjährige Wladimir Jr. und der neunjährige Ivan – die meiste Zeit des Jahres in einer riesigen Villa ihres Vaters in der Nähe von Valdai, nordwestlich von Moskau. Die beiden Jungen seien dabei von Erzieherinnen, Kindermädchen, Lehrern und Offizieren der Kremlgarde umgeben. Gespielt wird demnach mit einem „riesigen Lego-Set“ und oftmals auch einem iPad. „Sie müssen meist allein oder mit Erwachsenen spielen“, schreibt „Dossier“ weiter. „Sie sehen ihre Eltern nur spät in der Nacht.“

Alina Kabajewa im Juni 2024 bei den „Brics Sports Games“. Mit Kremlchef Wladimir Putin soll sie gemeinsam mit zwei Kindern in Valdai leben.

Alina Kabajewa im Juni 2024 bei den „Brics Sports Games“. Mit Kremlchef Wladimir Putin soll sie gemeinsam mit zwei Kindern in Valdai leben.

Die Investigativplattform wird von dem Kremlkritiker Michail Chodorkowski finanziert und veröffentlicht regelmäßig Recherchen zu Putins Machtapparat, aber auch zu seinem Privatleben. Nun folgen die Enthüllungen über Putins Söhne, die dem Kremlchef ein Dorn im Auge sein dürften. Als eine Moskauer Zeitung 2008 erstmals über die Beziehung zu Kabajewa berichtet hatte, wurde das Blatt kurz darauf dichtgemacht.

Disney-Imitationen sollen Wladimir Putin nerven

Für Putins Söhne gebe es auf dem Gelände des Anwesens in Valdai zwei Ponys, Kaninchen und einen Bernhardinerhund, der von Kremlwächtern betreut wird, aber bei der Familie lebt, berichtete „Dossier“ weiter über das abgeschottete Leben der geheimen Putin-Sprösslinge.

Mitunter sind die Schilderungen recht detailliert. So haben die beiden Kinder angeblich große Freude daran, Disney-Figuren zu imitieren. Putin sei davon genervt, da er die amerikanischen Comic-Filme „verabscheue“, berichtete „Dossier“ über die Beziehung zwischen dem Kremlchef und seinen Kindern.

Wladimir Putin: „Die Kleinen sprechen Chinesisch“

Ivan wurde demnach im Frühjahr 2015 in der Geburtsklinik Sant'Anna im schweizerischen Lugano geboren, während Wladimir Jr. im Frühjahr 2019 in Moskau zur Welt gekommen sei. Putin hat sich nie öffentlich zu den Jungen geäußert oder sich zu seiner Vaterschaft bekannt.

Erst kürzlich hatte der Kremlchef jedoch für Aufsehen gesorgt, als er gegenüber russischen Schulkindern erklärt hatte: „Mitglieder meiner Familie, die Kleinen, sprechen Chinesisch.“ Auch „Dossier“ berichtet nun über den Lehrplan der Kinder, demnach stehen neben Chinesisch auch Deutsch, was Putin selbst fließend spricht, und Englisch auf dem Programm.

Putins Kinder lernen offenbar Chinesisch, Deutsch und Englisch

Auch über Bildmaterial, dass die beiden Kinder zeige, verfügt „Dossier“ eigenen Angaben zufolge. Aus ethischen Gründen habe man sich jedoch dazu entschlossen, die Aufnahmen nicht zu veröffentlichen, erklärte die Investigativplattform.

Die Sicherheitsmaßnahmen für Putins Familie sollen derweil streng sein. Mitarbeiter dürften das Gelände nicht verlassen, hätten aber Zugang zu einem Fitnessraum und einem Tennisplatz, heißt es in dem Bericht. Das Gehalt der Mitarbeiter betrage mindestens 7.700 Euro pro Monat, die Fluktuation unter der Belegschaft sei jedoch hoch, berichtete „Dossier“ weiter, das sich bei seinem Bericht auf die Informationen einer Angestellten beruft, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben muss.

Putins Anwesen: Zweiwöchige Quarantäne für Besucher

Auch wenn andere Kinder oder Bekannte zu Besuch auf das Anwesen kommen wollen, kämen mitunter heftige Sicherheitsvorkehrungen zum Tragen. So müssten Besucher mindestens zwei Wochen in Quarantäne verbringen, bevor sie Zutritt erhalten könnten. Spätestens seit der Corona-Pandemie wird Putin paranoides Verhalten in Bezug auf übertragbare Krankheiten nachgesagt. Der enorme Abstand, den der Kremlchef bei Besuchen anderer Regierungschefs mitunter hält, sorgte immer wieder für entsprechende Verwunderung.

In den Datenbanken der russischen Regierung sind Putins Kinder derweil nicht auffindbar, für sie sollen nach ihrer Geburt Agentenpässe ausgestellt worden sein, mit denen es sich unauffällig reisen lässt. „Ihre Geburtsdaten sind nur ihren engsten Familienangehörigen bekannt. Sie fliegen nicht mit regulären Flügen“, heißt es in dem Bericht. Neben den beiden Jungen hat Putin zwei Töchter aus seiner Ehe mit Ljudmila Putina, beide sind bereits über 30 Jahre alt. Auch Gerüchte über eine dritte Tochter gibt es.

Putins geheime Söhne: Kaum Kontakt zur Außenwelt – und gepanzerte Züge

Die beiden Söhne sollen unterdessen kaum Kontakt zur Außenwelt und keine Freunde haben. „Sie besuchen keine Kindergärten oder Schulen, sondern werden von angestellten Erzieherinnen unterrichtet. Sie leben in Residenzen, die bewacht werden, segeln auf Jachten und fahren in gepanzerten Zügen“, berichtete das „Dossier Center“.

Im Februar und März reisen die Jungen demnach oftmals in eine Luxusresidenz in der Nähe des Skigebiets Krasnaja Poljana, wo sie das Skifahren lernen sollen. Im Juli und August seien sie hingegen meist auf Luxusjachten unterwegs, oftmals im Finnischen Meerbusen, an der Schwarzmeerküste und an den nördlichen Seen Russlands.

Derzeit suche die Familie Putin offenbar mal wieder eine neue „Nanny“ für die beiden Söhne, berichtete „Dossier“ zudem. Bei einer britischen Agentur sei ein entsprechendes Gesuch platziert worden. Zwar tauche der Name des Kunden darin nicht auf, allerdings lebe die Familie in Isolation, heißt es demnach in der Annonce. Vor Arbeitsbeginn sei zudem eine zweiwöchige Quarantäne notwendig.