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Nach Köln jetzt DortmundBahn baut ein weiteres ICE-Werk für NRW

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Die ICE-Werkstatt in Nippes wurde vor zwei Jahren feierlich eröffnet. 

Düsseldorf/Dortmund – Alle drei Wochen schickt die Bahn derzeit einen neuen ICE 4 auf die Reise. Bis 2026 soll die Flotte von 335 auf 600 Züge erweitert und ihr Durchschnittsalter dabei von 26 auf 14 Jahre sinken. Zur Wartung der Züge wird die Bahn nach dem Neubau des ICE-Werks in Köln, das im Februar 2018 in Betrieb ging, in Dortmund für 400 Millionen Euro ein weiteres bauen. Es soll 2027 eröffnet werden.

„Wir müssen heute die Weichen für Wachstum und Qualität der Flotte von morgen stellen“, sagte Berthold Huber, DB-Vorstand für Personenverkehr, bei der Vorstellung des Bauprojekts im NRW-Verkehrsministerium. Bis 2026 werde die Bahn rund 8,5 Milliarden Euro in den Ausbau und die Modernisierung der Fernverkehrszüge investieren, unter anderem in insgesamt 167 neue ICE 3 und 4.

NRW ist Spitzenreiter bei der Fernzug-Wartung

NRW spiele für den Fernverkehr und beim Ausbau des Deutschland-Takts auf der Nord-Süd-Achse eine immer größere Rolle. Der Deutschland-Takt soll die großen Metropolen spätestens ab 2030 jede halbe Stunde mit Fernzügen verbinden. Der ICE 4 mit 900 Sitzplätzen habe die fünffache Kapazität eines Mittelstreckenflugzeuges und solle dazu beitragen, noch mehr Menschen die innerhalb Deutschlands unterwegs sind, vom Flugzeug und dem Auto auf die Schiene zu locken. „Es werden nirgendwo so viele Fernzüge gewartet wie in NRW“, sagte Huber.

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Das Dortmunder Werk entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs zwischen einem Recyclinghof und dem Hafen, das seit mehr als zehn Jahren brach liegt. In Dortmund beginnen und enden 13 Linien des Fernverkehrs. Das habe den Ausschlag gegeben, den zweiten Instandhaltungsschwerpunkt neben Köln ins Ruhrgebiet zu vergeben. Zunächst sei auch Frankfurt im Gespräch gewesen.

Komplett C02-neutral errichtet

Das Werk soll wie das Kölner Vorbild im Stadtteil Nippes komplett CO2-neutral errichtet werden. „Das Werk ist ein weiterer Schritt auf unserem Weg, zu einem klimaneutralen Verkehrsträger zu werden und mehr Personenverkehr auf die Schiene zu verlagern“, sagte Huber. „Wir liegen heute schon bei einem Anteil von 62 Prozent.“

Nach Angaben Hubers fährt die Bahn Zug um Zug aus der Coronakrise. „Wir haben 75 Prozent der Umsätze aus der Vor-Corona-Zeit wieder erreicht.“ Es bleibe aber bei der langfristigen Strategie, die Fahrgastzahlen verdoppeln zu wollen. Mit mehr als 150 Millionen Fahrten hatte die DB im Jahr 2019 im Fernverkehr einen Rekord erreicht. 2020 setzte die Pandemie diesem Aufschwung ein unerwartetes Ende.

500 neue Arbeitsplätze

Für NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) wird das neue ICE-Werk einen wichtigen Beitrag dazu leisten, „dass Deutschland wieder Bahnland wird“. In Dortmund entstünden 500 hochwertige und gut bezahlte Jobs in der Bahnindustrie.„Der Standort am Dortmunder Hafen ist für das neue Werk ideal“, sagte DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla: „Wir können vorhandenes Bahngelände nutzen – das verkürzt die Planungs- und Bauzeit deutlich. Knapp 1,9 Milliarden Euro investieren wir in diesem Jahr allein in die Infrastruktur von NRW. Mit den Investitionen von 400 Millionen Euro für das neue Werk stärken wir das wichtige Bahnland NRW einmal mehr.“