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InfektionskrankheitWann man die Diphtherie-Impfung auffrischen sollte

Lesezeit 3 Minuten
Eine Ärztin klebt einem Kind ein Pflaster auf den Arm.

Wer braucht wann eine Diphtherie-Auffrischung?

Ein Schüler aus Brandenburg ist an Diphtherie gestorben. Solche Fälle sind hierzulande selten - dank Impfungen. Die sollten regelmäßig aufgefrischt werden.

Viele Menschen wissen wahrscheinlich gar nicht, wie lange ihre letzte Impfung gegen Diphtherie her ist. Dann lohnt sich ein Blick in den Impfpass oder das Thema in der Hausarztpraxis zu besprechen.

In Deutschland tritt Diphtherie nur selten auf - 51 bestätigte Fällte gab es im Jahr 2024 dem Robert Koch-Institut zufolge. Dass die Krankheit so selten auftritt, hat damit zu tun, dass der Großteil der Menschen dagegen geimpft ist. Doch mit der Zeit lässt der Schutz nach, daher sind Auffrischungen wichtig.

Eine Infektion kann tödlich enden 

Doch was ist Diphtherie überhaupt für eine Krankheit? Übeltäter sind Bakterien, die ein bestimmtes Toxin - also ein Gift - im Körper produzieren. Das kann lebensbedrohliche Folgen haben: Bei einer Rachendiphtherie etwa drohen starke Schwellungen im Halsbereich, die die Atemwege vollständig blockieren können. Betroffene können ersticken, so das Portal „impfen-info.de“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). 

Lässt man sich impfen, bildet der Körper Antikörper gegen das Diphtherie-Toxin - die Krankheit kann nicht ausbrechen. Doch wann besteht ausreichender Impfschutz und wann muss man nachlegen? Der Überblick: 

Diphtherie Impfung für Kinder

Den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) zufolge sollten sie eine Grundimmunisierung bekommen, die aus drei Impfungen besteht. 

Die erste Impfung ist demnach im Alter von zwei Monaten dran, die zweite Impfung mit vier Monaten, die dritte mit elf Monaten. Es gilt: Zwischen der zweiten und dritten Impfung sollten mindestens sechs Monate liegen. Frühgeborene bekommen übrigens noch einen Piks mehr - und zwar, wenn sie drei Monate alt sind. 

Bei der Grundimmunisierung wird ein Sechsfach-Impfstoff eingesetzt, der auch vor anderen Erkrankungen schützt. Genauer gesagt: vor Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis B und Hib. 

Auch für Kinder sind Auffrischungen schon ein Thema. Die erste ist der Stiko-Empfehlung zufolge im Alter von fünf bis sechs Jahren dran, eine zweite im Alter von neun bis 16 Jahren. 

Diphtherie-Impfung: Was gilt für Erwachsene?

Das kann man sich leicht merken: alle 10 Jahre. In der Regel wird der Piks als Kombinationsimpfung verabreicht, die auch den Tetanus-Schutz auffrischt. 

Und: Einmalig sollte die Auffrischung der Stiko-Empfehlung zufolge mit einem Kombi-Impfstoff durchgeführt werden, der auch vor Keuchhusten schützt. Hat man diese Keuchhusten-Auffrischung noch nicht bekommen, sollte sie zusammen mit der nächsten Diphtherie-Auffrischung verabreicht werden.

Als Kind nicht geimpft: Kann man das nachholen?

Ja, das geht. Und die Stiko rät auch dazu. Auch hier sind drei Impfungen fällig: Vier bis acht Wochen nach dem ersten Piks ist der zweite dran. Sechs bis zwölf Monate nach der zweiten Impfung folgt dann die dritte. 

Übrigens: Gerade vor Reisen lohnt es sich, den Diphtherie-Impfschutz noch einmal zu checken. Denn in vielen Ländern Afrikas, des Südpazifiks und Osteuropas ist Diphtherie endemisch, tritt also regelmäßig auf. Plant man, in diese Regionen zu reisen, sollte man das „impfen-info.de“ zufolge frühestens nach der zweiten Impfstoffdosis tun. (dpa)