BMX CologneRad-Artisten zelebrieren die 32. Runde im Jugendpark Köln
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Am 2. und 3. Juli steht der Jugendpark Deutz wieder ganz im Zeichen waghalsiger Stunts und tollkühner Tricks. Denn dann steigt die 32. Auflage des „BMX Cologne“. Rund 200 Rad-Artisten aus mehr als zehn Ländern zeigen neue Sprünge und Kunststücke. Vier spektakuläre Disziplinen stehen auf dem Programm: „Street“, „Spine Ramp“, „Flatland“ und „Kickturn Ramp Old School Style“. Die Aktiven, die sich in hnen messen, werden in die Klassen Amateur, Pro und Oldschool eingeteilt. „Wir rechnen an dem Wochenende mit 4.000 Zuschauern“, sagt Stephan Prantl, langjähriger Organisator des Action-Sport-Events. Die Kalkulation dürfte aufgehen, ist doch der Eintritt frei.
„Breakdance auf zwei Reifen“
Prantl, selber einst mehrfacher Vize-Weltmeister und Deutscher Meister, freut sich besonders auf die Konkurrenz im „Flatland“. „Dieser Wettbewerb wird ohne jegliche Rampen auf einer ebenen Fläche durchgeführt“, erklärt der BMX-Pionier. „Es gibt nur den Fahrer und sein Rad. Das ist wie Breakdance auf zwei Reifen – oder wie Kunstradfahren in cool.“ Fans, die sich eher für imposante Höhenflüge begeistern, kommen aber natürlich ebenfalls voll auf ihre Kosten.
In den 80er Jahren fing alles an
Die Ursprünge der heutigen Großveranstaltung fielen bei der ersten Austragung im Jahr 1984 ungleich bescheidener aus. Eine Handvoll Sportler aus der noch jungen Szene trafen sich am Rhein, um ihre Fähigkeiten vor etwa 200 Zuschauer zu zeigen. Dann aber ging die Entwicklung – abgesehen von einer kleine Delle zum Ende der 1980er-Jahre – rasant durch die Decke.
Der Erfolg lag nicht zuletzt in der stetigen Weiterentwicklung der aufstrebenden Sportart begründet. „Anfangs hätte niemand gedacht, dass mal jemand mit dem Rad einen Salto schlägt“, sagt Stephan Prantl. „Heute verbinden die Topathleten den Überschlag mit einer Schraube – und nehmen dabei noch die Hände vom Lenker, beim sogenannten No Handed Flair.“ Technische Neuerungen – wie leichtere Räder – begünstigten den Boom. Denn auf diese Weise bekam das Publikum in Deutz alljährlich neue Attraktionen geboten und strömte zu Tausenden ans Rheinufer. Sogar Weltmeisterschaften wurden ausgetragen. Das Event ist in seiner Art und mit seiner Geschichte weltweit einzigartig.
„Celebrating BMX – Back to the Roots“
Die ständige Jagd nach neuen Superlativen indes wurde Stephan Prantl und seinen Mitstreitern irgendwann zu viel. „Vor allem das finanzielle Risiko war zuletzt zu groß“, so Prantl. Konsequenterweise brachten er und sein Team das Event wieder näher an seine Anfänge zurück. Schon 2015 hieß das Motto folgerichtig „Zurück zu den Wurzeln“, es gab weniger Teilnehmer und weniger Verkaufs- und Gastro-Stände. Die sportliche Qualität blieb aber unverändert hoch. „Wir wollten nicht mehr edes Jahr versuchen, uns selber zu toppen“, sagt der Veranstalter. „Stattdessen wieder mehr Feeling und die Authentizität der Gründerzeit zurück.“ Getreu der Divise „Celebrating BMX – Back to the Roots“.
Zwei Tage Radsport pur
Im Gegensatz zum Vorjahr wird das „BMX Cologne“ wieder von einem auf zwei Tage ausgeweitet. „Dann lohnt sich die Anreise für Aktive und Fans von außerhalb mehr“, so Prantl. Diese werden sicher ebenso wie die inheimischen ausgiebig auf der Shoppingmeile stöbern. Dort präsentieren Hersteller und Händler alles, was das BMXer-Herz begehrt: von Rädern und Helmen über Kleidung bis hin zu Sonnenbrillen und Accessoires. Die Food Trucks versorgen die Besucher mit schmackhaft en Speisen und Getränken.
Einen echten Coup landete Artur Tabat zum großen Jubiläum: Für die 100. Auflage von „Rund um Köln“ konnte der langjährige Organisator die deutschen Sprintstars Andre Greipel und Gerald Ciolek verpflichten. Die Lokalmatadore treffen am 12. Juni auf den Briten Mark Cavendish, auf den letzten Metern weltweit einer der Besten. „Ich freue mich sehr, dass wir Cavendish gewinnen konnten“, sagt Tabat. Ob sich die Sprinter durchsetzen können oder ob es einen Ausreißersieg geben wird, ist eine der spannenden Fragen beim rheinischen Radklassiker. Denn unterwegs bieten sich viele Gelegenheiten für einen Fluchtversuch ‒ beispielsweise beim berüchtigten Kopfsteinpflasteranstieg am Schloss Bensberg.
Start und Ziel im Rheinauhafen
Erstmals seit 16 Jahren liegen Start und Ziel wieder auf Kölner Stadtgebiet ‒ genauer gesagt im Rheinauhafen. Zum runden Geburtstag steigt am Bayenturm ein zweitägiges „Radsportfest am Rhein“ mit jeder Menge Programm. Dort starten zudem die Teilnehmer am „Jedermann-Rennen Škoda Velodom“. Der Wettbewerb für Hobbyradler, die entweder 68,5 oder 126,5 Kilometer absolvieren, hat sich zu einem vollen Erfolg entwickelt. „Zum Jubiläum rechnen wir mit einem ‚vollen Haus‘“, sagt der Technische Direktor des Traditionsrennens, Alexander Donike. „Es dürften mehr als 4.500 Sportler auf die Strecke gehen.“
„Kuchenmeister-Familientour“
Wer einmal Seite an Seite mit einem echten Olympiasieger fahren will, sollte sich für die „Kuchenmeister-Familientour“ im Rahmen des „Škoda Velodom“ entscheiden. Denn niemand geringerer als Olaf Ludwig, Goldmedaillengewinner 1988 auf der Straße in Seoul, führt dieses Feld an. Auf dem abgesperrten Zielkurs im Rheinauhafen radeln Jung und Alt gemeinsam zehn Kilometer. Kurzentschlossene können sich noch am Veranstaltungstag zwischen 10 und 13 Uhr am Organisationsbüro im Bürgerhaus Stollwerck anmelden. Alle weiteren Informationen finden sich hier.
Bike zu gewinnen
Mit etwas Glück ein erstklassiges BMX-Rad ergattern: Zu gewinnen gibt es ein SundayBike AM 2016 im Wert von rund 500 Euro. Wer bald mit diesem Rad fahren will, muss folgende Frage beantworten:
In welchem Jahr fand die erste Auflage des BMX Cologne statt?
Dann die richtige Antwort einfach per E-Mail bis zum 15. Juni 2016 an die untenstehende Adresse schicken und auf die Glücksgöttin Fortuna hoffen gewinnen@mdscreative.com