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9 gute SpartippsDas können Sie tun, wenn das Geld in der Corona-Krise knapp wird

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Den Überblick über alle Kosten und Ausgaben zu behalten, hilft durch schwierige Finanzlagen. 

  1. Die Coronakrise zerrt an den Nerven – zu den Sorgen über eine Infektion kommen jetzt auch noch solche über ausbleibende Einnahmen.
  2. Finanzexperte Hermann-Josef Tenhagen gibt Tipps, mit denen Sie in finanziell schwierigen Zeiten Geld sparen können.
  3. Auch ohne auf die letzten verbliebenen Freuden des Alltags zu verzichten.

Köln – Kurzarbeit, weniger Aufträge, Überstundenabbau: Viele Arbeitnehmer und Selbstständige haben in der anhaltenden Corona-Wirtschaftskrise Einbußen hinzunehmen. Bei manchen macht sich langsam die Sorge breit: Wie werden die kommenden Monate verlaufen, wenn weiterhin Ebbe auf dem Konto herrscht? Bei anderen ist es jetzt bereits knapp. Hermann-Josef Tenhagen ist Chefredakteur des Online Verbraucher-Ratgebers Finanztip gibt Tipps, um in dieser schwierigen Zeit Geld zu sparen – ohne auf die letzten verbliebenen Freuden des Alltags zu verzichten.

9 Tipps, mit denen Sie auch in finanziell schwierigen Zeiten sparen können:

Kontoauszüge checken

Was wird eigentlich jeden Monat von meinem Konto abgebucht? So manch einer hat darüber in den vergangenen Monaten oder gar Jahren vielleicht den Überblick verloren. Holen Sie ihn sich zurück! „Nehmen Sie sich die Kontoauszüge der letzten zwei Monate vor und überlegen Sie, was wegfallen kann“, rät Finanzexperte Tenhagen.

Lebens- oder Rentenversicherung beitragsfrei stellen

„Die meisten Leute zahlen 100 oder 200 Euro im Monat ein - das macht sich bemerkbar“, so Tenhagen. Wenn die kritischen Monate vorüber sind, müsse man darauf achten, dass man wieder einzahlt, vielleicht auch zu einem späteren Zeitpunkt eine Extrazahlung leistet. „Auf keinen Fall den Vertrag kündigen, sondern nur die Belastung vorerst herausnehmen“, rät Tenhagen. „Es nützt niemandem etwas, in der Rente einen Hunderter mehr zu haben, aber vorher verhungert zu sein.“

Ratenkredit aussetzen

Auto, Fernseher, Küche - viele teure Anschaffungen sind oft finanziert und Verbraucher tragen hohe monatliche Raten dafür ab. „Wenn es echt eng ist, und ich habe zum Beispiel noch ein Auto, das ich auf Ratenkredit gekauft habe, dann rufe ich beim Autohaus an und erkläre meine Situation“, sagt der Finanzexperte. Der Bundestag hat im März beschlossen, dass die Bürger die Raten für Verbraucher-Darlehensverträge für drei Monate bis Ende Juni aussetzen können. Die Zahlungen werden dann an die ursprünglich vereinbarte Kreditlaufzeit angehängt oder die Raten können anschließend aufgestockt werden. „Bei einem Autokredit macht sich das durchaus auf dem Konto bemerkbar, weil das schnell bis zu 300 oder 400 Euro pro Monat sein können“, so Tenhagen.

Mit Vermieter sprechen

In den meisten Haushalten ist die Miete der größte Kostenposten im Monat. Der Bundestag hat ebenfalls beschlossen, dass Vermieter ihren Mietern bis Ende Juni nicht kündigen dürfen, wenn sie die Zahlungen kürzen oder aussetzen müssen. „Aber es ist Quatsch die Miete einfach so nicht zu zahlen und den toten Mann zu machen - sprechen Sie mit dem Vermieter über Lösungen“, so Tenhagen. Und: „All diese Maßnahmen sind Aufschübe, um durch das tiefe Tal zu kommen.“ Die Miete muss anschließend nachgezahlt werden.

Günstigere Strom-, Gas- und Handyanbieter finden

Neue Strom-, Gas- oder Telefonverträge gelten zwar meist erst in ein paar Wochen, ein Wechsel zum jetzigen Zeitpunkt lohnt aber dennoch. „Wenn ich aus der akuten Krisensituation heraus bin, muss ich möglicherweise Kosten nachzahlen. Dann ist es gut, wenn ich meine laufenden Kosten reduziert habe“, sagt Finanztip-Chef Tenhagen. Bei Strom- und Gasanbietern kann es sich lohnen nicht nur einen monatlich günstigeren Tarif zu finden, sondern auch auf mögliche Bonus-Zahlungen zu achten. „Das ist aber mit Arbeit verbunden“, warnt Tenhagen. Der Bonus lohnt nur für eine gewisse Laufzeit, weshalb die Verbraucher den Tarif noch einmal checken sollten. „Reingehen und wieder rausgehen ist das Prinzip.“

Girokonten und Abos checken

Laufenden Kosten sammeln sich überall - und lassen sich manchmal leicht minimieren. So können Kunden bei ihrer Bank zum Beispiel ein günstigeres Girokonto abschließen, um Kontoführungsgebühren zu sparen. Die Bank wechseln, wenn es finanziell eng wird, lohnt aber nicht immer – wenn die neue Bank kurz nach Kontoeröffnung den Dispo kürzt, kann das bedrohlich werden. Mindestens sollte man vor dem Wechsel die Frage klären, ob die alte Hausbank beständiger ist und den Regenschirm dann ausgibt, wenn es regnet. Grundsätzlich gilt für Abonnements: Alle überprüfen, welche wirklich noch genutzt und tatsächlich benötigt werden. Ansonsten: kündigen!

„Die Mitgliedschaft im Sportverein oder dem Fitnessstudio kann ich auch beitragsfrei stellen“, sagt Tenhagen. Aber er warnt: Die Anbieter sind in diesen Krisenzeiten auf ihre Mitglieder angewiesen. „Die haben das gleiche Problem wie wir, weshalb ich mich fragen sollte: Ist mir die Fitnessbude in der Nachbarschaft wichtig? Will und kann ich sie in der jetzigen Zeit mit meinem Beitrag unterstützen, um später dort wieder trainieren zu gehen?“

Telekommunikation optimieren

Es lohnt nicht unbedingt, den Anbieter jetzt zu wechseln, aber: „Sie können an den Verträgen schrauben“, so Tenhagen. Wenn das heimische Internet zu wenig Bandbreite aufweist, um alle Homeoffice- und Homeschooling-Aktivitäten zu stützen, kann es gut sein, wenige Euro zu investieren, um besseres Internet zu bekommen. So ist zumindest die Erfahrung des Finanzexperten, denn: Potenziell gibt es dann weniger Streit - alle behalten ihre Nerven und die Schokolade kann als Entspannungshilfe in der Schublade bleiben.

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Für später sparen

Kein Kino, kein Restaurantbesuch, kein Grillfest: Wir sparen derzeit alle viel Geld, was wir sonst in unserer Freizeit ausgegeben hätten. Dieses eingesparte Geld können wir anlegen und so vorsorgen. „Wenn ich kein Tagesgeldkonto habe, auf dem zwei Monatsgehälter liegen, mache ich das jetzt auf und packe das eingesparte Geld darauf“, empfiehlt Hermann-Josef Tenhagen. Es könne ja sein, dass einen die Krise erst später trifft, auch wenn es im Moment noch nicht danach aussieht. „Wenn ich jetzt die Möglichkeit habe, noch etwas aufzupuffern, dann würde ich das jetzt machen.“ Und wer sich zum Beispiel als Beamter seines Jobs sehr sicher sein kann, der kann sein Lieblingsrestaurant oder die Stammkneipe unterstützen, indem er Gutscheine kauft. „Wir strecken die magere Zeit und sorgen dafür, dass die Restaurants eine bessere Möglichkeit haben, zu überleben.“

Analog statt Online

Auch in Krisenzeiten heißt es: Lokale Geschäfte unterstützen, viele bieten jetzt Lieferdienste an. Die Langeweile zu Hause verführt einen zwar schnell zum Online-Shopping und damit zu ungeplanten Ausgaben. Tenhagens Tipp: Stattdessen lieber zu Hause Sport machen oder die Brettspiele rausholen. „Maximal die große Spielesammlung kaufen - das ist noch eine gute Investition in diesen Tagen.“